13. Mai 2019 | Panorama | von Judith Garbe

Ruderer des Monats April - Richard Schmidt und Malte Jakschik

Richard Schmidt und Malte Jakschik rudern seit 2016 gemeinsam im Zweier ohne und sind seitdem ungeschlagen.

Ihr habt entschieden – Richard Schmidt und Malte Jakschik (Ruderverein 'Treviris 1921' e.V. Trier/Ruderverein Rauxel von 1922) sind eure Ruderer des Monats April. Seit fünf Jahren rudern sie gemeinsam im Deutschland-Achter und haben schon zahlreiche Erfolge zusammen gefeiert. Nach den Olympischen Spielen in Rio 2016 wurden sie von Trainer Uwe Bender in einen Zweier ohne gesetzt und dominieren seitdem diese Bootsklasse. Wir haben mit dem Duo unter anderem über den Saisonstart des DRV-Flaggschiffes, die Mission Titelverteidigung und ihre Freundschaft gesprochen.

Herzlichen Glückwunsch, ihr seid mit deutlicher Mehrheit zum Ruderer des Monats gewählt. Nach dem erfolgreichen Wochenende mit vier Siegen in Duisburg sicherlich ein weiterer Grund zur Freude.

Malte, du musstest aus gesundheitlichen Gründen leider abmelden. Geht es dir wieder besser?

Es geht mir wieder besser, aber ich denke, dass ich noch ein oder zwei Tage brauchen werde, bis ich wieder voll in das Training einsteigen kann.

Wie lief der Saisonstart aus eurer Sicht?

Malte:
Die Deutschen Kleinbootmeisterschaften waren für uns beide der perfekte Saisonstart. Die Abmeldung jetzt in Duisburg hat mich aber schon sehr geärgert. Den ganzen Winter trainieren wir dafür, um uns bei den wenigen Wettkämpfen, die wir haben, messen zu können. Da nervt es einen schon sehr, wenn man dann abmelden muss.

Richard: Es ist schade, dass Malte krankheitsbedingt abmelden musste. Aber im Hinblick auf die EM war das die einzig richtige Entscheidung.

Ende Mai findet in Luzern die Europameisterschaft statt – an welchem Schrauben müsst ihr noch drehen, damit der Mission Titelverteidigung nichts im Wege steht?

Malte: Wir haben in unserer jetzigen Besatzung noch nicht so viele gemeinsame Kilometer im Achter absolviert. In den nächsten Wochen müssen wir uns noch mehr einfahren und unsere Stile optimal miteinander kombinieren. Das ist aber auch eine Aufgabe, die es bis zur WM zu optimieren gilt.

Richard: Ich denke, wir haben auch am Wochenende in Duisburg gesehen, dass vieles noch nicht optimal verlaufen ist. Es liegt noch einige Arbeit vor uns, aber wir werden alles dafür tun, um in Luzern und auch bei der WM möglichst gut abzuschneiden.

Bei der WM in Linz Ende August geht es auch um die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio 2020. Welche Nationen schätzt ihr in dieser Saison besonders stark ein, wer ist euer größter Konkurrent?

Malte: Es ist immer schwer, vor der Saison die Gegner einzuschätzen. Auch in Duisburg war noch kein Achter am Start, der so auch in der Weltcup-Saison oder bei der WM an den Start gehen wird. Ich denke, da muss man die EM und den zweiten Weltcup abwarten, um eine Einschätzung abgeben zu können. Es ist aber klar, dass das Niveau in der vorolympischen Saison, in der es um die Olympia-Qualifikation geht, noch einmal deutlich ansteigt im Vergleich zu den vergangenen Jahren. Es wird sicher eine spannende Saison.

Richard: Im vorolympischen Jahr ist das Niveau immer sehr hoch. Wir müssen die Saison jetzt abwarten. Dann werden sich unsere Hauptgegner herauskristallisieren.

Bei der Deutschen Kleinbootmeisterschaft habt ihr den Hattrick geschafft. Was macht euch so stark?

Malte: Mit Richard habe ich einen Partner, der schon über Jahre der Maßstab im Männer-Riemenbereich ist. Wir profitieren da auf jeden Fall von seiner Erfahrung. Eine weitere Stärke ist die Art und Weise, wie wir im Training zusammenarbeiten. Wir sind immer darauf aus, das Letzte aus uns herauszuholen und das Optimum zu finden.

Richard: Wir sind beide voll motiviert und wollen immer gewinnen. Dafür arbeiten wir sehr hart im Training und versuchen, uns von Tag zu Tag zu verbessern. Unser gemeinsames Ziel sind die Olympischen Spiele in Tokio - dafür geben wir noch einmal alles.

Ihr verbringt ja schon sehr viel Zeit miteinander – auf Regatten teilt ihr euch auch ein Zimmer. Gibt es etwas, das euch am anderen nervt? Was schätzt ihr am Anderen am meisten?

Malte: Ein großer Vorteil von unserem Zweier ist, dass wir uns auch neben dem Sport sehr gut verstehen. Richard ist ein guter Freund, mit dem ich auch über alles andere reden kann. Wenn es was gibt, was mich an ihm nervt, dann sag ich es ihm einfach.

Richard: Es hilft wirklich viel, wenn man sehr gut befreundet ist - so wie wir! Uns ist es wichtig, dass wir uns auch außerhalb des Bootes gut verstehen. Da wir keine Geheimnisse voreinander haben und uns es wichtig, dass wir immer sehr offen und ehrlich über alles sprechen, werden Unstimmigkeiten direkt geklärt.

Vielen Dank und viel Erfolg für die Saison!

Athleten