30. Jan. 2025 | Nationalmannschaft | von Deutscher Ruderverband

Hochkarätige Referenten und spannende Einblicke beim DRV-Ruder-Symposium

Freitagabend: Robert Sens, der neue Vorstand Leistungssport, stellt sich und seine Visionen vor. Foto: meinruderbild

Vom 24. bis 26. Januar 2025 fand in der Akademie des Sports in Hannover das Ruder-Symposium des Deutschen Ruderverbandes (DRV) statt. Die Veranstaltung, die seit den 1990er Jahren regelmäßig stattfindet, bot erneut eine hochwertige Plattform für Trainer:innen, um sich über aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, neue Trainingsmethoden und zukunftsweisende Entwicklungen im Rudersport auszutauschen.

Strammes, aber abwechslungsreiches Programm mit hochkarätigen Referenten

Bereits am Freitagabend wurde das Symposium mit einer Begrüßung durch Dr. Lars Koltermann, DRV-Vizepräsident, eröffnet. Anschließend stellte Robert Sens, der neue Vorstand Leistungssport, sich und seine Visionen für den Leistungssport in Ruder-Deutschland vor. Der Abend bot zudem Gelegenheit zum Netzwerken beim gemeinsamen Abendessen und einem informellen "Come together".

Der Samstag stand ganz im Zeichen wissenschaftlicher Vorträge und praxisnaher Workshops. Dr. Kay Winkert (DRV-Wissenschaftskoordinator) gab den Auftakt mit einem spannenden Einblick in die wissenschaftlichen Projekte des DRV. Direkt im Anschluss sprach Prof. Dr. Nikolaus Hautsch (Universität Wien), der von Robert Sens eingeladen wurde, über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Rudersport. Weitere Highlights waren die Vorträge von Juliane Wulff (IAT) über den langfristigen Leistungsaufbau sowie von Ronald Florijn, dem ehemaligen niederländischen Ruderer, der unter der Überschrift "Menschliche Energie ist Gold wert" das System in den Niederlanden beleuchtete.

Am Nachmittag hatten die Teilnehmenden die Wahl zwischen verschiedenen Workshops zu Themen wie Athletiktraining, Teamentwicklung, Ausdauertraining, der neuen Disziplin Beach Sprint oder Para-Rudern. Die interaktiven Sessions gaben wertvolle Impulse für die Praxis.

Mit dem letzten Programmpunkt am Samstag „Im Gespräch mit Kooperationspartnern des DRV“ hat der DRV etwas völlig Neues gewagt: In einer Talkrunde wurde dem langjährigen Partner Helmut Empacher (Bootswerft Empacher GmbH) eine Bühne gegeben, um ihn für seine Unterstützung zu würdigen und einfach einmal Danke zu sagen. Als besonderes Zeichen der Wertschätzung erhielt er einen gerahmten, von der kompletten Olympiamannschaft unterschriebenen Einteiler – eine Geste, über die er sich sichtlich freute. Der weitere Abend klang mit lockeren Gesprächen aus.

Den Abschluss des Symposiums bildeten am Sonntag weitere Vorträge, darunter zu Regeneration im Sport (PD Dr. Florian Engel), zur Trainer:innenentwicklung (Alexander Weihe, Thorsten Kortmann) sowie Workshops zu biomechanischen Grundsätzen, Sporternährung und der Rolle von Steuerleuten im Training und Wettkampf.

Eine kleine Anekdote, die sich am Rande der Veranstaltung zwischen zwei ehemaligen Leistungssportlern ereignete: Peter Thiede, einst Steuermann des Deutschland-Achters, lauschte gespannt dem Vortrag von Ronald Florijn, einem ehemaligen niederländischen Ruderer. Als sich die beiden anschließend wiedererkannten, erinnerte sich Thiede schmunzelnd: „Wir sind bei mehreren Weltmeisterschaften gegeneinander angetreten – mal haben wir gewonnen, mal er. In Atlanta 1996 war er vorne: Bei 1000 Metern lagen wir noch knapp in Führung, am Ende holte er Gold und wir Silber. Ohne diesen Zufall hätten wir uns wohl nicht wieder erkannt, schließlich ist unser letztes Treffen fast 30 Jahre her. Umso schöner war es, sich nun über frühere Schlagleute, spannende Projekte und mögliche Zukunftspläne in Deutschland auszutauschen.“

 

Alte Bekannte trafen sich wieder: Peter Thiede (rechts), ehem. Steuermann des Deutschland-Achters, und Ronald Florijn, ehem. niederländischer Ruderer. Foto: meinruderbild

Resümees und Ausblick

DRV-Vizepräsident Lars Koltermann resümierte: "Wir haben ein interessantes Symposium erlebt mit vielfältigen Einblicken in den Leistungssport. Besonders wichtig war auch der Austausch zwischen den Trainer:innen, der für eine gute Kommunikation im DRV essenziell ist. Ich glaube, wir müssen im DRV mehr miteinander reden und die Kommunikation verbessern. Wir – das sind zum einen die Verantwortlichen des Deutschen Ruderverbandes, die Entscheidungen transparent machen und den Austausch mit Landesverbänden, Vereinen, Trainern und Sportlern aktiv pflegen müssen. Gleichzeitig braucht es aber auch von Vereins- und Trainerseite die Bereitschaft, diese gut kommunizierten Entscheidungen anzunehmen und umzusetzen. Nur wenn alle an einem Strang ziehen und auch trainingsmethodische Grundkonzepte gemeinsam anerkannt werden, kann eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelingen."

Auch Robert Sens zeigte sich begeistert: "Das war meine erste Veranstaltung in dieser Funktion, und ich fand sie wirklich sehr inspirierend. Wir sollten häufiger in den Austausch mit der Trainerbasis treten, vielleicht mit Formaten, die noch mehr Interaktion ermöglichen."

Das Organisationsteam, bestehend aus Andreas König (Referent für Bildung), Dr. Kay Winkert (Wissenschaftskoordinator) und Thorsten Kortmann (Fachressort Bildung, Wissenschaft und Forschung), zog ebenfalls eine positive Bilanz. "Die Vielzahl an hochkarätigen Referenten und Themen zeigte das breite Spektrum der Veranstaltung. Auch wenn das Programm straff war, war die Resonanz durchweg positiv. Für uns war es sehr hilfreich, dass die Anmeldung über SAMS gelaufen ist; So konnten wir sowohl die Rechnungen als auch die Teilnahmebestätigungen leichter verschicken. Ein Danke geht auch an das Team der Akademie des Sports hier in Hannover, ohne das dieses Symposium nur halb so gut gewesen wäre", so König. Allein der Wissenschaftskoordinator, Dr. Kay Winkert, äußerte ein paar Kritikpunkte: „Wir haben die Themenbereiche für das Symposium in Reflexion der verschiedenen Jahresanalysen und Beachtung der aktuellen Themenschwerpunkte ausgesucht und versucht alle Altersklassen anzusprechen. Einen Punkt, den wir beim nächsten Mal noch besser adressieren möchten, ist der Kinder- und Jugendbereich, also die unterste Stufe des langfristigen Leistungsaufbaus.“

Mit diesen Erkenntnissen blickt der DRV bereits auf das nächste Symposium, um auch künftig Trainer:innen eine Plattform für Wissenstransfer und Austausch zu bieten.

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