23. Aug. 2023 | Nationalmannschaft | von Deutscher Olympischer Sportbund e.V.

Marc Lembeck im Porträt - Leistungssportler und Event-Inklusionsmanager

Marc Lembeck (2. von rechts) bei den Ruder-Europameisterschaften in Bled 2023 / Foto: DRV
Marc Lembeck bei den Special Olympics World Games in Berlin 2023 / Foto: DRV
Marc Lembeck in Aktion1
Marc Lembeck (2. von rechts) erläutert beim Aktionstag des Breisacher Rudervereins, wie er zum Rudern gekommen ist / Foto: DOSB
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Als sportliches Allroundtalent, so kann Marc Lembeck wohl am besten beschreiben werden. Was sonst fällt einem zu einem Athleten ein, der schon in zwei völlig verschiedenen Sportarten zur nationalen und internationalen Weltspitze gehörte? Ein ehemaliger Leichtathlet und Mehrkämpfer, der nach seiner Paralympics-Teilnahme in Peking 16 Jahre später auf seine zweiten Paralympics hinarbeitet – und zwar im Rudern! Mit Stationen beim Deutschen Behindertensportverband (DBS) und als Event-Inklusionsmanager beim Deutschen Ruderverband (DRV) legte Marc Lembeck auch beruflich noch einen drauf. Die Kombination aus seiner zweiten Leistungssportkarriere und der EVI-Stelle beim DRV scheint seine Leidenschaft perfekt zu bündeln.

Nicht umsonst fuhr er im Mai den Vizetitel im Para Mixed-Vierer bei den Europameisterschaften ein. Die Titelkämpfe auf dem Bleder See sind dabei als ein Paradebeispiel für gelebte Vielfalt im Sport hervorzuheben. Weil beim Rudern sowohl die Rennen behinderter als auch nichtbehinderter Sportler*innen am gleichen Ort ausgetragen werden, begegnen sich alle Teilnehmenden - egal in welchem Startfeld - auf und neben der Regattastrecke. Auch darüber hinaus ist der Rudersport für seinen Inklusionsgedanken bekannt. Schließlich gehört er zu den wenigen (Para) Sportarten, die Angebote für seh- und körperbehinderte Menschen vereinen. Genau das lockte den heute 34-Jährigen damals auch ins Boot. „Mit meinem besten Freund habe ich eine gemeinsame Sportart gesucht. Er ist beinamputiert, ich sehbehindert. Da gibt es kaum Alternativen“, erzählt er von seinem Weg aufs Wasser. Mit seinen sportlichen Erfahrungen kann sich Marc Lembeck nun optimal den mit dem EVI-Projekt verbundenen Aufgaben widmen. Trotz allen Lobes sieht er auch im Ruderverband Baustellen, die mit dem gewissen Knowhow angegangen werden können. „Wir leisten Pionierarbeit. Manchmal ist es schwierig, den Stein ins Rollen zu bringen“, muss er jedoch anerkennen und auch Rückschläge verkraften

Die Wichtigkeit der Inklusionsstelle liege für ihn insbesondere im Netzwerkaufbau und dem sukzessiven Ausbau struktureller Gegebenheiten, sagt Marc Lembeck. Mit dem Aktionstag beim Breisacher Ruderverein beispielsweise setzt er an diesem Punkt an:  ambitionierte Para-Ruderer*innen ansprechen, den inklusiven Charakter des Events hervorheben und als Experte und Ansprechpartner zur Verfügung stehen.  „Ich bin froh, wenn ich gefragt werde und Menschen mit Behinderung vertreten darf.“ Wichtig ist Marc Lembeck dabei vor allem eins: „Nicht nur meckern, das ist mir zu einfach!“ Denn Inklusion sei keine Einbahnstraße. Ein Großteil der Gesellschaft stehe dem Thema offen gegenüber. „Ich sehe uns da in der Pflicht, die Leute abzuholen. Wenn wir als Betroffene nicht wissen, wie man mit einer Behinderung umgeht, dann können wir es von anderen auch nicht verlangen.“ 

Porträt von Marc Lembeck

Marc Lembeck
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