25. Febr. 2025 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

Großes Engagement beim ersten Trainingslager der Frauen

Alle Hände voll zu tun gab es beim ersten Trainingslager der Frauen-Nationalmannschaft in dieser Saison in Portugal. Fotos: Nicky Hollaus
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„Richtig gutes Wetter“, so Trainer Marcin Witkowski, begleitete das erste Trainingslager der nacholympischen Saison für die Bereiche Frauen Skull und Frauen Riemen in Lago Azul (Portugal). Viel Sonne, nur ein Regentag und wenig Wind sorgten vom 7. bis zum 25. Februar 2025 für beste Witterungsbedingungen. Vor allem aber war es das große Engagement der 28 Athletinnen, das sie über die 18 anstrengenden Tage trug und die Trainer vor dem Rückflug ein sehr zufriedenes Fazit ziehen ließ. Am Dienstag übernahmen nun Männer Riemen und Skull mit insgesamt 38 Aktiven zum zweiten Trainingslager das Quartier.

Skull: Lob auch für die Nachwuchskräfte

Im Skull hatten die Trainer Marcin Witkowski und Sven Ueck je zur Hälfte A-Kader- und U23-Sportlerinnen dabei. Vom Bronze-Vierer der Olympischen Spiele in Paris sind noch Pia Greiten und Ersatzruderin Frauke Hundeling aktiv. Lisa Gutfleisch, Sarah Wibberenz und Juliane Faralisch sind ebenfalls erfahrene Kräfte, die nun den nächsten Olympia-Zyklus angehen. Viel Lob hatte Witkowski für die Nachwuchs-Ruderinnen, die im November und Dezember beim Training in Berlin für Portugal ihr Potenzial nachgewiesen hatten: „Es war sehr positiv, wie sie sich gezeigt haben. Sie sind bereit, die neue Herausforderung anzunehmen, und haben gute Motivation.“ Das sehr große Trainingsvolumen sorgte am Ende des Trainingslagers teils auch für muskuläre Probleme, die aber, so Witkowski, nicht von Dauer sein dürften.

Harriet Wappler-Niemeyer fällt nach einer Operation am Handgelenk noch bis Mitte März aus und wird dann zunächst mit Aufbautraining beginnen. Beim zweiten Trainingslager in Lago Azul (10. bis 24. März) wird auch Einer-Fahrerin Alex Föster mit dabei sein. Da dann fünf Tage nach der Rückkehr bereits die Kaderüberprüfung mit der Langstrecke in Leipzig ansteht, wird in der Trainingsgestaltung Berücksichtigung finden.

Riemen: Auf zu neuen Ufern

Die meiste Zeit seines bisherigen Trainerlebens hat Peter Mansfeld im Ausland verbracht, darunter alleine neun Jahre in den USA, wo er auch immer wieder Boote in der US-Nationalmannschaft betreute. Sein erstes Trainingslager in DRV-Diensten hinterließ den neuen Disziplinverantwortlichen für Frauen Riemen schon wegen der Rahmenbedingungen „glücklich und begeistert“.  Messtechniker, Leistungsdiagnostiker, Arzt, Physios und Bootmeister vor Ort – das weiß Mansfeld zu schätzen. Entsprechend motiviert geht er zusammen mit Andreas Herdlitschke die „Herausforderung“ an, Frauen Riemen „nach vorne und auf das Niveau der anderen DRV-Bereiche zu bringen“.

„Im Herbst haben wir damit begonnen, die Gruppe darauf einzustimmen. Die Athletinnen stehen dem Ziel positiv gegenüber, die Euphorie hat sich in den Trainingsleistungen in Portugal widergespiegelt“, sagt Mansfeld. Dass im Januar in Berlin das Trainingsvolumen gesteigert wurde, habe „ein bisschen Erstaunen“ ausgelöst. „Es war aber richtig, weil wir in Lago Azul keine Überlastung hatten. Alle haben es gut verkraftet, und es sind auch alle gesund geblieben.“ Mansfeld spricht von einem „Super-Startschuss in den neuen Olympia-Zyklus“, auch wenn Anna Härtl und Paula Hartmann wegen Prüfungen nur neun Tage in Portugal bleiben konnten und es damit ein Defizit auf der Steuerbord-Seite gab. Annabelle Bachmann und Olivia Clotten erhielten dagegen die Erlaubnis ihrer Universitäten (Charité Berlin und TU Berlin), ihre Klausuren unter Aufsicht von Mansfeld in Lago Azul zu schreiben.  „Das war eine tolle Kooperation mit den Unis. Ich hoffe, andere schließen sich an“, sagt Mansfeld.

Das Steuer im Achter übernahm Florian Koch, der seinen Aufenthalt nach dem Männer-Trainingslager verlängerte. Die etatmäßige Steuerfrau Annalena Fisch wird beim zweiten Trainingslager dabei sein. Unter den 16 Riemerinnen waren auch einige U23-Athletinnen.

Teilnehmerinnen des Trainingslagers, Frauen Riemen: Tabea Kuhnert (SC Magdeburg), Nora Peuser (RZ Arkona Berlin), Judith Guse (Rendsburger RV), Annabelle Bachmann (RV Ingelheim), Anni Kötitz (RC Potsdam), Paula Gerundt (Saarbrücker RG Undine), Olivia Clotten (Neusser RV), Klara Oenings (RC Sorpesee), Nike Utesch (Der Hamburger und Germania RC), Florentina Riffel (RC Potsdam),  Anna Härtl (Frankfurter RG Germania), Lisa Behrens (Der Hamburger und Germania RC), Michelle Lebahn (RC Potsdam), Lene Mührs (Kettwiger RG), Paula Hartmann (Mainzer RV), Lisa Nagler (Ulmer RC).

Frauen Skull: Lisa Gutfleisch (Heidelberger RK), Pia Greiten (Osnabrücker RV), Frauke Hundeling (Deutscher RC), Sarah Wibberenz (RC Havel Brandenburg), Juliane Faralisch (Frankfurter RG Germania), Lena Wölke (SC Magdeburg), Lena Gresens (RC Potsdam), Rianne Lagerpusch (Frankfurter RG Germania), Charlotte Luster (Hallesche RV), Tjorven Stina Schneider (RV Bochum), Lanea Rüter (RC Tegel), Katharina Bauer (RV Treviris Trier).