27. Mai 2024 | Vereinsleben | von Anne Schneller/Ruderverein Osterholz-Scharmbeck

Immer wieder reizvoll: Die Teufelsmoorrallye

Teufelsmoorrallye-Impression. Foto: Susanne Steeneck
Torfkahn und Ruderboot. Foto: Susanne Steeneck
Sieben auf einen Streich: das Siegerteam in diesem Jahr. Foto: privat
Viele, viele Boote auf der Teufelsmoorralley. Foto: Susanne Steeneck
Vorwärts- und Rückwärtsfahrer. Foto: Susanne Steeneck
Das Bootshaus des Ruderverein Osterholz-Scharmbeck. Foto: Susanne Steeneck
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236 Wassersportfreunde - 184 Ruderer und 52 Kanuten - tummelten sich bei der Teufelsmoorallye des Ruderverein Osterholz-Scharmbeck (RV Osch) auf Hamme und Wümme. Bereits zum 42. Mal richtete der RV Osch sein weit über die Region hinaus bekanntes und beliebtes Breitensportevent aus. Für die Gäste aus nah und fern ist die immer Ende April stattfindende Rallye zugleich Auftakt der neuen Wassersportsaison und auch eine Art Familientreffen - viele der Teilnehmenden sind Stammgäste: „Die meisten kommen jedes Jahr gerne wieder“, weiß Elke Näwig, die Ruderwartin des RV Osch. Und sie nehmen teils weite Wege in Kauf, um die Mixtur aus Sport, Naturerleben und Geselligkeit zu genießen. Das gelang dieses Jahr besonders gut, denn keine Gewitter, Regen- oder Graupelschauer trübten die Stimmung.

„Wer sammelt die meisten Kilometer?“ - das ist die Devise der Teufelsmoorrallye und die alles entscheidende Frage. Anders als bei anderen Rallyes geht es hier nicht um die schnellste Zeit, sondern darum, „Strecke zu machen“: Es zählen die gefahrenen Kilometer, und der Verein, der zwischen 9 und 16 Uhr die meisten davon auf dem Tacho hat, wird mit einer besonderen Trophäe belohnt: Er erhält nämlich ein Torfkahn-Modell. Einige „lebensgroße“ Exemplare der teufelsmoortypischen Boote hatten die Rudernden während der Rallye zu sehen bekommen. Einige der knapp zehn Meter langen und zwei Meter breiten Eichenkähne waren ebenfalls auf der Hamme unterwegs gewesen. 

Die gut 30 Kilometer lange Strecke zwischen den Schleusen Ritterhude und Teufelsmoor ist stehendes Gewässer und bietet eine gute Gelegenheit, früh in der Saison schon Wanderfahrtskilometer für den Fahrtenwettbewerb zu sammeln. 21 Kilometer mehr und das auf strömendem Gewässer bringt es, in Bremen-Borgfeld zu starten, auf der Wümme flussabwärts zu rudern und in Ritterhude auf die Hamme wechseln.

Vom Zuspruch her ist die Teufelsmoorrallye mit einer Sternfahrt zu vergleichen. Ihr Einzugsgebiet umfasst Nordwestdeutschland. Angereist waren Vereine und Solisten nicht nur aus Niedersachsen (Hemmoor und Hann. Münden, Oldenburg und Lehrte/SehndeWildeshausen und Hannover) und den Enklaven Bremen, Bremerhaven und Hamburg, sondern auch aus Ostwestfalen (Minden), dem Ruhrgebiet (Essen/Ruderklub am Baldeneysee) und dem Sauerland (Olpe/RC Biggesee). Zwei der 16 Rudervereine hatten ihre Kontrollkarten nicht rechtzeitig abgeben und kamen daher nicht mit in die Wertung. Die übrigen 14 brachten es auf ein Gesamtergebnis von 5.837 km. Bei den Kanuten kamen 1.100 km zusammen.

Den Torfkahn für die siegreiche Mannschaft durfte wie schon im Vorjahr das Team des Rudervereins für das Große Freie Lehrte/Sehnde entgegennehmen. Sie brachten es auf 1.239 Kilometer (2023: 975 Km). Am zweitbesten gelang das „Strecke machen“ dem Oldenburger Ruderverein (1.090 km), Platz 3 belegte der RaB mit 740 km. Alle Teilnehmenden erhielten wieder ein nützliches kleines Präsent. Die Mannschaft des RaB konnte auch noch eine Trophäe mit nach Hause nehmen: Sie bekam ein Torfkahn-Modell überreicht. Den Grund dafür erläuterte Elke Näwig: Vor einiger Zeit hätte sich zunächst ein Ruderer vom RaB zur Rallye angemeldet, von Jahr zu Jahr seien es dann immer mehr geworden. In diesem Jahr waren es 18.   

Was macht die Teufelsmoorrallye so attraktiv? Was wir immer wieder hören und uns sehr freut ist, dass unsere Gäste das Ruderrevier schön finden und die familiäre Atmosphäre hier“, erzählt Elke Näwig. Gelobt würden auch immer wieder die gute Organisation und das leckere Essen. Legendär ist das üppige Kuchenbüffet mit 40 selbst gebackenen Kuchen und Torten. Außerdem gibt es viele Salate, Bratwürste und Kaltgetränke – auf der Wiese vor dem Bootshaus fühlt man sich wie in einem Biergarten. Dieses Jahr besonders war das tolle Wetter“, erwähnt Elke Näwig noch. Ja, der April zeigte sich einmal von seiner charmanten Seite: wohltemperiert und zeitweilig sonnig. Das hat man schon ganz anders erlebt.