15. Aug. 2024 | Nationalmannschaft | von Deutscher Ruderverband

U19-WM in St. Catharines: Abschluss eines besonderen Jahres!

Die deutsche U19-Nationalmannschaft in Kanada. Foto: DRV/Johannes Karg
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Das Jahr 2024 steht für die U19-Nationalmannschaft ganz im Zeichen des „Maple Leaf“ – dem kanadischen Nationalsymbol. Nicht nur aufgrund des Austragungsortes zu den U19-Weltmeisterschaften in St. Catharines. In diesem Jahr fand auch die unmittelbare Wettkampfvorbereitung (UWV) der deutschen Junior:innen in Kanada statt. Genauer im circa 180km von St. Catharines entfernten London (Ontario). Seit dem 29. Juli wurde die University of Western Ontario (UWO) und das Ruderrevier der „Western Mustangs“-Rudermannschaft auf dem Fanshawe Lake zum Interims-Zuhause für die rund 66 Personen umfassende Mannschaft. „Aufgrund von Bauarbeiten stand uns in diesem Jahr unsere angestammte Trainingsstätte in Berlin-Grünau nicht zur Verfügung. Alternative Trainingsorte in Deutschland und Europa waren ebenfalls bereits im Frühjahr 2023 ausgebucht bzw. zu teuer. So entschieden wir uns nach einer Alternative in der Nähe des Austragungsortes zu suchen, da unser Bootsmaterial ja sowieso dorthin muss und auch die Flüge für die WM angefallen wären", erklärt U19-Bundestrainer Adrian Bretting die Wahl des Ortes der UWV für die U19-Ruder:innen. Dem voraus ging eine Planungszeit von knapp 1,5 Jahren. „Eine fast schon beiläufig spontane Idee nahm im Laufe der Zeit immer realistischere Formen und Züge an. Das war ein spannender Prozess bei dem viele engagierte und hilfsbereite Menschen beteiligt waren,“ beschreibt Bretting die Planungszeit zur diesjährigen U19-UWV. 

In London (On) erhielt Bretting und sein Trainerteam tatkräftige Unterstützung von Dr. Volker Nolte, den es Anfang der 1990er Jahre als Trainer zur UWO zog und kurze Zeit später dort auch als Professor lehrte und forschte. Der heutige „Professor Emeritus“ half gerne die entsprechenden Kontakte herzustellen und dieses Abenteuer zu ermöglichen. „Als im Februar 2023 der Anruf von Adrian Bretting und Johannes Karg (Regionaltrainer Süd) kam, war ich direkt begeistert von der Idee, dass sich die deutsche U19-Nationalmannschaft in London (On) auf die WM in St. Catharines vorbereitet. Ich selbst durfte es als Ruderer erleben, wie wir in Kanada für eine WM in St. Catharines trainierten. Das war eine schöne Zeit, die mein Leben nachhaltig geprägt hat", so Dr. Nolte zu seiner Motivation zu helfen. Weiter erklärt er: „Der Zeitraum des Trainingslagers fiel mitten in die Uni-Ferien. Da sind die Wohnheime leer und die Sportstätten werden nur vereinzelt von den Uni-Teams selbst genutzt. Es passte also sehr gut und ich war froh hier die Kontakte herstellen zu können.“ 

Adrian Bretting ist dankbar für die Unterstützung des ehemaligen Mitglieds im DRV Lehrausschuss: „Volker hat uns hier die richtigen Türen geöffnet. Die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Universität und des Ruderteams war jederzeit hervorragend. Geprägt von einer großen Gastfreundlichkeit. Da hatte Volker einen großen Anteil dran. Zudem bin ich mir sicher, dass Volkers Unterstützung dabei half, dass wir das Trainingslager zu einem fairen Preis absolvieren konnten. Durch die verschiedenen Synergien, die wir nutzten und viel Herzblut des Orgateams auf deutscher und kanadischer Seite, war es uns sogar möglich das Trainingslager kostengleich zu einer UWV in Berlin-Grünau zu gestalten.“

Die U19-Nationalmannschaft bekam in den vergangenen Wochen schon einmal einen Vorgeschmack auf die U19-WM. Denn auch dort werden alle Mannschaften in den Räumlichkeiten einer kanadischen Universität (Brock University) untergebracht. Ebenso in der Uni-Mensa verpflegt. Genauso stehen einige Sporteinrichtungen (Kraftraum, Gymnastikraum etc.) den Mannschaften zur Verfügung. All das gehörte nun fast drei Wochen lang zum Alltag der U19-Nationalmannschaft. „Die Voraussetzungen für Trainingslager von großen Gruppen sind hier optimal. Wir sind in der Ontario Hall, einem Wohnheim der Uni, untergebracht. Die Vierer-Zimmer sind modern ausgestattet und die Verpflegung, Physio- und Besprechungsräume sind alle unter einem Dach. Ergo- und Kraftraum sind in einem Nachbargebäude. Alles fußläufig. Am Anfang haben wir uns in den ganzen Gängen noch etwas verlaufen. Aber inzwischen ist es fast schon ein zweites Zuhause geworden,“ beschreibt Adrian Bretting die Gegebenheiten im Trainingslager an der UWO in London (On). 

Das Rudertraining fand auf dem am Stadtrand gelegenen Fanshawe Lake statt. Die gesamte Mannschaft wurde dafür ein- bis zweimal täglich mit klassischen kanadischen Schulbussen an den See gefahren. Am Bootshaus wurden die 50 Ruder:innen und ihre Trainer:innen täglich von der kanadischen Trainerlegende Al Morrow empfangen, der für die Zeit des Trainingslagers von der UWO als „Boathouse Manager“ abgestellt wurde.

Er war aber auch stets für wertvolle Tipps zu haben und teilte seine Erfahrungen insbesondere mit dem jungen Trainer:innenteam. „Das kam einem schon surreal vor, wenn einer der besten Rudertrainer überhaupt sich auf einmal darum kümmert, dass unsere Motorboote laufen. Das war auch insbesondere für unser junges Trainer:innenteam eine wertvolle Erfahrung und ein toller Austausch mit einem hochdekorierten Trainer,“ so Bretting. 

Zur UWV zieht der U19-Bundestrainer ein positives Fazit: „18 Monate Vorbereitung, Planung, Videocalls und vieles mehr sind hier organisatorisch/logistisch voll aufgegangen. Das war eine echte Teamleistung von ganz vielen Personen um mich herum oder am anderen Ende der Leitung. Ich glaube das werden wir alle so schnell nicht vergessen und in guter Erinnerung behalten. Wir haben den Rahmen für eine gute Vorbereitung auf die U19-WM gelegt. Das war unsere Aufgabe in Bezug auf das Trainingslager. Die haben wir erfüllt. Die U19-WM soll ein motivierender Zwischenschritt zu weiteren internationalen Einsätzen für die jungen Athlet:innen sein. Ich bin optimistisch, dass uns das gerade auf der Ebene der Motivation gelungen ist.“ 

Und ergänzt zur Trainingsarbeit seiner Schützlinge: „Ich bin schon sehr angetan davon, wie stark die Mannschaft die letzten Wochen durchgezogen hat. Nicht erst hier in Kanada, auch im Juli in Deutschland haben alle sehr gut trainiert und noch einmal an den Grundlagen gefeilt. Unsere acht Bootsklassentrainer und vier Bootsklassentrainerinnen haben mit viel Engagement und Motivation intensiv mit den Booten gearbeitet und sie alle noch einmal einen Schritt nach vorne gebracht. Wir konnten auch nochmal ein paar Impulse in Richtung der athletischen Ausbildung setzen.“

Der DRV geht bei der U19-Alterklasse mit insgesamt zwölf Bootsklassen (alle Bootsklassen mit Ausnahme der gesteuerten Vierer) an den Start. Im vergangenen Jahr gewannen die deutschen Junior:innen mit 13 Bootsklassen sieben, und damit die meisten, Medaillen bei der U19-WM 2023 in Paris. Im Medaillenspiegel bedeuteten zweimal Gold und fünfmal Silber Platz 4 hinter Großbritannien, Italien und Rumänien. (aufgrund weniger Goldmedaillen)„Ein Platz unter den Top 5 Nationen in der Medaillen- und Nationenwertung ist das jährliche Ziel des U19-Bereichs. Das halte ich auch für möglich. Dennoch möchte ich keine konkrete Prognose dahingehend abgeben. Wir haben bei unseren zwölf Booten sicher einige Eisen im Feuer, aber erst einmal geht es darum möglichst viele bzw. hoffentlich alle Boote in die A-Finals zu bekommen. Ist das geschafft, nehmen wir sicher auch die ein oder andere Medaille ins Visier,“ äußert sich Bretting noch etwas zurückhaltend zur avisierten Gesamtausbeute. 

„Das Training im kanadischen Klima und auch die gute Anpassung an die Zeitumstellung können ein kleiner Vorteil für uns sein. Wenngleich auch einige andere Nationen ihre Vorbereitung rund um St. Catharines abhielten. In der Mannschaft haben wir eine gute Mischung aus schon erfahrenen U19-Athlet:innen und talentierten Youngsters die voll motiviert sind, sich gegen die internationale Konkurrenz zu behaupten,“ so Bretting weiter.

Erfahrung ist insbesondere in den Einer-Bootsklassen am Start: Im Juniorinnen- und Junioren-Einer treten mit Julia Stoeber (Kettwiger RG) und Ole Hohensee (Stralsunder RC) die gleichen Sportler wie 2023 an. „Das ist schon ungewöhnlich für den detuschen Juniorenbereich. Beide haben sich aber zum Vorjahr auch noch einmal ordentlich gesteigert und die Rennen in Paris 2023 waren sicher eine wertvolle Erfahrung, die sie nun für St. Catharines nutzen können. Sie sind eindeutig unsere besten Einer-Ruder:innen und vertreten uns in diesen speziellen Bootsklassen völlig zurecht. Ich freue mich darauf Julia und OIe in Aktion zu sehen,“ äußert sich Bretting zu den beiden Einern.

Der U19-Bundestrainer ist zufrieden mit seiner Mannschaft, die sehr diszipliniert gearbeitet hat und freut sich, wenn es jetzt endlich losgeht: „18 Tage Vorbereitung in der „purple and proud“-Welt der Western Mustangs durften wir erleben und daraus Motivation schöpfen. Ich freue mich sehr darauf, nun unsere „German Mustangs“ in Aktion zu erleben!“

Events

Boote

Vorlauf 3 8:41.04 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:49.81 3 . Platz
Finale A 8:29.09 3 . Platz

Vorlauf 1 7:54.76 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 7:24.39 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 7:11.59 3 . Platz
Finale A 7:47.96 5 . Platz

Vorlauf 2 6:44.35 2 . Platz
Hoffnungslauf 2 6:31.75 1 . Platz
Finale A 7:00.41 3 . Platz

Vorlauf 2 7:30.68 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:59.32 1 . Platz
Finale A 7:28.50 3 . Platz

Vorlauf 1 6:55.29 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:26.55 2 . Platz
Finale A 6:52.74 2 . Platz

Vorlauf 2 6:20.09 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 5:54.65 1 . Platz
Finale A 6:11.55 1 . Platz

Vorlauf 2 7:42.37 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 7:28.81 1 . Platz
Finale A 7:55.49 4 . Platz

Vorlauf 1 7:04.29 3 . Platz
Hoffnungslauf 2 6:45.16 2 . Platz
Finale A 7:19.95 5 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:51.97 6 . Platz
Finale A 7:02.04 5 . Platz

Vorlauf 2 7:15.43 1 . Platz
Finale A 7:03.87 2 . Platz

Vorlauf 1 6:21.66 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:05.18 2 . Platz
Finale A 6:39.90 6 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 5:55.17 4 . Platz
Finale A 6:00.28 3 . Platz

Galerien