01. Juli 2024 | Nationalmannschaft | von Hans Strauss

UWV I in Obertraun und Völkermarkt verläuft nach Plan

Zeigte sich als gutes Trainingsrevier für den Skull-Bereich: der Hallstättersee in Österreich. Foto: Jannik Möller
Bei der Begleitung des Doppelvierers auf dem Hallstättersee: Bundestrainer Dirk Brockmann (links) und Trainingswissenschaftler Mark Amort. Foto Jannik Möller
Kommandos für den Achter auf den Drau-Stausee: Bundestrainerin Sabine Tschäge. Foto: Stefan Weigelt
Mit Messtechnik unterwegs: der Deutschland-Achter im Trainingslager. Foto: Stefan Weigelt
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Keine vier Wochen mehr sind es bis zum Start der olympischen Ruder-Wettbewerbe in Frankreich. Den ersten Teil der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung in Österreich hat die Nationalmannschaft fast hinter sich. Das Trainingslager Skull am Hallstättersee mit Männer-Doppelzweier, den beiden Doppelvierern und den Ersatzleuten ging offiziell am Montag (1. Juli 2024) zu Ende. Noch bis Mittwoch (3. Juli) bleibt der Bereich Männer Riemen mit dem Zweier ohne, dem Achter und den Ersatzleuten in Völkermarkt. Cheftrainerin Brigitte Bielig, die nacheinander beide Trainingslager begleitete, zieht ein positives allgemeines Fazit der von Messtechnik begleiteten UWV I.

„Alle Boote haben die Zeit gut genutzt, wir sind glücklicherweise ohne größere Ausfälle durchgekommen. Rudertechnisch sind wir weiter zusammengekommen“, sagt Bielig. Die beiden Einer mit Oliver Zeidler und Alex Föster bereiten sich individuell vor, Föster wird sich bei der anschließenden UWV II in Ratzeburg eingliedern.

Hallstättersee überzeugt als Revier

Das neue DRV-Trainingsrevier Hallstättersee entpuppte sich als Volltreffer. Mit dem Eintreffen der Boote wurde das Wetter gut, auf dem windarmen See ohne Motorboote gab es häufig spiegelglattes Wasser. Die Niederlande trainieren hier schon seit vielen Jahren und waren mit der kompletten Nationalmannschaft vor Ort. Während die DRV-Athleten im großen Sportzentrum Obertraun wohnten, betrieben die Niederländer mit dem Quartier auf dem über 2100 Meter hohen Krippenstein gleichzeitig Höhentraining und pendelten mit der Seilbahn zum Training.

Mit den Ergebnissen der Abschlussbelastung am Sonntag konnten die Trainer bei allen drei DRV-Booten nach dem intensiven Trainingsblock zufrieden sein. Im Männer-Doppelvierer sieht es derzeit nach einer erfolgreichen Wiedereingliederung von Schlagmann Moritz Wolff aus, nachdem das Boot beim letzten Weltcup in Poznan bei Wolffs Saisonpremiere nicht überzeugt hatte.

„Progressive Grundstimmung“ beim Achter

Auf dem Drau-Stausee bei Völkermarkt sind die deutschen Riemer schon seit Jahren zu Gast. Dort sah Bielig den Deutschland-Achter „mit einem sehr straffen Trainingsprogramm und einer sehr positiven Einstellung“ auf dem richtigen Weg. Die Turbulenzen nach der Umbesetzung des Bootes seien Vergangenheit, die Cheftrainerin nahm „eine progressive Grundstimmung“ wahr. Einen besonders guten Eindruck hinterließ der Zweier ohne, der sich bei der Nachqualifikation noch den Startplatz bei den Olympischen Spielen gesichert hatte und in seiner ruderischen Harmonie sehr ausgeprägt ist. Ersatzmann Jasper Angl rudert die letzten Tage im Einer, da der als zweiter Ersatzmann nominierte Theis Hagemeister den lange geplanen Start in Henley zusammen mit René Schmela wahrnimmt.

So geht es bis Olympia weiter

Wie geht es weiter im Olympia-Countdown? Nach einer kurzen Verschnaufpause treffen sich die DRV-Olympioniken am Freitag (5. Juli) mittags in der Messe Düsseldorf zur Einkleidung. Bis alle Teile des DOSB-Ausrüsters Adidas an sieben Stationen eingesammelt sind, werden zwei Stunden vergehen. Alex Föster ist als Athletinnen-Vertreterin auch zur anschließenden Haupt-Pressekonferenz des DOSB mit Präsident und Delegationschef Thomas Weikert eingeladen.

Von dort aus geht es für die Skuller direkt zum Bundesstützpunkt Ratzeburg, wo die UWV II am Samstag, 6. Juli, beginnt. Die Riemer, die vor der Einkleidung in Dortmund trainieren,  treffen zwei Tage später ein (8. Juli). Am Mittwoch, 10. Juli, findet in Ratzeburg ein Medientag mit Vertretern von Presse, Funk und Fernsehen statt. Das Training wird nun wettkampfspezifischer mit mehr Intensität und reduzierten Kilometern ablaufen. Abschluss dieser Phase werden die Relationsrennen am Freitag, 19. Juli, sein. Dann ist bis zur Anreise nach Paris am Dienstag, 23. Juli, physische und mentale Entspannung angesagt. Am Samstag, 27. Juli, starten die olympischen Ruder-Wettbewerbe in Vaires-sur-Marne mit den Vorläufen für fünf der sieben qualifizierten DRV-Boote.