Novum bei den Wettkampfrichtern: Digitale Regeldiskussion
Ende März kamen die Wettkampfrichter des Deutschen Ruderverbandes digital zusammen, um in intensiven 90 Minuten über verschiedenste Fallbeispiele im Rudersport zu diskutieren. Ein Treffen, dass es so im Verband bisher noch nicht gegeben hat, weder digital noch in Präsenz. Die vom Fachressortvorsitzenden Tobias Weysters initiierte Veranstaltung stoß sowohl im Vorfeld als auch im Anschluss auf äußerst positive und konstruktive Rückmeldung.
Mehr Raum zum Austausch
Für gewöhnlich werden Fallbeispiele unter den Wettkampfrichtern lediglich bei der WKR-Fortbildung besprochen, die alle vier Jahre als Pflichtveranstaltung zur Verlängerung der Lizenzen dient. Aufgrund der Vielzahl an Themen, kommen die Fallbeispiele oftmals zur kurz, wie auch in diesem Jahr im Januar. Der Vorschlag Weysters, zusätzliche Termine mit einem hohen Fokus auf eben diese Fallbeispiele durchzuführen, traf auf der WKR-Tagung auf Zustimmung, so dass das Ressort Wettkampfsport beschloss diese anzubieten.
So wurden am 26.03 und 29.03 jeweils inhaltsgleiche Fallbeispiele durchgesprochen. In Kleingruppen, die ein Ressortmitglied begleitete, wurde redlich diskutiert und die Ergebnisse anschließend im Plenum vorgestellt. Insgesamt konnten so drei bis vier Fälle durchgesprochen werden. Diese detaillierte Diskussion hat auch geholfen, unterschiedliche Regelauslegungen aufzudecken und ein einheitliches Verständnis zu schaffen. Darüber hinaus konnten selten vorkommende Regelsituation und teils neue Regeln aufgezeigt werden. Der Wissensaustausch ist für den Deutschen Ruderverband dabei von großer Bedeutung. Denn auf nationalen Regatten soll ein einheitlicher Wissensstand über die Regeln vorherrschen und die Möglichkeit gegeben sein, im Ernstfall kompetent und schnell handeln zu können. Auch das Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Folgeveranstaltungen war groß. In einem im Anschluss an die Veranstaltung versendeten Fragebogen hieß es „Ich habe an der Veranstaltung am Samstag teilgenommen. Was mir besonders gefallen hat war die gewollte Diskussion, nicht exakt nur am konkreten Fall, sondern auch darüber hinaus von Randaspekten oder was passiert, wenn es mal anders abläuft.“
Knapp über 80% der Teilnehmer wünschten sich im Anschluss an die Veranstaltung, dass dieses Format mehrmals im Jahr stattfindet, anstelle von einmal in vier Jahren. Die digitale Regeldiskussion wird die Wettkampfrichter des Deutschen Ruderverbandes daher mit großer Wahrscheinlichkeit nun häufiger erwarten.