Rechenschaftsbericht Verbandsentwicklung und Vereinsservice
Liebe Ruderkameradinnen und Ruderkameraden,
es überrascht mich selbst wie schnell die drei Jahre meiner Amtszeit, die ich mir als Leiterin des Fachressorts Verbandsentwicklung & Vereinsservice vorgenommen hatte, bevor ich wieder mit meiner Arbeit in meinem Verein weitermache, verflogen sind.
Zunächst einmal möchte ich mich bedanken, dass mir das Vertrauen ausgesprochen worden ist und ich die Chance hatte für unseren Verband zu arbeiten. Neben der Bearbeitung von vielen kleinen und großen Anfragen, der Ausschreibung des DRV Vereinspreises sowie der Teilnahme an zahlreichen Sitzungen des Präsidiums, in Expert:innenrunden und dem Länderrat hatte ich Gelegenheit vier große Projekte für Ruderdeutschland umzusetzen, die mir eine Herzensangelegenheit waren.
Zum einen das Design und die Moderation der Struktur- und Satzungsreform. Hier werte ich besonders die Online-Dialogforen als Erfolg, die erstmals die Chance boten, dass sich viele Menschen an diesem gestalterischen Prozess beteiligen konnten.
Zum anderen der Auftakt zur Intensivierung der Gleichberechtigung in unserem Verband. Auch wenn es in vielen Vereinen schon rund läuft, gibt es viele Dinge, die wir besser machen können, um mehr Geschlechtergerechtigkeit im Rudersport zu leben und damit auch die Chance zu haben, Potenziale zu schöpfen - für unsere Vereine und den Sport. Mit der Schaffung des digitalen Meetings „Zukunftswerkstatt der Frauen“ haben wir ein erstes schönes Format geschaffen, das dem bundesweiten Austausch zu frauenrelevanten Themen dient und das vielfältige Impulse zum Bessermachen gibt. Vielleicht findet sich jemand, der diese Idee fortsetzt und das Projekt um alle Geschlechter erweitert. Das würde mich sehr freuen.
Die Koordination und Bereitstellung von relevantem Wissen zum Management von Rudervereinen war das dritte große Projekt, dem ich Zeit gewidmet habe. Die „Denkwerkstatt Verein“ ist ein digitales Austauschformat, das Menschen, die für das Management ihrer Vereine zuständig sind, vernetzt, mit Wissen versorgt und wichtige Kooperationen anbahnt.
Es gibt viele Angebote auf Landesebene, aber es gab eine Lücke im bundesweiten Austausch zwischen den Vereinen. Hier kommt dem DRV eine koordinierende Rolle zu. Der DRV kann es seinen Vereinen leichter machen, indem er das Auffinden des Wissens effizient gestaltet und gegenseitige kollegiale Beratung ermöglicht.
Mit dem Launch der, durch den DOSB geförderten, Wissensplattform „Attention!“ vollendet sich das vierte Projekt, das ich aufgesetzt habe. Auf „Attention!“ können alle Vereine aus Ruderdeutschland ihr Wissen zum Management von Rudervereinen miteinander teilen, damit alle voneinander profitieren und ihre knappe Zeit sinnvoll nutzen.
Die redaktionelle Bearbeitung und das systematische Einsammeln des Wissens werde ich in den kommenden 12 Monaten, auch nach dem Ende meiner Amtszeit, wahrnehmen. Ebenso die Fortsetzung der „Zukunftswerkstatt der Frauen“ und der „Denkwerkstatt Verein“.
Denn eines ist mir in diesen drei Jahren bewusst geworden. Der DRV ist ein ehrenamtlich geprägter Verband, das heißt auch, dass die Menge an Arbeit, die geleistet werden kann, begrenzt ist. Wenn wir als Ruderdeutschland weiterhin eine wichtige Rolle im internationalen Rudersport spielen wollen und wenn wir eine gesunde Vereinslandschaft erhalten möchten, dann ist es unerlässlich, dass wir Vereine uns mehr in die die aktive Verbandsarbeit in Form von Vernetzung, Kooperation und Projektumsetzung einbringen. Nur so kann Wachstum und Erfolg entstehen. Die jetzigen Gremien erfüllen Kernaufgaben des Verbandes, aber es bleibt praktisch keine Kapazität für strategische und zukunftsgerichtete Projekte. Ich bin der Ansicht, dass die Kooperation der Vereine die Erfolgsstrategie für unseren Sport sein wird.
An dieser Stelle bedanke ich mich bei meinen Präsidiumskollegen für die Zusammenarbeit, ich bedanke mich beim Länderrat für den interessanten Austausch. Ich danke allen, die sich an den Projekten beteiligt haben und hoffentlich dabeibleiben. Mein Dank gilt auch den hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen, und insbesondere Conny Stampnik, die mit viel Erfahrung und Herzblut für den DRV einstehen und alles getan haben, um meine Ideen wahr werden zu lassen. Mir hat es gefallen, dass sich der Vorstand auf die Erfahrung eingelassen hat, dass ich zeitlich begrenzt auf drei Jahre ins Team aufgenommen worden bin. Ich bin sicher, dass die Mischung aus erfahrenen Verbandsfunktionären und Neuen, die zeitlich begrenzt dazu kommen, ein guter Weg sein könnte, um sich gegenseitig zu inspirieren.
In der Präsentation finden sich die Projekte im Detail dargestellt. Wer Lust hat, der lese, wer Fragen hat, der schreibt mir einfach.
Mit rudersportlichem Gruß
Dr. Martina Schott
Downloads
PDF herunterladen