DJM-Generalprobe für die Junioren in Hamburg
Die 2. Internationale DRV Junioren Regatta in Hamburg stellt die Generalprobe für alle Junioren Alters- und Bootsklassen vor der Deutschen Junioren- bzw. Jahrgangsmeisterschaft U17 in gut zwei Wochen in Essen dar. Die Regatta fand in diesem Jahr wieder auf der Regattastrecke Hamburg-Allermöhe statt. Das Meldeergebnis war mit über 1000 Sportler:innen rekordverdächtig und die organisatorischen Herausforderungen wurden vom Regatta-Team des LRV Hamburg hervorragend gelöst. Bei strahlendem Sonnenschein und leichtem Wind, der aber stets gut ruderbare Bedingungen zuließ, kamen die Rennen von früh am Morgen, bis zum Abend die Strecke auf der Dove-Elbe herunter.
Besonderen Stellenwert hat dieser Wettkampf für die Qualifikation zur U19-Natonalmannschaft, da im Rahmen der Regatta die entscheidende Rangliste für die Besetzung der Klein- und Mittelboote und der Vergabe der Plätze zur Mannschaftsbildung der Großboote.
„Für unsere Nationalmannschaftsanwärter:innen war es ein straffes Programm mit fünf Rennen. Neben der Rangliste, die in drei Rennen ausgefahren wird, standen am Sonntag noch Rennen in den Mittelbootsklassen und den Großbooten an,“ erläuterte U19-Bundestrainer Adrian Bretting. Die Rennen der U19-Rangliste entschieden Julia Stoeber (Kettwiger RG) im Juniorinnen-Einer, Leonhard Tanneberg (Lübecker RK) im Junioren-Einer, Stella Kreft und Janina Kröber (beide SC Magdeburg Abt. Rudern) im Juniorinnen-Zweier-Ohne und Tobias Strangemann zusammen mit Johannes Benien (beide RV Dorsten) im Junioren-Zweier-Ohne für sich. „Es gab zwar in drei Bootsklassen neue Sieger:innen im Vergleich zu unserer ersten Rangliste im April in Brandenburg an der Havel, aber eine wirkliche Überraschung haben wir bei den siegenden Booten jedoch nicht erlebt. Die Mannschaften, die sich nun durchsetzen, gehörten auch über den Saisonverlauf stets zum Kreis der leistungsstärksten in ihrer Klasse,“ sagte Bretting zu den Ranglisten-Sieger:innen.
Dafür hielten aus Sicht von Bretting die Rennen der Mittelboote einige kleinere Überraschungen parat: „Bei den Rennen der Mittelboote siegten in beiden Doppelzweiern (männlich und weiblich – Anm. d. Red.), wie auch in beiden Vierer-Ohne Mannschaften, die sich so bei unseren nationalen Vergleichsrennen über die Saison hinweg noch nicht durchsetzen konnten. Allerdings wurden einige dieser Kombinationen auch erst hier in Hamburg gebildet,“ erklärte Bretting. Damit scheint noch einiges an Spannung mit Blick auf die entscheidenden Rennen zur Deutschen Juniorenmeisterschaft, die vom 22. bis 25. Juni in Essen auf dem Baldeneysee ausgefahren werden, geboten zu sein. „Wir gehen jetzt in den Saisonendspurt. Jetzt sind die Trainerinnen und Trainer gefordert die richtigen Kombinationen zu finden und diese gut auf die DJM in Essen vorzubereiten. In vielen Bootsklassen möchte ich keinen Favoriten-Tipp abgeben,“ sagte Bretting mit Blick auf die bevorstehenden Rennen in Essen.
Auf die Frage zum Gesamtfazit antwortete Bretting: „Erst einmal ist es sehr erfreulich, dass wir eine so große Regatta bei diesen Top-Bedingungen erleben können. Es zeigt den Stellenwert des Junioren-Ruderns für unsere Vereine im gesamten Bundesgebiet und unterstreicht, dass wir als Sportart für junge Leute attraktiv sind. Das ist super! Was das Leistungsniveau angeht, sehe ich im U17- und U19-Bereich schon einige hoffnungsvolle Talente, die es in den kommenden Jahren schaffen können, den Anschluss an den Bereich der U19- und U23-Nationalmannschaften und dann hoffentlich auch weiter zu schaffen. Bei der U19 haben wir in manchen Disziplinen noch ein paar Probleme, in anderen eher weniger. Hier werden wir in Richtung U19-WM unser Vorbereitungs-Trainingslager nutzen müssen, um dann in Paris auch konkurrenzfähig zu sein."
Generell sieht der U19-Bundestrainer ein Problem: "Leider bleiben wir bisher über alle Bereiche hinweg in zu vielen Fällen noch unter unseren Möglichkeiten. Das Potenzial ist deutlich größer als der gezeigte Leistungsstand vieler Sportler:innen. Hier dürfen wir als Verband nicht müde werden unsere Konzeptionen und Methodiken zu vermitteln, um so die Qualität der ruderischen Ausbildung und des Trainings zu erhöhen. Meiner Meinung nach, wird hier viel zu früh schon zu viel experimentiert und gerade die rudertechnische Ausbildung wird vernachlässigt. Da liegt noch viel Arbeit vor uns!“
Das Gesamtergebnis ist hier zu finden.