14. Apr. 2025 | Para | von Luisa Gärtner

Para Schwimmen dominiert Ehrung zum Sportler des Jahres – Para Rudern dennoch zweimal vertreten

Jan Helmich und Hermine Krumbein: nominiert zum Para Team des Jahres 2025. Foto: DRV
Das Ergebnis der Wahl zum Para Team des Jahres 2025 präsentiert auf der feierlichen Gala. Foto: DRV
DBS Para Sportler*innen des Jahres 2025. Foto: DBS/Ralf Kuckuck
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Die Ehrung der „Para Sportler*innen des Jahres 2024“ stand ganz im Zeichen der beeindruckenden Leistungen bei den Paralympischen Spielen in Paris. Bei der feierlichen Gala des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) im Bonner Telekom Forum wurden herausragende Erfolge gewürdigt – ein Abend, der den Para Sportsgeist und den gesellschaftlichen Fortschritt des Sports eindrucksvoll in den Vordergrund rückte. Besonders das Para Schwimmen dominierte die diesjährige Wahl, doch auch die Para Ruderinnen und Ruderer trugen zum historischen Paralympics-Jahr bei.

 

In insgesamt drei von fünf Hauptkategorien ging die Auszeichnung an Para Schwimmerinnen und Schwimmer: Elena Semechin wurde Para Sportlerin des Jahres. Mit einem beeindruckenden Comeback und einem Weltrekord über 100 Meter Brust sicherte sie sich diesen Titel bereits zum zweiten Mal nach 2021. Bei den Männern dominierte Taliso Engel – ebenfalls Schwimmer – die Wahl. Der 22-Jährige gewann in Paris erneut Gold und stellte mehrfach neue Weltrekorde auf. Nachwuchspreisträgerin Gina Böttcher komplettiert das starke Abschneiden des Para Schwimmens: Die 24-Jährige holte EM-Gold und Paralympics-Silber über 50 Meter Rücken.

Zum Para Team des Jahres wurden die Rollstuhlbasketball-Herren gewählt. Das Team um Top-Scorer Thomas Böhme gewann in Paris erstmals seit 32 Jahren wieder eine paralympische Medaille. In der Kategorie „Trainer*in des Jahres“ wurde Michael Engel für seine langjährige Arbeit im Rollstuhlbasketball ausgezeichnet.

Die Geehrten freuten sich über die Trophäen und mehr: Die Plätze eins bis drei aller Kategorien erhalten Prämien in Höhe von insgesamt 30.000 Euro von den Award Partnern McDonald’s (Para Sportlerin), Deloitte (Para Sportler), Telekom (Para Team), Allianz (Para Nachwuchs) und Adidas (Para Trainer*in). „Als Deutscher Behindertensportverband bedanken wir uns bei allen Partnern und Sponsoren sowie der Landesregierung Nordrhein-Westfalens und der Stadt Bonn, die die Ehrung der „Para Sportler*innen“ in diesem Jahr erneut ermöglicht haben. Herzlichen Dank für diese großartige Unterstützung – wir hoffen sehr, in der Bundesstadt Bonn eine neue Heimat für die Gala gefunden zu haben“, betonte DBS-Generalsekretär Stefan Kiefer.

 

Auch aus Sicht des Deutschen Ruderverbandes war es ein erfreulicher Abend: Der Para Doppelzweier mit Hermine Krumbein und Jan Helmich belegte bei der Wahl zum Para Team des Jahres den vierten Platz. Nach ihrer Bronzemedaille bei den Paralympischen Spielen wurde ihre starke Leistung damit auch über die eigene Sportart hinaus gewürdigt. In der Nachwuchskategorie erreichte Hermine Krumbein mit Platz fünf ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis – eine schöne Anerkennung für ihren Weg und ihre Entwicklung im Para Rudern. 

Ein besonderes Highlight des Abends war die festliche Atmosphäre im Telekom Forum – begleitet von einer gelungenen Moderation durch das Duo Florian Zschiedrich und Denise Schindler, das erstmals mit einer ehemaligen Para Sportlerin als Moderatorin den Festakt leitete. Rund 300 Gäste, darunter Vertreterinnen und Vertreter aus Sport, Medien und Politik, waren der Einladung gefolgt.

Als weiterer emotionaler Moment drehte sich der Abend auch um Olli Zeidler: In einer berührenden Videobotschaft hielt er die Laudatio für den Para Sportler des Jahres Taliso Engel. Zeidler, der nach seinem Olympiasieg in diesem Jahr selbst zum Sportler des Jahres gewählt wurde und Taliso Engel noch aus seiner aktiven Schwimmzeit kennt, übermittelte seine herzlichen Glückwünsche und brachte zum Ausdruck: „Es ist eine Wahnsinns Ehre, diesen Titel zu bekommen.“ In seiner humorvollen Botschaft wies er auch augenzwinkernd darauf hin, dass Engel aktuell bei der Fernseh-Show „Let’s dance“ mitmischt und ihm gerne ein paar Tanzschritte beibringen könnte. Diese authentische und zugleich energiegeladene Ansprache sorgte für zusätzliche Begeisterung und unterstrich, wie wichtig die Anerkennung des Para Sports für den gesamten Rudersport in Deutschland ist.

Auch kulinarisch wurde der Abend abgerundet: Als ungewöhnliches „Dessert“ spendierte der Award-Partner McDonald McFlurry und Co.

Alexander Kersten, Vorstandsmitglied des Deutschen Ruderverbandes, brachte den Geist der Inklusion und des Erfolgs treffend auf den Punkt: „Wir sind unglaublich stolz auf unsere beiden Para Ruderer, die nicht nur auf dem Wasser Höchstleistungen zeigen, sondern auch in der öffentlichen Wahrnehmung Maßstäbe setzen. Ihre Hingabe und ihr Teamgeist verkörpern den wahren Geist unseres Sports – sie öffnen Türen und inspirieren den gesamten Rudersport in Deutschland.“

Die diesjährige DBS-Gala war mehr als nur eine Ehrung der Medaillengewinnerinnen und -gewinner – sie war ein feierlicher Moment der Anerkennung und des Zusammenhalts. Der Deutsche Ruderverband gratuliert allen ausgezeichneten Athletinnen und Athleten zu ihren herausragenden Leistungen und freut sich darauf, gemeinsam den Para Sport weiter voranzubringen – für mehr Inklusion, Sichtbarkeit und sportlichen Pioniergeist in unserem Land.