09. Apr. 2024 | Nationalmannschaft | von Deutscher Ruderverband

Leipzig: Erfolge und Herausforderungen auf der Langstrecke

Die Sieger des Männer-Zweiers: Tobias Strangemann und Johannes Benien (beide RV Dorsten). Foto: meinruderbild
Die im Zweier siegreichen Sportlerinnen: Lene Mührs (Kettwiger RG) und Anni Kötitz (RC Potsdam). Foto: meinruderbild
Charlotte Luster (Hallesche-Rvg. Böllberg), die Siegerin im Frauen-Einer. Foto: meinruderbild
Siegerehrung des Männer-Einers: Oliver Holtz (Rostocker RC) eingerahmt von Paul Berghoff (SC Magdeburg, links) und Christian Klein (Mannheimer RC, rechts). Foto: meinruderbild
Marcus Schwarzrock, der U23-Bundestrainer, mit Annekatrin Thiele. Foto: meinruderbild
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Bei den jüngsten Ruderwettkämpfen in Leipzig standen Ergometerüberprüfungen und Langstreckenrennen im Mittelpunkt. Während die Junior:innen sich ausschließlich auf die Langstrecke konzentrierten, wurden die U23-Sportler:innen sowohl auf dem Ergometer als auch auf dem Wasser geprüft.

U23-Bereich

Im Seniorenbereich (U23) waren alle Athlet:innen, die sich um einen Platz in der U23 Nationalmannschaft bewerben, dazu verpflichtet am Vortag der Langstreckenrennen an den selektiven Ergometertests teilzunehmen. Die schweren Männer müssen die 2000 Meter in unter 6:10 Minuten zurücklegen, während es die schweren Frauen unter 7:10 Minuten schaffen müssen, um sich für die Großboote anzubieten. Im Vergleich zum Vorjahr erreichte eine größere Teilnehmerzahl diese Mindestwerte, außerdem wurden viele individuelle Bestleistungen erzielt. „Das ist erfreulich und auch unser Anspruch. Im Nachwuchsbereich sollte man immer das Ziel haben sich von Jahr zu Jahr vor allem auf der konditionellen Ebene weiterzuentwickeln, um möglichst schnell den Anschluss an den Spitzenbereich zu schaffen.“, kommentiert Marcus Schwarzrock, der U23-Bundestrainer, die Ergebnisse.

Eine positive Überraschung ist die U23-Aufsteigerin Charlotte Burgdorf, die im Frauen- Einer startete. Sie konnte mit einer starken Leistung auf dem Ergometer (6:52 Minuten) und dem vierten Platz auf der Langstrecke glänzen. Gewonnen hat im Frauen-Einer Charlotte Luster (Hallesche-Rvg. Böllberg) vor Lene Gresenz (RC Potsdam), die aus dem Riemenbereich wieder zum Skullen zurückgekehrt ist. Leider konnten viele leistungsstarke U23-Skullerinnen krankheits- bzw. verletzungsbeding nicht an der Langstrecke teilnehmen. So fehlten aus der letztjährigen U23-Nationalmannschaft Rianne Lagerpusch (FRG Germania), Johanne Debus (FRG Germania), Lena Wölke (SC Magdeburg) und Lena Siekerkotte (Kettwiger RG). Diese Damen hätten mit ihrer Teilnahme das Wettkampfniveau noch weiter steigern können.

Ein besonderes Highlight bei den männlichen Skullern war das Comeback von Oliver Holtz (Rostocker RC) nach seiner einjährigen Verletzungspause. Er überzeugte nicht nur auf dem Ergometer, sondern gewann auch das Langstreckenrennen im Männer-Einer. Ebenso beeindruckend war die Leistung der beiden amtierenden Junioren-Vizeweltmeister Tobias Strangemann und Johannes Benien (beide RV Dorsten). Die Emporkömmlinge konnten den Männer-Zweier gewinnen.

Bei den Frauen haben die mittlerweile im U23-Bereich schon erfahrenen Ruderinnen Lene Mührs (Kettwiger RG) und Anni Kötitz (RC Potsdam) den Zweier ohne gewonnen.

Bei den Leichtgewichten konnte Anna Schiefer mit großem Abstand zur Zweitplatzierten den Frauen-Einer in einer sehr guten Zeit (24:14 Minuten) gewinnen. Der Männer-Einer Leichtgewicht ging mit einer sehr schellen Zeit von 21:50 Minuten an U23-Skuller Moritz Küpper (RC Westfalen Herdecke). Damit konnte er unter anderem renommierte leichte A-Skuller auf die Plätze hinter sich verweisen.

„Die Veranstaltung war hervorragend organisiert, sowohl bei den Ergometertests als auch bei den Langstreckenrennen hat alles einwandfrei funktioniert und die Bedingungen waren einfach perfekt.“, lobt Schwarzrock den Ausrichter und fährt fort: „Ich bin aber auch mit den Leistungen der Athlet:innen zufrieden. Es freut mich, dass in Abwesenheit der aktuellen A-Nationalmannschaft alle Rennen im Erwachsenenbereich, mit Ausnahme des SM2- A LG, von U23-Sportler:innen gewonnen werden konnten. Es ist inspirierend zu sehen, wie sich unsere Nachwuchstalente und etablierten Sportler:innen gleichermaßen den Herausforderungen stellen und sich gegenseitig anspornen“.

U19-Bereich

Traditionsgemäß ist Leipzig der zentrale Austragungsort der Langstreckenrennen für die Skuller:innen des Juniorenbereichs. Von den Regionalgruppen der Riemer:innen geht üblicherweise nur die Gruppe "Nord-Ost" in Leipzig an den Start, während die anderen Regionalgruppen wie gewohnt auf den Langstreckentests in Oberhausen und Breisach teilnehmen.

Trotz der insgesamt hervorragenden Bedingungen gab es bedauerlicherweise einige prominente Abmeldungen bei den U19-Athletinnen. Bei den weiblichen Teilnehmerinnen beispielsweise war Laura Bussian (Hanauer RC Hassia), die im Herbst die Langstrecke in Dortmund gewonnen hatte, krankheitsbedingt verhindert. Ebenso musste Julia Stöber (Kettwiger RG), die im vergangenen Jahr bei der U19-WM in Paris im Einer an den Start gegangen war, das Rennen vorzeitig abbrechen. Bei den Jungs musste mit Simon Gimplinger (Hanauer RC Hassia) ebenfalls der Gewinner der Herbst-Langstrecke in Dortmund, passen. Davon unbeeindruckt zeigten die verbleibenden Athlet:innen eine solide Leistung auf einem guten Niveau.

Eine erfreuliche Überraschung war die Leistung von Greta Amort (LRV Schleswig Holstein), einer Juniorin B, die das Langstreckenrennen im Einer für sich entschied. „Ihr Erfolg unterstreicht ihre individuelle Stärke. Es soll aber gerne auch ein kleiner Ansporn für die älteren Athletinnen sein, noch einmal eine Schippe draufzupacken.“, schmunzelt Adrian Bretting, der U19-Bundestrainer.

Bei den männlichen Teilnehmern sicherte sich Ole Hohensee (Stralsunder RC), der im vergangenen Jahr im Einer gestartet war, den Sieg. Julius Klein (Hanauer RC Hassia) und Florian Schulze (Hildesheimer RC) überraschten mit ihren Leistungen auf den Plätzen zwei und drei.

Bretting ist aber zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge: „Unsere Athletinnen und Athleten haben bei diesen Wettkämpfen eine solide Leistung gezeigt. Es ist erfreulich zu sehen, wie sie sich auf diesem Niveau behaupten und die meisten auch ihr Potenzial ausschöpfen. Ihre Hingabe und Entschlossenheit sind in jedem Fall inspirierend und geben uns als Trainern die Gewissheit, dass wir auf einem guten Weg sind. Es liegt allerdings auch noch viel Arbeit vor uns.“

Die Ergebnisse dieser Wettkämpfe werden für die Setzung bei der nächsten Leistungsüberprüfung - den Deutschen Kleinboot Meisterschaften - in Krefeld herangezogen, was die Bedeutung dieser Veranstaltung für die weitere Saison unterstreicht.

Alle weiteren Ergebnisse können hier eingesehen werden.