Trainer B Leistungssport 2024
Die Trainer-B-Ausbildung des Deutschen Ruderverbandes startete in diesem Jahr mit einem besonderen Highlight: Wir waren der erste Jahrgang, der von der neu umgebauten Ruderakademie profitieren konnte. Dabei würde die moderne Ausstattung jeden Seminarraum an einer Uni vor Neid erblassen lassen. Die Ausbildung umfasst zwei Präsenzphasen, die vom 05. bis 08. September sowie vom 14. bis 17. November stattfanden, die durch Online-Aufgaben ergänzt wurden.
Während der ersten Präsenzphase wurden verschiedene zentrale Themen behandelt, die praxisnah und fundiert vermittelt wurden. Ein großer Block war Krafttraining mit dem Olympioniken Martin Zawieja. Dabei lag der Schwerpunkt auf Krafttraining im Rahmen des langfristigen Leistungsaufbaus sowie auf dem Erlernen der Langhanteltechnik.
Im Themenblock Ernährung mit Uwe von Renteln wurde der Zusammenhang zwischen Nahrungsaufnahme, Gesundheit, Regeneration und Leistungsfähigkeit beleuchtet. Dabei sorgten einige Erkenntnisse dafür, dass der Appetit auf das morgendliche Weizenbrötchen bei einigen merklich nachließ – ein Denkanstoß für den Alltag und die eigene Trainingspraxis.
Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag von U19-Bundestrainer Adrian Bretting, der uns spannende Einblicke in die Vorbereitung auf die U19-Weltmeisterschaft in Kanada gab. Dabei ging er detailliert auf die Trainingsplanung ein und gewährte uns einen Blick hinter die Kulissen des internationalen Nachwuchsleistungssports.
Abgerundet wurde das Programm durch die Themenblöcke Trainingsplanung und Sportpsychologie, die uns wertvolle Werkzeuge für die zukünftige Trainingsgestaltung an die Hand gaben.
Das Programm lief täglich von 9 Uhr morgens bis mindestens 18 Uhr abends und bot den anwesenden Trainern reichlich Gelegenheit zum Austausch. Die unterschiedlichen Erfahrungen und betreuten Trainingsgruppen führten dabei zu angeregten Diskussionen und wertvollem Wissenstransfer, was am Abend auch nach Ende des offiziellen Programms in lockerer Runde fortgesetzt wurde.
Nach eifrigen bearbeiten der Online-Aufgaben zu Hause in der Form von Videos drehen und kommentieren oder Blogbeiträge schreiben, war genau dies Gesprächsthema Nr. 1 nach der Ankunft.
Der erste Themenblock folgte jedoch prompt. Über zwei Blockeinheiten wurde nicht nur das rudertechnische Leitbild, sondern auch Trainings- und Übungsformen mit Thorsten Kortmann durchgenommen, wozu auch das Messboot zählte. Besonders letzteres war gerade für die TrainerInnen, die damit nicht so häufig in Berührung kommen, ein sehr informationsreiches Thema.
Im Anschluss an diesen, doch sehr theoretischen Teil, folgte etwas Bewegung. Von Hendrik Bohnekamp gab es Tipps und Tricks zum Rumpf-Stabilisations-Training und Kräftigung. Mitmachen dringend erwünscht.
Bei Henrik Bohnekamp durfte das Thema Coastal Rowing natürlich auch nicht unerwähnt bleiben und so gab es für die 29 Teilnehmer eine kurze (theoretische) Einführung in den Bereich. Besonders die Planung der Trainings und Trainingslager, sowie der Planungsstand für die nächsten Olympischen Spiele in Los Angeles stießen auf großes Interesse.
Auch praxis- und realitätsnah wurde viel Wissen vermittelt. So gab es beim Thema Rudermaterial und Trimmen von Booten mit Jost Schömann-Finck einen kleinen Leitfaden, was man alles zu tun sollte, wenn man ein werftneues Boot in der Halle liegen hat, vorzugsweise aus der, uns allen recht bekannten Werft, nahe Heidelberg, inklusive vielen Tipps und kleinen Anekdoten.
Es folgte ein spannender und höchst informativer Vortrag des Bundestrainers der Para-Ruderer, Marc Stallberg. Mit seinem Vortrag waren auch alle Sparten des Leistungsrudern im DRV abgedeckt. In Erinnerung blieb hier vor allem die Bitte, jeden Sportler, der sich meldet, anzuhören und offen dafür zu sein.
Theorien und Möglichkeiten des Trainingsmonitorings mit Dr. Kay Winkert war der letzte Themenblock Wochenendes und sorgte noch einmal für rauchende Köpfe bei den Teilnehmenden. Wie gut, dass es im Anschluss zum Abendessen ging.
Nach dem Abendessen folgte jedoch wieder eine intensive Arbeitsphase. Es galt in einzelnen Gruppen die Themen des Lehrganges aufzuarbeiten und in einem kurzen Vortrag am nächsten Tag vorzustellen.
Schnell wurde klar, dass sich aus dieser Arbeitsphase nicht nur die Vorträge entwickelten, sondern auch sehr angeregte Gespräche, zum Teil bis tief in die Nacht.
Was in der Arbeitsphase herausgekommen war, durfte am nächsten Morgen veranschaulicht werden. Mit, zum Teil sehr viel Kreativität, wurden die einzelnen Themenblöcke nochmal rekapituliert, Fragen geklärt und einzelne Diskussionen geführt.
Am Ende hieß es gleich 29-mal: „Herzlichen Glückwunsch zur Trainer B-Lizenz!“