Langstrecke Leipzig 2023 - Windiger Saisonstart
Deutschlands Ruderelite hat einen langen Winter voller Trainingslager, Kraft- und Ausdauertraining inklusive teils wenig beliebter Ergometer-Einheiten hinter sich. Doch es hat sich bezahlt gemacht! Am vergangenen Wochenende haben sich Deutschlands beste Ruder:innen in Leipzig zum alljährlichen Frühjahrstest getroffen und konnten zum ersten Mal in diesem Jahr zeigen, dass sich die Anstrengungen der vergangenen Monate gelohnt haben. Am Samstag haben die Athlet:innen den 2000 Meter Ergotest absolviert und am Sonntag konnten sie auf den 6000 Metern auf dem Elster-Saale-Kanal ihr Können in den Kleinbooten zeigen. Sehr kalte und windige Bedingungen haben es den Sportler:innen nicht einfacher gemacht, insgesamt war die Leistung dennoch zufriedenstellend.
Während des Ergometertests ist es für alle um das Knacken der vorgegebenen Norm gegangen. Für die Männer liegt dieser Wert bei einer Zeit von 06:00 Minuten auf die 2000 Meter. Im Männer Riemen Bereich haben das neun Sportler geschafft; allen voran Mattes Schönherr und Olaf Roggensack. Wobei auch Sportler, die die Norm nicht gerissen haben, wie zum Beispiel Marc Kammann und Wolf-Niclas Schröder, große, von der Bundestrainerin Brigitte Bielig registrierte Verbesserungssprünge machen konnten. „Im Männer-Riemen Bereich sieht man leicht positive Tendenzen, aber es ist jetzt noch nicht die Masse unter der Norm geblieben. Wir müssen aber auch akzeptieren, dass wir keine Riesenschritte auf einmal machen können! Ich bin positiver als im letzten Jahr!“, freut sich die Bundestrainerin.
Auf der Langstrecke konnten sich die Titelverteidiger Olaf Roggensack und Mattes Schönherr erneut den Sieg sichern, obwohl Beide aufgrund von Verletzungen und Abschlussprüfungen nur wenige gemeinsame Bootskilometer zurücklegen konnten. Eine knappe Sekunde länger benötigten Eggeling/Angl für die Strecke. Den 3.Platz belegten Wolf-Niclas Schröder und Marc Kammann.
Zehn Riemerinnen konnten unter Norm geforderten Ergo-Norm von 07:00 Minuten bleiben, sodass die Hoffnung steigt, dass sich ein Achter formieren könnte. Für eine finale Entscheidung müssen aber noch die 2000m-Ergebnisse in Brandenburg auf der Deutschen Kleinbootmeisterschaft abgewartet werden.
Auch ruderisch konnten die Riemerinnen im Vergleich zum letzten Jahr ein qualitativ höheres Leistungsniveau abliefern. Holbrook/Härtl konnten überraschend die Langstrecke gewinnen. Göldner/Schade sicherten sich den 2. Platz und liegen somit im Erwartungsbereich. Den 3. Platz belegten zwei ehemalige Skullerinnen - Judith Guhse und Sophie Leupold. Das ist nach dem kurzfristigen Umstieg in die Riemen-Disziplin natürlich eine gute Leistung, aber deswegen haben die Beiden auch noch Potenzial nach oben. Ein weiteres Doppel aus ehemaligen Skullerinnen (Kuhnert/Peuser), das den 7. Platz geholt hat, ist auf der Strecke an einem Busch hängen geblieben und hat deswegen einige Sekunden liegen lassen. Hier ist also auch noch Potenzial nach oben.
13 Skullerinnen konnten die Norm unterbieten, allen voran Pia Greiten mit einer Topleistung von 06:35 Minuten auf den 2000 Metern. Auch Schendekehl konnte ihr Niveau ausbauen und ihre Zeit verbessern. Insgesamt konnten die Skullerinnen das Leistungsniveau im Vergleich zum Herbst sowohl auf dem Ergometer, als auch auf dem Wasser weiter ausbauen und stabilisieren.
Tabea Schendekehl konnte auch die Langstrecke für dich entscheiden! Gefolgt von Maren Völz, die im Vergleich zum letzten Jahr wieder sehr gut mitmischt und sich den 2. Platz sichern konnte. Auf Platz 3 landete Juliane Faralisch.
Bei den leichten Frauen konnten leider nicht so viele Meldungen verzeichnet werden. Auf dem Ergo hat Julia Tertünte mit einer Zeit von 07:07 Minuten eine sehr starke Leistung abliefern können.
Bei den Skullern hat der amtierende Ergo-Weltmeister Oliver Zeidler dominiert und seine Konkurrenten mit fünf Sekunden in ihre Schranken verwiesen. Auf der Langstrecke musste er sich jedoch Jonas Gelsen geschlagen geben. Das war überraschend, da Gelsen im Trainingslager einige krankheitsbedingte Ausfälle zu verzeichnen hatte.
Im leichten Männer-Bereich war Jonathan Rommelmann zwar nicht ganz zufrieden mit seinem Ergowert von 06:11,09, obwohl er ihn auf den 2. Platz brachte. Das konnte er auf der Langstrecke aber abschütteln und sich den 1. Platz holen. Da er - nach einem Jahr Pause - erst vor vier Monaten wieder so richtig ins Training eingestiegen ist und sich wieder an die Spitze kämpfen musste, ist das eine starke Leistung!
„Es ist noch nicht alles rosarot, aber insgesamt sehe ich positive Ansätze! Es ist was passiert seit dem Herbst. Das muss man schon positiv werten. Ich hoffe, dass einige Sportler:innen schon früh ihre Form finden, aber wir müssen auch auf die Ergebnisse in Brandenburg warten. Insgesamt bin ich aber, wie gesagt, positiver gestimmt als im vergangenen Jahr!“, resümiert Brigitte Bielig.
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