Vierte Zukunftswerkstatt: Marie Markhoff verrät, was es bedeutet, Wettkampfrichterin zu sein
Am vergangenen Mittwochabend fand die vierte Zukunftswerkstatt "Frauen im Rudersport" mit einem Impulsvortrag von Marie Markhoff zum Thema Wettkampfrichterwesen im Deutschen Ruderverband statt.
Während der ersten halben Stunde lauschten alle Teilnehmerinnen gebannt dem Vortrag der jungen Wettkampfrichterin. Sie leitete ihren Erfahrungsbericht mit einem typischen Startbefehl ein: „Rostock, Hamburg, Schwerin, Berlin, … Achtung … los!“
Diesen Befehl durfte sie in dieser Saison einige Male geben und das macht die junge Hamburgerin stolz, weswegen sie ihren Weg zur Wettkampfrichterin erzählt und dabei vor allem junge Frauen für das Amt begeistern will. Doch von Anfang an.
2013 erlernte die junge Marie im Hamburger Ruderinnen Club das Rudern, nahm bei Jugendwanderfahrten und dem Bundeswettbewerb teil und entschied sich nach einem Austauschjahr in Kanada in den Leistungssport zu schnuppern. 2020 gewann sie sogar die Bronzemedaille in Duisburg auf der U23-EM.
Nachdem Markhoff mit dem Leistungssport aufhörte, hatte sie das Bedürfnis etwas zurückgeben zu wollen. Also engagierte sie sich ehrenamtlich als Jugendwartin und PSG-Beauftragte in ihrem Verein. Parallel gab sie Rudertraining an der Uni Hamburg.
Da sie das Rudern doch nicht ganz lassen konnte, wurde sie Teil des Ruderbundesliga-Teams Alstersprinter. Während dieser Zeit half sie bereits mehrfach bei der Organisation und Durchführung von Regatten mit. Eines Tages sprach sie Gerhard Meyboden an, ob das Amt der Wettkampfrichterin nicht etwas für sie wäre. Und so folge sie der Aufforderung der mittlerweile leider verstorbenen Wettkampfrichter-Koryphäe Meyboden und hospitierte auf Regatten in Hamburg, Otterndorf und Berlin. Im Frühjahr dieses Jahres bestand sie dann die Wettkampfrichterprüfung und erhielt ihre nationale Lizenz. Seitdem durfte sie schon auf mehreren Veranstaltungen als Wettkampfrichterin tätig sein. Neben Bremen, Heidelberg und Hamburg war der Baltic Cup das Highlight für die junge Studentin.
Bei ihren Einsätzen ist ihr bewusst geworden wie unterschiedlich die Wahrnehmung der Sportler:innen und der tatsächliche Aufgabenbereich eines Wettkampfrichters bzw. einer Wettkampfrichterin sind. Deren Hauptaufgabe besteht darin, die Austragung von Wettkämpfen unter möglichst gleichen Bedingungen und die Gewährleistung gleicher Siegchancen zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird von verschiedenen Positionen aus ausgeführt, beim Start und der Vorsortierung, dem sogenannten Vorstart, von der Seite, im Ziel selbstverständlich, auf dem Motorboot oder im Rahmen der Kontrollkommission (Waage, Steg).
Nach ihrem Vortrag und der Beantwortung aller Fragen gingen die Teilnehmerinnen in die sogenannten Break-out-rooms und diskutierten Möglichkeiten junge Frauen für das Amt der Wettkampfrichterin zu gewinnen. Diese Vorschläge hat Marie Markhoff nun mit auf den Weg bekommen, um weitere Frauen zu begeistern.
Im Anschluss an die Diskussionsrunde berichtete Cornelia Stampnik vom Fachforum „Mehr (Spiel)raum für alle Frauen*. Nicht reden, machen!“ und der 18. Frauen-Vollversammlung des DOSB in Hamburg.
Wer dieses Mal die Chance Teil einer Zukunftswerkstatt zu sein verpasst hat, hat am 6. Dezember 2023 die nächste Möglichkeit. Die fünfte Zukunftswerkstatt findet zum Thema „Mental Coaching zur Leistungssteigerung im Sport“ statt. Die Anmeldung erfolgt wie immer mit einer Mail an gender@rudern.de.
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