21 der 22 möglichen Bootsklassen hat der Deutsche Ruderverband bei den U23-Weltmeisterschaften melden können. Acht davon stehen bereits sicher im A-Finale. Über die Halbfinals könnten sich neun weitere Boote in die Gruppe der A-Final-Teilnehmer einreihen. Nur vier Boote müssen sich morgen nochmal im Hoffnungslauf beweisen, um weiterzukommen.
Bevor die Meisterschaft gestern mit den regulären Rennen begonnen hat, wurden die sog. Ersatzleute-Rennen (Spares Races) ausgefahren. Hier können die Nationen entscheiden, ob sie ihre Ersatzleute an den Start schicken. Da diese Möglichkeit nur von wenigen Nationen wahrgenommen wurde, konnte der DRV nur zwei seiner Ersatzsportler an den Start gehen lassen. Die Skuller Aron Erfanian (Deutscher RC) und Adrian Reinstädler (Frankfurter RG 'Germania'), Ersatzmann der Leichtgewichte, dominierten das Feld und siegten mit knapp fünf Sekunden Vorsprung - vielleicht lag das an der lautstarken und fast vollständigen Trainerbegleitung um Marcus Schwarzrock, den Bundestrainer U23!
Acht Boote stehen bereits im A-Finale
Das erste offizielle Rennen der Meisterschaften bestritt der gesteuerte Frauen-Vierer in einem Bahnverteilungsrennen mit fünf beteiligten Booten. Die fünf Damen Paula Gerundt, Lena Gresens, Paula Hartmann, Anni Kötitz und Steuerfrau Magdalena Hallay (Saarbrücker RG Undine/RC Potsdam/Mainzer RV/RC Germania Düsseldorf) um Trainer Guido Kutscher holten den 4.Platz und stehen automatisch im A-Finale. Aufgrund des kleinen Meldefelds in den jeweiligen Bootsklassen, gab es drei weitere Bahnverteilungsrennen, deren Teilnehmer:innen unabhängig von deren Ausgang im Finale starten. Romy Dreher, Rebekka Falkenberg, Anna Händle und Anna Schiefer (Ulmer RC 'Donau'/Stralsunder RC,/Würzburger RV Bayern/Deutscher RC) um Marcus Maier konnten ihren Lauf im BLW4x drei Sekunden vor Italien und der Türkei gewinnen. Bei den Männern von Ralf Bockelmann - Yannick Dörr, Oskar Kroglowski, Tim Streib und Jakob Waldhelm (Bonner RG/Erster Kieler RC/RG Speyer/RC Allemannia) - im BLM4x ist der Endspurt andersrum ausgegangen und Italien hatte seinen Bugball sehr knapp vorne, dennoch ziehen beide deutschen Boote ins Finale ein und lassen auf Samstag hoffen. Der BLM2- mit Leonard Allmann und Sebastian Merschel (Beide RV Münster) kam überhaupt nicht ins Rennen und fuhr in seinem ersten Auftritt bei einer WM als Vierte hinter Italien, USA und Serbien über die Ziellinie.
Der gesteuerte Männer-Vierer Mit Leonhard Brahms, Ben Gebauer, Elrond Kullmann, Johann Svoboda und Steuermann Florian Wünscher (RV Ems-Jade-Weser /RK am Wannsee/Beide Berliner RC/RC Rapid Berlin) belegte im zweiten Vorlauf den zweiten Platz hinter Australien, aber vor den USA und Frankreich und sicherten sich somit den direkten Einzug ins Finale A am Samstag. Über den heutigen Hoffnungslauf gelang Maike Böttcher und Tori Schwerin (Greifswalder RC/Olympischer RC Rostock) im BW2- mit einem knappen, aber gut erkämpften Sieg über Österreich und Kanada und dem BW4x mit Judith Guhse, Rianne Lagerpusch, Lena Siekerkotte und Lena Wölke (Rendsburger RV/Frankfurter RG 'Germania'/Kettwiger RG/SC Magdeburg Abteilung Rudern) mit einem zweiten Platz hinter den Tschechinnen und vor den Britinnen ebenfalls der Einzug ins A-Finale.
Der BM8+ sicherte sich heute seinen Einzug ins A-Finale, indem die acht Ruderer Constantin Conrad Noah Anger, Jannis Matzander, Jan-Henrik Szymczak, Paul Martin, Ole Bartenbach, Kaspar Virnekäs, Simon Schubert (Dresdner RC/Ulmer RC 'Donau'/RC Favorite Hammonia/Crefelder RC/Kettwiger RG/RG Speyer/Münchener RC/USV TU Dresden Abt. Rudern) von ihrem Steuermann Florian Koch (Donau-RC Ingolstadt) angefeuert in ihrem Vorlauf die Ziellinie mit 2 Sekunden Vorsprung vor den Niederlanden und Tschechien überquerten. Das Boot bestätigte mit seiner Leistung die Aussage des Regattasprechers, der den bekannten Spruch: „Es ist Achter-Zeit!“ stolz auf Deutsch ausrief.
Neun Boote können über den Direkteinzug ins Halbfinale um einen Startplatz im A- und B-Finale kämpfen. Diese finden am Samstagvormittag statt.
Der Leichtgewichts-Männer-Einer Moritz Küpper vom RC Westfalen Herdecke hat seinen Vorlauf souverän mit 10 Sekunden Vorsprung gewonnen. Am Samstag fährt er gegen den Griechen, den Österreicher, den Amerikaner und den Italiener.
Sydney Garbers und Timo Strache (Beide Hannoverscher RC) konnten sich in ihrem Vorlauf mit zwei Längen Vorsprung souverän den Einzug ins Halbfinale sichern.
Der ungesteuerte Männer-Vierer mit Vinzent Kuhn, Paul Emil Scholz, Tom Tewes und Kieran Holthues (RV Münster, Duisburger RV, Münchener RC, RV Münster) musste die Rumänen und Briten in ihrem Vorlauf ziehen lassen. Sie konnten sich aber mit einem 3. Platz dennoch direkt für das Halbfinale qualifizieren.
Kristin Burkert-Scholz und Finja Rothhardt (RRG Mühlheim/Erster Kieler RC) haben ihre Gegner (Frankreich, Japan und Paraguay) im leichten Frauen-Doppelzweier mit guten drei Längen auf die letzten Plätze versetzt und zogen souverän direkt ins Halbfinale ein.
Ebenfalls klar deplatziert haben Nikita Mohr und Finn Wolters (RTHC Bayer Leverkusen/RC Witten) im Leichtgewichts-Doppelzweier ihre Gegner und starten am Samstag im Halbfinale.
Lang führte der Pole im Männer-Einer, doch knapp 100m vor dem Ziel konnte Paul Berghoff (SC Magdeburg Abteilung Rudern) nochmal ein paar Schläge zulegen und den Polen überholen. Der überriss dies sehr schnell und nahm komplett raus. So konnte Berghoff den direkten Einzug ins Halbfinale für sich entscheiden.
Der Männer-Doppelvierer mit Alexander Finger, Ole Hanack, Felix Heinrich und Maximilian Pfautsch (Berliner RC/Hanauer RC Hassia/RK Normannia Braunschweig/Hallesche-RV Böllberg u. Nelson) verwies ebenfalls die Polen auf Platz zwei. Hier qualifizierten sich die ersten beiden Boote direkt fürs Halbfinale und es war kein Endspurt-Kampf nötig.
Auch der letzte Vorlauf mit deutscher Beteiligung wurde erfolgreich beendet. Johanna Debus (Frankfurter RG 'Germania') fuhr einen souveränen Sieg ein und qualifizierte sich direkt für das Halbfinale am Samstag.
Nur der Männer-Zweier ohne mit Frederik Breuer und Paul Klapperich (Beide Bonner RG) muss bereits morgen um 11:40 Uhr in seinem Halbfinale gegen die USA, Bulgarien, Italien, Griechenland und Frankreich an den Start gehen. Neben den beiden Bonnern müssen noch vier weitere Boote ihr Rennen bestreiten - aber im Hoffnungslauf. Der Frauen-Achter mit Michelle Lebahn, Chiara Saccomando, Ricarda Heuser, Antonia Galland, Emilia Fritz, Olivia Clotten, Lene Mührs, Klara Kerstan und Steuerfrau Annalena Fisch (RC Potsdam/Breisacher RV/RG München/RK am Baldeneysee/Passauer RV/Neusser RV/Kettwiger RG/RC Potsdam/RK am Wannsee), der lange vor den USA lag, sich im Endspurt aber geschlagen geben musste und dem 2.Platz leider über den Hoffnungslauf gehen muss. Die leichte Skifferin Natalie Weber (Koblenzer RC Rhenania) ist überhaupt nicht in ihr Rennen gekommen und musste sich am Ende mit Platz drei hinter Australien und Dänemark, die Beide direkt ins Halbfinale einzogen, zufriedengeben.
Auch der Frauen-Doppelzweier von Tim Grohmann mit Harriet Wappler-Niemeyer und Charlotte Luster (Ulmer RC 'Donau'/Hallesche-RV Böllberg u. Nelson) beendete seinen Vorlauf auf Platz drei. Morgen gehen sie gegen die Amerikanerinnen, Rumäninnen und die Ungarinnen an den Start.
Malou Wollenhaupt, Paula Becher, Raphaela Werner und Antonia Labonde (Frankfurter RG Germania/Deutscher RC/Mainzer RV/Frankfurter RG Germania) müssen im Frauen-Vierer ohne mit einem 5.Platz in ihrem Vorlauf auch den zweiten Versuch über den Hoffnungslauf nutzen. Morgen müssen die Damen mindestens drei Boote hinter sich lassen, um ins A-Finale einziehen zu dürfen.
Der Rest der Mannschaft hat morgen frei und bereitet sich auf die am Samstag stattfindenden Halbfinals vor.
„Insgesamt bin ich mit den Ergebnissen und den beiden schon absolvierten Hoffnungsläufen zufrieden! Der Teamspirit in der kompletten Mannschaft - unter den Trainern, den Athletinnen und Athleten und dem Support-Team ist auffällig positiv und macht Spaß. Das beeinflusst die Leistung sicherlich positiv“, resümiert Schwarzrock und ist gespannt auf die folgenden Renntage.
Der genaue Zeitplan und ein Audiokommentar sind auf der Seite von World Rowing zu finden.