31. Aug. 2024 | Nationalmannschaft | von Luisa Gärtner

Dritter Platz für Marcus Klemp im Hoffnungslauf: Keine A-Finalteilnahme für ihn

Um einen Platz das A-Finale verpasst: Marcus Klemp bei seinem Zieleinlauf des PR1 Männer-Einers. Foto: Maren Derlien/meinruderbild

Heute standen die Hoffnungsläufe auf dem Programm und für das einzige deutsche Boot ging es um alles. Im PR1 Männer-Einer musste Marcus Klemp (ORC Rostock) an den Start, um sich den Einzug ins Finale zu sichern. Während Klemp um seine Chance kämpfte, nutzten der Vierer und der Zweier die Gelegenheit, nach den heutigen Hoffnungsläufen eine Trainingseinheit einzulegen und sich optimal auf die morgigen A-Finals vorzubereiten.

Doch zunächst ging es für Marcus Klemp um den Finaleinzug. Der Australier Erik Horrie startete mit einem beeindruckenden Tempo aus dem Startblock. Für den Deutschen Klemp begann das Rennen zunächst auf der vierten Position, hinter dem Italiener Giacomo Perini und dem Japaner Takuya Mori. Diesen konnte er jedoch schnell wieder einholen und sich auf den dritten Platz vorkämpfen. Den hielt er bis ins Ziel. Denn trotz seiner Bemühungen konnte er den Rückstand am Ende nicht weiter verkürzen und belegte schließlich den dritten Platz, womit ihm der Einzug ins A-Finale verwehrt blieb. Rückblickend äußerte der Rostocker, dass er mit seiner Leistung zufrieden sei. "Ich habe alles gegeben; mehr war heute einfach nicht drin", erklärte er und betonte, dass er morgen den Spanier schlagen und das B-Finale gewinnen möchte.

Sein Trainer, Jochen Weber, zeigte sich ebenfalls nicht unzufrieden mit der Leistung seines Schützlings und betonte, dass das heutige Rennen deutlich besser gewesen sei als das gestrige. Er hob hervor, dass Klemp im zweiten und dritten Teilabschnitt gezeigt habe, dass schnelle 500-Meter-Zeiten möglich sind: "Da war er genauso schnell wie die vier, die sich jetzt noch qualifiziert haben.“ Allerdings gab er zu, dass der Start weiterhin eine Schwachstelle sei und der Abstand zur Spitze am Ende zu groß war, um mit einem Endspurt noch entscheidend eingreifen zu können. Auch der erhoffte Wind, der vielleicht einen Vorteil hätte bringen können, blieb aus. "Letztlich hätte das den Ausgang des Rennens aber auch nicht mehr verändert", fügte er hinzu.

Marc Stallberg, der Cheftrainer Para Rudern, ergänzte, dass dies im Moment die Leistung von Marcus sei und man die Überlegenheit der Konkurrenz anerkennen müsse. "Wir hatten schon vermutet, dass es schwer sein würde, ins Finale zu kommen, daher ist es nicht ganz überraschend", erklärte er. Für das B-Finale morgen, gilt es den Kaderplatz abzusichern und mindestens Achter zu werden, um in der Förderung zu bleiben. "Natürlich fährt er morgen auf Sieg und ich wünsche mir sehr, dass er diese paralympische Regatta mit einem Erfolgserlebnis abschließt", betonte Stallberg und erinnerte daran, dass Klemp bereits in Tokio Achter geworden war. "Er hatte kein einfaches Jahr – krankheitsbedingt und aufgrund von Verletzungspech. Er soll morgen auf Sieg fahren, um sich selbst zu belohnen und ich hoffe, das tut er."

Ausblick auf den kommenden Tag

Für das morgige Rennen stehen die Gegner im PR3 Mixed Doppelzweier fest. Großbritannien, die Zweitplatzierten von gestern, haben sich noch über den Hoffnungslauf qualifiziert. Der absolute Topfavorit ist Australien, die gestern eine Sekunde schneller als die Deutschen waren, obwohl sie ohne Druck und mit weitem Vorsprung gefahren sind. Jan Helmich und Hermine Krumbein (RG Hansa Dortmund und RC Normannia Braunschweig) hingegen, sind das Rennen ihres Lebens gefahren. Es bleibt also zu hoffen, dass sie dies morgen wiederholen können. Weitere Favoriten sind Großbritannien, möglicherweise Frankreich, und auch die Ukraine und Brasilien sollte man im Auge behalten. Insgesamt wird es ein enges Rennen.

Auch im Vierer mit Steuermann haben sich Italien und Australien stark präsentiert, beide sind in den heutigen Hoffnungsläufen unter sieben Minuten geblieben – eine beeindruckende Leistung, trotz der Tatsache, dass es eine schnelle Strecke ist. Der große Favorit im morgigen Finale ist Großbritannien. Dahinter wird es spannend mit USA, Australien, Frankreich, dem deutschen Boot mit Susanne Lackner, Valentin Luz, Marc Lembeck, Kathrin Marchand und Steuerfrau Inga Thöne (Mannheimer RV Amicitia, Frankfurter RG Germania, beide RTHC Leverkusen, Ulmer RC Donau), und Italien. Letztere werden wohl keine große Rolle spielen, aber auch sie werden morgen motiviert an den Start gehen.

Alles in allem erwarten uns morgen sehr knappe und spannende Rennen. Wir dürfen gespannt sein, was möglich ist!

Die Rennen können hier im Livestream verfolgt werden.

Events

Boote

Vorlauf 2 7:12.07 1 . Platz
Finale A 7:28.31 3 . Platz

Vorlauf 2 9:26.88 4 . Platz
Hoffnungslauf 2 9:36.29 3 . Platz
Finale B 9:47.43 1 . Platz

Vorlauf 1 6:56.84 2 . Platz
Finale A 7:03.17 4 . Platz

Galerien