Trainingslager in Lago Azul und Sevilla – „Die Teams haben Fortschritte gemacht“
Vom 03. bis 19. März fand für die Ruder-Nationalmannschaft das zweite Trainingslager des Jahres statt. Für die 31 Athleten und 15 Betreuer des Männer-Riemen und Männer-Skull-Teams ging es wie schon im Februar nach Lago Azul. Die 22 Sportlerinnen und 11 Betreuer der Frauen-Riemen und Frauen-Skull-Mannschaft hat es erneut in die spanische Sonne nach Sevilla verschlagen.
Um sich optimal auf den Saisonstart Anfang April mit der Langstrecke in Leipzig und der drei Wochen später stattfindenden Deutschen Kleinbootmeisterschaft vorzubereiten, lag der Fokus an beiden Standorten auf den Kleinbooten. Knapp 500 km haben die Sportler in Lago Azul auf dem Wasser zurückgelegt und dabei ruderrisch deutliche Fortschritte gemacht. Cheftrainerin Brigitte Bielig zeigt sich zufrieden. "Wir konnten vollumfänglich trainieren und die Planung umsetzen. Die Athleten haben sich über die Zeit auf jeden Fall gesteigert. Es war gut, dass Olli und Heino mit dabei waren, die haben definitiv den Maßstab gesetzt. Vor allem bei den gemeinsamen Belastungsstrecken hat man gesehen, dass Olli sehr gut unterwegs ist. Daran können sich die anderen Skuller auf jeden Fall orientieren. Im Riemen-Bereich kristallisiert sich eine Breite heraus. Vier Zweier ohne rudern da schon auf einem Level, aber alle haben sicherlich auch noch Reserven.“
Frauen-Riemen-Team findet sich neu zusammen
In Sevilla konnten sich die Frauen-Teams ebenfalls steigern. Im Gegensatz zum ersten Trainingslager waren deutlich weniger Boote auf dem Wasser, sodass die Bedingungen zum Rudern entspannter waren. „Wir waren im Gegensatz zum ersten Trainingslager jetzt mit insgesamt 11 Athletinnen eine etwas kleinere Gruppe. Das tat uns allen aber gut, da wir uns aktuell noch in der Kennenlernphase befinden. Somit konnten wir das Teamgefühl steigern, dazu hat sicherlich auch der kleine Abstecher in den Kanusport beigetragen“, so René Burmeister, der seit dieser Saison gemeinsam mit Johnny Vikkelsoe den Frauen-Riemen-Bereich trainiert. „Johnny und ich verstehen uns gut und sind rudertechnisch auf einer Wellenlänge. Auch seitens der Sportlerinnen gab es am Ende des Trainingslagers Lob, das tut auch mal gut zu hören.“
Der Fokus lag wie bei den anderen Disziplinen auch auf den Kleinbooten. „Wir haben sowohl zu Beginn als auch am Ende im Zweier ohne trainiert. Im Mittelblock sind wir auch im Achter gerudert. Alle haben gut mitgearbeitet und sich positiv entwickelt. Leider mussten zwei Sportlerinnen krankheits- bzw. verletzungsbedingt vorzeitig nach Hause reisen“, so Burmeister, der sich beim gesamten Team für die tolle Zusammenarbeit bedankt. „Unser Messbootechniker Alexander Hahn hat wirklich von morgens bis abends die Boote verkabelt und uns viele Male auf dem Wasser begleitet. Dadurch konnten wir sehr viele Daten sammeln, mit denen wir jetzt weiterarbeiten können. Das war uns eine sehr große Hilfe. Generell möchte ich an das gesamte Team – den Bootsmeistern, Ärzten und Physios – ein großes Dankeschön aussprechen. Das ist nicht selbstverständlich, was die alles auf sich nehmen.“
Disziplintrainer Frauen-Skull, Marcin Witkowski, zieht ebenfalls ein positives Fazit. „Im Gegensatz zum ersten Trainingslager war auf dem Wasser viel weniger los. Es war zwar noch relativ windig, aber wir konnten gut rudern. Die Sportlerinnen haben ihre Leistung über die zwei Wochen gesteigert. Wichtig war auch, dass alle gesund geblieben sind.“
Sahara-Staub sorgt für Planänderung
Wettertechnisch war es sowohl in Lago Azul als auch in Sevilla dieses Mal etwas durchwachsen. Vor allem in der zweiten Woche war man besseres gewöhnt. Der Sahara-Staub, der auch in Deutschland seine Spuren hinterlassen hat, war sowohl in Portugal als auch in Spanien deutlich stärker zu spüren. „Zwei Tage lang dachten wir, die Welt geht unter. In Abstimmung mit den Ärzteteam haben wir an beiden Orten die Outdoortrainingseinheit nach innen verlegt, um kein gesundheitliches Risiko einzugehen“, so Bielig. „Die Kommunikation zwischen den beiden Standorten hat sowohl zwischen Brigitte und den Trainern als auch unter den Ärzten super geklappt“, ergänzt René Burmeister.
Bis zum Saisonauftakt bereiten sich die Athletinnen und Athleten jetzt hauptsächlich im Heimtraining weiter vor. „Man merkt das sogenannte Vorstart-Fieber. Die Sportlerinnen und Sportler werden langsam unruhig und wollen, dass es losgeht. Ich bin mal gespannt, wie sich die Saison entwickelt, da die WM in diesem Jahr relativ spät ist. Wichtig ist, dass wir bei der hohen Corona-Inzidenz keine Krankheitsfälle im Team haben“, so Bielig.