03. Juni 2024 | Nationalmannschaft | von Deutscher Ruderverband & Ratzeburger Ruderclub/Melanie Oldenburg

Erfolgreiches Wochenende für U23-Ruder: innen: Kleinbootüberprüfung in Hamburg und Internationale Ruderregatta in Ratzeburg

Tobias Strangemann und Johannes Benien gewinnen die zweite Kleinbootüberprüfung in Hamburg. Foto: meinruderbild
Anni Kötitz und Lene Mührs gewinnen den Frauen-Zweier ohne auf der zweite Kleinbootüberprüfung in Hamburg. Foto: meinruderbild
Freude über den Sieg: Lena Wölke überquert bei der zweiten Kleinbootüberprüfung die Ziellinie als Erste. Foto: meinruderbild
Lingolf von Lingelsheim mit dem Gewinner des Peter Michael Kolbe Gedächtnispokal. Foto: Ratzeburger Ruderclub
Lothar Trawiel mit den Gewinnerinnen des Richard Wecke Gedächtnispokal. Foto: Ratzeburger Ruderclub
Regattaleiter Dr Arne Lange mit den Gewinnern des großen Achter Rennens. Foto: Ratzeburger Ruderclub
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Letzte Woche standen zwei bedeutende Ereignisse für die U23-Ruder: innen auf dem Programm: Die zweite Kleinbootüberprüfung in Hamburg und die 65. Internationale Ruderregatta in Ratzeburg. Beide Veranstaltungen boten den Athletinnen und Athleten die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen und sich für die U23-Weltmeisterschaften in Kanada anzubieten.

Kleinbootüberprüfung in Hamburg

Die Kleinbootüberprüfung (KBÜ) in Hamburg bot ideale Bedingungen mit wenig Wind, was die Ruder: innen zu nutzen wussten. Hier ging es vor allem darum, sich für die Großboote und die U23-Weltmeisterschaften in Kanada anzubieten.

Frauen-Zweier ohne Steuerfrau
Die deutschen Kleinbootmeisterinnen Lene Mührs und Anni Kötitz (Kettwiger RG/RC Potsdam) gewannen die Überprüfung und gehen mit dem Ziel, sich auf den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften im Zweier ohne für die U23-Weltmeisterschaften in Kanada zu qualifizieren, in die weitere Saison. Auch Ricarda Heuser und Klara Kerstan, Platz zwei, (RG München/RC Potsdam) sowie Malou Wollenhaupt und Antonia Labonde (RV Kurhessen-Cassel/Frankfurter RG 'Germania'), Platz drei, zeigten starke Leistungen.

Männer-Zweier ohne Steuerfrau
Für Tobias Strangemann und Johannes Benien (beide RV Dorsten) galt dasselbe Ziel wie für die Damen. Sie möchten sich für die U23-Weltmeisterschaften qualifizieren. Diesem Traum sind sie mit ihrem Sieg einen kleinen Schritt nähergekommen. Leonardo Rosenquist und Vinzent Kuhn (RC Allemannia/RV Münster) erzielten mit dem zweiten Platz eine gute Leistung, obwohl sie neu zusammengesetzt waren. Paul Klapperich und Sven Achterfeld (Bonner RG/RRG Mühlheim) komplettierten das Feld.

Frauen-Einer
Lena Wölke, die schnellste U23- Ruderin bei den deutschen Kleinbootmeisterschaften, gewann auch die Überprüfung in Hamburg. Johanna Debus (Frankfurter RG 'Germania') zeigte nach einer Verletzungspause sofort wieder ihre Leistungsfähigkeit und belegte den zweiten Platz, gefolgt von Rianne Lagerpusch (Frankfurter RG 'Germania').

Männer-Einer
Timo Strache (Hannoverscher RC) war der schnellste U23-Starter bei den deutschen Kleinbootmeisterschaften und gewann auch hier die Überprüfung. Oliver Holtz (Rostocker RC) und Tom Gränitz (Berliner RC) folgten auf den Plätzen zwei und drei.

Frauen-Leichtgewichts-Einer
Anna Schiefer (Deutscher RC) setzte ihre ungeschlagene Serie fort und gewann die Überprüfung. Sie hatte bereits die Langstrecke, die Kleinbootmeisterschaft in Krefeld und alle Rennen im leichten Doppelzweier gewonnen. Kristin Burkert-Scholz (RRG Mühlheim) und Lea Schneider (Kettwiger RG) belegten die weiteren Plätze.

Männer-Leichtgewichts-Einer
Moritz Küpper (RC Westfalen Herdecke) gewann die KBÜ und war der schnellste U23-Mann bei den Kleinbootmeisterschaften. Simon Haible (RG Treis-Karden) und Mats Winkels (DHBW Mannheim) folgten ihm auf den Plätzen.

Auf Basis dieser Ergebnisse wurden die Mittelboote auf der Regatta in Ratzeburg zusammengesetzt und die stärksten Kombinationen ausprobiert.


65. Internationale Ruderregatta in Ratzeburg

Die 65. Internationale Ruderregatta in Ratzeburg fand bei sonnigem Wetter und Nordwind statt, was den Zuschauern eine angenehme Erfrischung bot, sorgte bei den Ruder: innen jedoch vor allem am Samstag am Start für anspruchsvolle aber faire Bedingungen.

Eine Besonderheit dieser Regatta sind die beiden heißumkämpften Stipendienrennen am ersten Regattatag, die mit 1200 Euro von den Sponsoren EUROIMMUN und AMEOS ausgelobt wurden. Wie im letzten Jahr sicherte sich Alexandra Föster vom RC Meschede souverän die begehrte Förderung im Frauen-Einer B. Der 20-jährige Bundespolizist Oliver Holtz vom Rostocker RC siegte im Männer-Einer B und durfte ebenfalls zur Scheckübergabe an den Siegersteg.

Das U23-Trainerteam hat die Regatta aber vor allem dazu genutzt schlagkräftige Mittelboote (Doppelzweier und Vierer) zusammenzustellen und unter Rennbedingungen zu testen. Auch erste Großboote (Doppelvierer und Achter) wurden auf der Grundlage nach den bisher erbrachten Leistungen und Ergebnissen im Kleinboot und auf dem Ruderergometer (C2-Wettkampftest) zusammengestellt.

Im Frauen-Doppelzweier gewannen am ersten Tag der Regatta Lena Wölke und Charlotte Luster (SC Magdeburg/Hallesche-RV Böllberg u. Nelson) knapp vor der Kombination Lagerbusch/Burgdorf. Am zweiten Tag siegte das Duo Debus/Lagerpusch vor Wölke/Burgdorf. Im Männer-Doppelzweier gab es klare Sieger: Gränitz/Geyer gewannen am ersten Tag gegen die nationale Konkurrenz, mussten die U23-Vizeweltmeister aus Polen jedoch ziehen lassen. Am zweiten Tag konnten die beiden dann aber auch die Polen hinter sich lassen.

Im Männer-Vierer ohne setzte sich am ersten Tag das Team Carl Sgonina, Leo Fischer, Johann Svoboda, Elias Wittenburg (Dresdner RC/Bremer SC/Berliner RC/LRV Mecklenburg-Vorpommern) mit knappen 10 Sekunden Vorsprung gegen die nationale Konkurrenz durch. Auch im Leichtgewichts-Doppelzweier der Frauen dominierte Anna Schiefer, die an beiden Tagen mit unterschiedlichen Partnerinnen überzeugte und das Feld der Leichtgewichte beherrschte. Der Männer-Achter gewann ebenfalls an beiden Tagen überlegen, doch die Konkurrenz war noch nicht allzu hart.

Bundestrainer U23 Marcus Schwarzrock zeigte sich zufrieden mit der KBÜ und betonte: „Die leistungsstarken Athletinnen und Athleten hatten gute und faire Bedingungen bei der KBÜ und wir konnten somit eine saubere Rangliste ausfahren. Diese Ergebnisse werden einen entscheidenden Einfluss auf die Großbootbildung in allen Disziplinbereichen haben. Auf der Regatta in Ratzeburg haben wir vor allem in den Rennen der Mittelbootsklassen (Doppelzweier und Vierer) wichtige neue Erkenntnisse in Richtung U23-Natinalmannschaftsbildung gewinnen können.“

Firmensprintcup & Stipendien

Ein lokales Highlight für die Ratzeburger ist neben dem internationalen Flair der Firmensprintcup, der zum 15. Mal stattfand. 28 Boote in den Kategorien Frauen, Männer und Mixed sowie zwei Leistungsklassen stellten sich nach nur zwei Monaten Training der 350-Meter-Sprintdistanz. Der Regattaplatz war bestens gefüllt und die Stimmung erreichte ihren Höhepunkt, als die Boote das Ziel erreichten. Eigens bedruckte T-Shirts, Fanclubs samt Plakaten und diverse Sprünge ins recht erfrischende Wasser sorgten für ein beeindruckendes Finale des ersten Regattatages.

Nachdem am ersten Wettkampftag die Stipendien vergeben wurden und der Firmensprintcup stattfand, stand der zweite Regattatag ganz im Zeichen der vier Pokalrennen. In diesem Jahr konnten neben dem Dr. Alfred Block und dem THW Pokal zwei weitere Ehrenpreise überreicht werden. Zu Ehren der kürzlich verstorbenen Ruderlegende Peter Michael Kolbe wurde in diesem Jahr ein Gedächtnispokal für das Rennen im Männer-Einer A ausgelobt. Der Däne Aksel Dybdahl vom Kopenhagener Ruderclub sicherte sich den Sieg und durfte den gläsernen Pokal von Kolbes ehemaligem Trainer Lingolf von Lingelsheim, der Kolbe 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul begleitete, entgegennehmen.

Der Richard Wecke Gedächtnispokal ging an den Frauen-Doppelvierer ohne Steuerfrau. 1976 wurde das Frauenrudern erstmals bei den Olympischen Spielen in Montreal zugelassen, und Wecke ging mit dem Sieg seines Frauenvierers in die Geschichte ein. Lothar Trawiel, ehemaliger Bundestrainer und Leiter der Ruderakademie Ratzeburg, überreichte den Ehrenpreis an die Sportlerinnen von Frankfurter RG Germania, Frankfurter RG Oberrad und RK Wannsee.

Regattaleiter Dr. Arne Lange leitete die Veranstaltung zum zweiten Mal und blickte auf ein gelungenes Regattawochenende zurück. „Über 400 Ruderer aus fünf Nationen – das war eine richtige internationale Ruderregatta auf höchstem sportlichem Niveau. Ich bin sehr zufrieden und freue mich auf das große Jubiläum dann in fünf Jahren zum 70. Geburtstag.“ 

Alle Ergebnisse im Detail, können hier nachgelesen werden.