13. Okt. 2024 | Wettkampfsport | von Luisa Gärtner

Packende Rennen bei den 28. Deutschen Sprintmeisterschaften in Münster

Die windigen Bedingungen in Münster haben den Sportler:innen nicht den Spaß verdorben. Foto: meinruderbild
Premiere bei den Deutschen Sprintmeisterschaften in Münster: Die Guide-Rennen mit Teams bestehend aus Sportler:innen mit und ohne Einschränkung. Hier v.l.: L. Mitscherling, S. Stuart, L. Neerschulte, D. Schäfer mit M. Hildebrandt. Foto: meinruderbild
Das Kernteam der Veranstalters wurde vom anwesenden Teil des Präsidiums geehrt und erhielt ein kleines Dankeschön. Foto: meinruderbild
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Am vergangenen Wochenende, vom 11. bis 13. Oktober 2024, versammelten sich die besten Ruder:innen Deutschlands auf dem Aasee in Münster, um bei den 28. Deutschen Sprintmeisterschaften um den Titel zu kämpfen. Bei windigen Bedingungen, auf einer der idyllischsten Regattastrecken des Landes, wurde über die Sprintdistanz von 350 Metern um Meistertitel gerungen.

Trotz des herbstlichen Wetters blieb es größtenteils trocken, was die Stimmung unter allen Beteiligten beflügelte. Die Zuschauer:innen vor Ort sorgten für lautstarke Unterstützung, während der Livestream die Begeisterung direkt in die Wohnzimmer der Daheimgebliebenen transportierte.

Spannende Rennen und prominente Gesichter

Neben den spannenden Rennen und packenden Sprints lockte die diesjährige Sprintmeisterschaft auch wieder einige prominente Namen aus der Ruderwelt nach Münster. Besonders war die Teilnahme von Pia Greiten (Osnabrücker RC), Bronzemedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen in Paris 2024. Sie zeigte auch auf der Sprintdistanz ihr Können und sicherte sich mit ihrem Team den Vizemeistertitel im Achter.

Ebenfalls im Fokus stand Söhnke Kruse, der als Olympiateilnehmer in Paris und Mitglied des gastgebenden RV Münster den heimischen Aasee bestens kennt. Kruse erreichte gemeinsam mit dem Münsteraner Männer-Achter ebenfalls den Vizemeistertitel.

Ein weiteres bekanntes Gesicht war Julius Rommelmann, Ersatzmann der deutschen Olympiamannschaft in Paris. Er konnte bei den Sprintmeisterschaften gleich mehrfach auf dem Podest stehen, unter anderem im Einer, Vierer und Achter, und damit seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen.

Nicht zu vergessen ist auch Paul Umbach, Mitglied der deutschen Para-Nationalmannschaft, der sich in einem packenden Rennen den Titel im PR2 M1x sicherte. Umbach hatte sich knapp nicht für die Paralympics qualifiziert, konnte aber bei den Sprintmeisterschaften seine Stärke unter Beweis stellen und holte sich den Sieg.

Besondere Erwähnung verdient auch Aurelia-Maxima Janzen, eine schweizerisch-deutsche Ruderin, die bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 für die Schweiz in Einer antrat. Bei den Sprintmeisterschaften in Münster startete sie jedoch für den Rostocker RC 1885 und sicherte sich den Sprintmeistertitel in beeindruckender Manier.

Premiere der Guide-Rennen

Ein besonderes Highlight der Meisterschaften war die Premiere der Guide-Rennen, die jedoch nur von zwei Booten wahrgenommen wurden. Die Renngemeinschaft RR ETUF Essen / Mannheimer RV Amicitia trat mit Luisa Neerschulte und David Schäfer an, während das Berliner Boot von Lina Mitscherling und Sebastian Stuart gesteuert wurde. Obwohl die Teilnahme begrenzt war, unterstrich dieses Rennen den integrativen Charakter der Veranstaltung und sorgte für wertvolle Erfahrungen im Rahmen der Sprintmeisterschaften.

Die Guide-Rennen wurden in diesem Jahr zum ersten Mal im Rahmen der Deutschen Sprintmeisterschaften ausgetragen und stellen eine wichtige Ergänzung für den inklusiven Rudersport dar. In diesen Rennen bestehen die Mannschaften zur Hälfte aus Athlet:innen mit Einschränkungen, während die andere Hälfte aus nicht eingeschränkten Ruder:innen besteht.

Das Ziel der Guide-Rennen ist es, Barrieren im Sport abzubauen und den integrativen Charakter des Rudersports zu fördern. Die Kombination aus Athlet:innen mit und ohne Einschränkungen schafft nicht nur ein unterstützendes Umfeld, sondern fördert auch den Teamgeist und die Zusammenarbeit. Die Guide-Rennen bieten eine Plattform, auf der alle Athlet:innen ihr Können und ihre Leidenschaft für den Rudersport zeigen können, unabhängig von ihren körperlichen Voraussetzungen.

Hochklassige Finals in den Achter-Rennen

Besondere Spannung boten die Achter-Finals der Frauen und Männer. Bei den Frauen triumphierte der HavelQueen-Achter der RU Akona Berlin, der bereits die Frauen-Ruderbundesliga anführt, vor den Teams aus Osnabrück und Mainz.

Bei den Männern konnte sich die Frankfurter Rudergesellschaft 'Germania' durchsetzen. Das Team verwies den RV Münster und die Renngemeinschaft Mülheim Ruhr auf die Plätze zwei und drei.

Veranstalter loben ehrenamtliche Helfer

Der Vorsitzende des Ruderverbandes, Moritz Petri, hob die hohe Professionalität der Veranstaltung hervor: "Es ist beeindruckend, wie eine solch professionelle Regatta größtenteils durch ehrenamtliches Engagement auf die Beine gestellt wird. Ohne den Einsatz der Helferinnen und Helfern wäre dieses Sportevent in dieser Qualität nicht möglich gewesen. Danke!"

Nils Warnke und Hendrik Niebuhr, die Veranstaltungsleiter des Münsteraner Regattavereins, blickten ebenfalls zufrieden auf das Wochenende zurück. Warnke fasst zusammen: "Trotz der Herausforderungen im Vorfeld, wie dem Hochwasser, haben wir es geschafft, drei Tage Spitzensport auf den Aasee zu bringen. Besonders beeindruckt mich immer wieder, wie die über 200 Helfer Hand in Hand arbeiten, um so eine Veranstaltung zu ermöglichen."

Niebuhr ergänzt: "Wir sind stolz darauf, dass erneut so viele Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland angereist sind, um den Aasee in ein echtes Ruderfest zu verwandeln. Die familiäre Atmosphäre hier macht unsere Regattastrecke so besonders."

Die vollständigen Ergebnisse der Sprintmeisterschaften sind hier einsehbar.

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