Die Deutschen Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften in Essen laufen wieder
Seit drei Tagen kocht der Baldeneysee in Essen. 1268 Sportler:innen rudern um den Titel der Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften. Heute haben v.a. die U23-Sportler:innen für ihre Finals nochmal einen Gang höher geschaltet. Auch die PPT GmbH, unsere Streaming-Profis, haben für die beiden Finaltage aufgerüstet und fünf weitere Kameras für den Livestream im Einsatz. Insgesamt sind somit elf Kameras inklusive der Drohne und des Kamerabootes auf und um den See unterwegs, damit alle Daheimgebliebenen hautnah dabei sein können. Heute konnten neben spannenden Rennen auch schöne Siegerehrungen der U23-Finals angeschaut werden.
Nachdem uns am Donnerstag das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat und das Regattageschehen mehrmals unterbrochen werden musste, war heute die Sonne ein bisschen stechend. Doch in beiden Situationen hat der Gastgeber, der Essener Ruder-Regattaverein e.V., exzellent reagiert und einen fairen und sicheren Wettkampf garantiert!
Das Unwetter am Donnerstag bedingt die Absage von Hoffnungsläufen.
Andrè Ströttchen, der Regattaleiter, beschreibt die Situation am Donnerstag als schwierig und dennoch einfach zu entscheiden: „Das Thema ist uns am Mittwoch schon angekündigt worden, deswegen haben wir da schon Vorbereitungen dafür getroffen. Zum Beispiel wurden Teamleiter informiert und Evakuierungspläne nochmal angepasst. Außerdem haben wir auch nochmal für uns gecheckt, wo wir unsere Informationen herbekommen, dass sie auch wirklich veritabel sind! Weil Informationen bei solchen Entscheidungen immer die Basis sind. Mit dem Regattaausschuss haben wir uns in regelmäßigen Abständen getroffen und auf Basis dieser Informationen die Entscheidungen getroffen.“
Für solche Entscheidungen ist es wichtig die Konsequenzen für die Sportler:innen und den Rennbetrieb in Betracht zu ziehen und gleichzeitig zwei Maxime einer Veranstaltung zu beachten - sie muss fair und sicher sein!
„Was gut war, dass wir eine durchgehende Info an die Teilnehmer:innen weitergeben konnten. Da hat uns das neue Meldeportal des DRV auf jeden Fall geholfen, weil wir die Daten der Obleute einfach viel, viel besser auswerten konnten, als das mit dem Alten der Fall war. So konnten wir die Unterbrechungen und die finale Entscheidung über alle Kanäle verbreiten. Es konnte sogar eine SMS an die Obleute geschickt werden! Das hat man daran gesehen, dass nach den Unterbrechungen der Regattabetrieb nahtlos weitergegangen ist.“, freut sich der erfahrene Regattaleiter. „Man kann sich auf alles vorbereiten, gegen das Wetter ist man machtlos. Und wenn ich die Entscheidung nochmal treffen müsste, würde ich das auch wieder so machen. Auch wenn wir in der ersten Pause eigentlich nur einen großen Schauer gehabt haben, auf den Satellitenbildern haben wir gesehen, dass zwei Kilometer von uns entfernt die Blitze runter gegangen sind.“ Gegen die Stimmen auf dem Regattaplatz, die die erste Unterbrechung für nicht notwendig hielten, reagiert er so: „Das kann ich auch verstehen, auch ich bin dagestanden und hab gedacht ‚ok, was ist jetzt?‘. Dazu muss man aber zwei Dinge wissen: es gibt eine Zeitrechnung vor dem großen Hochwasser an der Ahr und in NRW und es gibt eine Zeit danach. Ich glaube auch, dass man vor drei Jahren vermutlich noch anders entschieden hätte. Wir standen unter ziemlicher Beobachtung von Presse und Stadt.“
Es gibt für diese Fälle ein angepasstes, in den RWR geregeltes, Ausscheidungssystem, das mit dem Vorsitzenden, Moritz Petri, und dem Fachressortvorsitzenden Wettkampf, Tobias Weysters, abgestimmt wurde. Für die Rennen, deren Vorläufe am Donnerstag nicht mehr gefahren werden konnten, wurde der eigentlich geplante Hoffnungslauf am Freitag in den Vorlauf umgewandelt. Somit ist der Hoffnungslauf aus dem System gestrichen. „Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass wir mit diesem Rennmodus dennoch faire Wettkämpfe bieten können!“, so Weysters.
Während der traditionell heute schon stattfindenden und teilweise wirklich spannenden Finalrennen der U23-Sportler:innen bebten die Stimmen der Regattasprecher Michael Hein und Boris Orlowski aus den Lautsprechern der Regattaanlage. Größtenteils konnten sich die Favoriten durchsetzen. Da Marcus Schwarzrock nach den Finals direkt von der Besprechung der Nominierungen am Leistungssport-Vereinsgespräch teilnehmen musste, wird erst morgen ein Fazit abgeben können. Die Ergebnisse der Finals können hier nachgelesen werden.
Für die Junior:innen, die heute ihre Halbfinals bestritten, geht es morgen in den Finals um die Medaillen.