03. Jan. 2025 | Nationalmannschaft | von Luisa Gärtner

Wie geht es weiter bei Hermine Krumbein und Jan Helmich?

Sie holten bei den Paralympics 2024 das einzige Edelmetall für die deutsche Nationalmannschaft: Jan Helmich und Hermine Krumbein mit ihren Bronzemedaillen. Foto: meinruderbild

Drei Medaillen gab es für das deutsche Rudern bei den Olympischen Spielen und den Paralympics 2024 in Paris. Was hat sich seit dem großen Erfolg getan? Welche Auswirkungen hatte er? Und wie geht es für die Athlet:innen im neuen Jahr weiter? Darüber haben wir mit ihnen gesprochen. Heute geht es um Hermine Krumbein und Jan Helmich, die als 2024 neu formiertes Boot gleich Bronze im Para-Mixed-Doppelzweier geholt hatten. 

Seit den Paralympischen Spielen haben sich Jan Helmich und Hermine Krumbein vor allem auch abseits des Sports vielfältig bewegt. Beide nutzten die Gelegenheit, beim Club der Besten der Deutschen Sporthilfe in der Türkei neue Erfahrungen zu sammeln. Gemeinsam mit anderen Medaillengewinnern aus Sommer- und Wintersportarten nahmen die Beiden an dieser Aktivwoche teil und probierten u.a. Bogenschießen, Rollstuhl- und Blindentennis aus. Dabei stand vor allem der Spaß im Vordergrund. In bunt gemischten Teams kämpften die Athlet:innen in spielerischen Challenges – darunter sogar ein Wettrutschen. „Das war wirklich cool!“, berichtet Hermine Krumbein, die im zufällig zusammengesetzten Team mit Pia Greiten aus dem Frauen-Doppelvierer antrat.

Nach dieser Auszeit, in der sie „die Luft nach den Spielen genutzt hat“, liegt Krumbeins Fokus nun auf einem breiteren Ziel: Neben dem Training in Lyon konzentriert sie sich auf das Erlernen der französischen Sprache und sammelt Credits für ihr Maschinenbau-Studium. Bis Februar will sie die Zeit in Frankreich während ihres Auslandssemesters genießen, bevor der volle Fokus wieder auf die Saison gelegt wird. Trotz einiger Erkältungen bleibt das Ziel klar: auch die Weltmeisterschaften 2025 im Doppelzweier zu bestreiten.

„Eine große Wertschätzung unserer Leistung“

Auch Jan Helmich erlebte spannende Monate: Direkt nach dem Club der Besten ging es für de Informatiker nach Cambridge, wo er seine Promotion fortsetzt. Neben akademischen Verpflichtungen nutzte er die Zeit für Familie, Freunde und feierliche Ehrungen – darunter die Verleihung des Silbernen Lorbeerblatts, bei der Olympioniken, Paralympioniken und Deaflympics-Sportler (Gehörlose) gemeinsam ausgezeichnet wurden. „Das ist eine große Wertschätzung unserer Leistung“, sagt der gebürtige Dortmunder.

Auf der Langstrecke in Dortmund zeigte sich kürzlich, dass das Boot trotz aller Reisestrapazen und Erkältungen noch gut unterwegs ist. „Wir haben gemerkt, dass wir nicht mehr ganz so eingespielt sind wie während der Spiele, aber die Arbeit der Saison trägt auf jeden Fall noch“, erklärt Helmich. Insbesondere die Streckeneinteilung bleibt eine Herausforderung, da Krumbein auf seine Kommandos angewiesen ist, um Tempo und Streckeneinteilung zu koordinieren. Dennoch sind sich beide einig: Der Doppelzweier bleibt das Ziel.

Nächster Schritt ist das Athletik-Trainingslager des Behindertensportverbands im Januar im Schwarzwald. Dort soll der Grundstein für die kommende Saison gelegt werden, die mit der Weltmeisterschaft in Shanghai ihren Höhepunkt findet.