Science into Practice - Heiner Schwartz und Katharina Dunst neue Bundestrainer:innen Diagnose
Der Deutsche Ruderverband e.V. (DRV) hat die Stelle Bundestrainer:in Diagnose in geteilter Funktion an Heiner Schwartz und Dr. Katharina Dunst vergeben. Wir begrüßen beide herzlich im DRV-Team und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Gemeinsam mit Wissenschaftskoordinator Dr. Kay Winkert bilden sie ein Trio und sind seit dem 1. Januar 2025 als „Embedded Scientists“ tätig.
Die Zielstellung ist, Trainer:innen und Athlet:innen optimalen Support in den Bereichen Diagnostik & Intervention, Trainingsplanung & Monitoring sowie Wissenschaft & Praxistransfer zu bieten. Zusammen mit unseren erfahrenen Trainer:innen soll das Potenzial der Athlet:innen im Rahmen des langfristigen Leistungsaufbaus optimal entwickelt werden. Hierzu soll das vorhandene Know-how mit aktuellen evidenzbasierten Ansätzen aus der Trainingswissenschaft und Diagnostik noch stärker verknüpft werden.
Heiner Schwartz: Erfahrung trifft evidenzbasiertes Training
Mit Heiner Schwartz ist die Stelle mit einem Altbekannten der Ruderszene besetzt worden. „Mit meiner Erfahrung aus den vergangenen Jahren, insbesondere als Verantwortlicher für die leichten Männer im U23-Bereich, sehe ich große Potenziale in der trainingswissenschaftlichen Gestaltung im DRV. International betrachtet gelingt der Transfer von theoretischem Wissen in die Trainingspraxis bei führenden Nationen besser. Reizvoll an meiner neuen Aufgabe als Bundestrainer Diagnose ist für mich die Zusammenarbeit mit Trainer:innen und Athlet:innen auf Augenhöhe, um uns von einem rein empirischen Ansatz hin zu einem evidenzbasierten Training zu entwickeln.
Ich habe in Köln Sport studiert und danach elf Jahre als Trainer im Rudersport gearbeitet. Während dieser Zeit war es mir immer wichtig, theoretisches Wissen in die Praxis umzusetzen und gleichzeitig die Athlet:innen sowie andere Trainer:innen aktiv einzubinden. Die systematische Klärung von Zusammenhängen war ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit. Als die Stelle für Diagnose ausgeschrieben wurde, erhielt ich viel Zuspruch, dass die mit ihr verbundenen Aufgaben genau zu mir und meiner Arbeitsweise passen. Diese Aufgabe möchte ich nun mit dem Team voller Motivation angehen.“
Dr. Katharina Dunst: Wissenschaftliche Expertise für den Rudersport
Dr. Katharina Dunst bringt eine beeindruckende Kombination aus akademischer Expertise, praktischer Erfahrung und Leidenschaft für den Spitzensport in den DRV ein.
Nach ihrem Studium der Mathematik und Sport promovierte sie über das physiologische Anforderungsprofil im Squash. Ihre wissenschaftliche Spezialisierung liegt auf metabolischen Profilen und mathematischer Modellierung, wobei sie stets den Brückenschlag zwischen Theorie und Praxis verfolgt hat.
Beruflich sammelte sie wertvolle Erfahrungen in verschiedenen sportwissenschaftlichen Kontexten. Seit 2012 war sie als wissenschaftliche Beraterin und Referentin in der Trainer:innen-Aus- und Fortbildung beim Deutschen Squash Verband (DSQV) tätig. Ab 2018 arbeitete sie am Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) im Bereich Radsport und übernahm 2019 die Leitung der Fachgruppe Radsport mit Schwerpunkt Bahnradsport. In dieser Funktion konnte sie ihr Fachwissen unter anderem in den Bereichen Leistungsdiagnostik und Trainingsoptimierung einbringen.
Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Leistungsdiagnostik, insbesondere vLamax und Kraft-Geschwindigkeits-Profile, sowie die Entwicklung von Prognosemodellen. Darüber hinaus beschäftigt sie sich mit der Wirkung der Bewegungsgeschwindigkeit, beispielsweise der Trittfrequenz, und innovativen Ansätzen wie geschwindigkeitsbasiertem Krafttraining und Leistungs-Geschwindigkeits-Zeit-Profilen.
Ihr Ziel im Rudersport ist es, wissenschaftliche Erkenntnisse und Modelle aus dem Radsport zu adaptieren, um den Trainingsprozess nachhaltig zu verbessern. Ein besonderer Fokus liegt auf der Entwicklung datenbasierter Analysen und innovativer Trainingskonzepte, die eine Grundlage für die Rückkehr des deutschen Rudersports an die internationale Weltspitze bilden sollen.
„Ich bin begeistert von der Möglichkeit, im olympischen Spitzensport einen wissenschaftlich fundierten Beitrag leisten zu können. Die Weiterentwicklung des Rudersports mit Hilfe interdisziplinärer Ansätze und innovativer Methoden ist eine Herausforderung, die mich fasziniert. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem Team des DRV dieses Ziel zu verfolgen und den Athlet:innen sowie Trainer:innen in ihrer Arbeit zur Seite zu stehen.“
Dr. Kay Winkert: Wisschenschaftliche Koordination für nachhaltigen Erfolg
Dr. Kay Winkert bringt bereits langjährige Erfahrung und fundierte Expertise in den Bereichen Diagnostik, Intervention und angewandte Leistungsphysiologie in den DRV ein. Nach seinem Masterabschluss in Diagnostik und Intervention in Leipzig promovierte er am Universitätsklinikum Ulm, wo er nach wie vor als wissenschaftlicher Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt Angewandte Leistungsphysiologie und Diagnostik tätig ist.
Seit 2016 engagiert sich Kay Winkert im DRV und betreut seither Athlet:innen in der leistungsdiagnostischen und trainingswissenschaftlichen Praxis. Begonnen hat er mit der Unterstützung des Landeskaders Baden-Württemberg, ehe er schrittweise auch Verantwortung im U19-, U23- und schließlich dem Elite-Bereich bekam. Im November 2021 übernahm er die Position des Wissenschaftskoordinators im Verband.
„Ich freue mich sehr über die Verstärkung durch Heiner Schwartz und Dr. Katharina Dunst. Gemeinsam als Team haben wir die Möglichkeit, unsere Trainer:innen und Athlet:innen noch umfassender auf ihrem Weg Richtung Los Angeles 2028 zu unterstützen. Der interdisziplinäre Austausch und die Zusammenarbeit bieten weiteres Potenzial, um unsere ambitionierten Ziele gemeinsam erfolgreich zu erreichen.“
Mit der Erweiterung des Support-Teams im Spitzenbereich geht der DRV einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Professionalisierung, um im zunehmend kompetitiven internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
Durch eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Athlet:innen, Trainer:innen und dem DRV-Support-Team in den Bereichen Diagnostik & Intervention, Trainingsplanung & Monitoring, Wissenschaft & Praxistransfer, Sportmedizin & Physiotherapie, Sporternährung und Sportpsychologie soll dieses Ziel aktiv gemeinsam verfolgt werden.