Oliver Zeidler: Dritter Sieg in Henley
Großbritannien war für Oliver Zeidler wieder eine Reise wert. Zum dritten Mal schon nach 2019 und 2022 gewann der 26-Jährige am Sonntag (2. Juli 2023) die Konkurrenz im Männer-Einer bei der Henley Royal Regatta, der ältesten Ruderregatta der Welt. Das schaffte bisher kein anderer deutscher Skuller. Marcel Hacker trug sich 1999 und 2004 in die Siegerliste ein.
Bereits seit 1839 messen sich in Henley-on-Thames Ruderer aus der ganzen Welt. Ungewöhnlich ist nicht nur die festliche Atmosphäre, sondern auch der K.o.-Modus, jede Entscheidung fällt Boot gegen Boot. Und auch die Streckenlänge auf der nördlich von London noch beschaulich schmalen Themse entspricht mit 2112 Metern (550 Yards) nicht den international üblichen Gepflogenheiten.
Sieg im Finale gegen den Polen Plominski
Im Viertel- und im Halbfinale der Diamond Challenge setzte sich der gesetzte Zeidler im blau-grauen Trikot der Frankfurter RG Germania klar gegen die beiden Kanadier Liam Smit und Trevor Jones durch. Und auch im Finale wurde der amtierende Weltmeister auf dem „Tricky Water“ des Flusses seiner Favoritenrolle gerecht. Sein Gegner, der bei der Europameisterschaft 2023 auf Platz 13 eingekommene Pole Pjotr Plominski, konnte beim Start noch mithalten, dann zog Zeidler davon und vergrößerte seinen Vorsprung stetig. Viel Applaus gab es von den ausverkauften Tribünen für die Ruderdemonstration des Deutschen, der im Ziel seine Freude zeigte und kurz die Faust ballte. Da Zeidler nicht an seine Grenzen gehen musste und das Wetter besser war als im vergangenen Jahr, sollte der direkte Übergang zum Welt Cup mit der Nationalmannschaft ab Freitag auf dem Luzerner Rotsee für ihn verkraftbar sein.
Zeidlers Schwester Marie-Sophie (Donau RC Ingolstadt), die ebenfalls in Henley startete, war im Viertelfinale des Frauen-Einers ausgeschieden.