29. Aug. 2024 | Nationalmannschaft | von Patrick Dirrigl (DBS) & Luisa Gärtner

Vorfreude und Ehrgeiz: Deutsche Para Ruderer bereit für die Paralympics

Bereit für die Vorläufe am morgigen Tag: (v.l.) Susanne Lackner, Valentin Luz, Inga Thöne, Marc Lembeck und Kathrin Marchand. Foto: Maren Derlien/meinruderbild
Hermine Krumbein und Jan Helmich (rechts) schielen auf eine Medaille bei den Spielen. Foto: Maren Derlien/meinruderbild
Er macht morgen den Anfang: Marcus Klemp. Foto: Maren Derlien/meinruderbild
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Am Freitag geht’s los: Das Team der deutschen Para Ruderer startet in die Paralympics! Die Wettkämpfe werden in der französischen Gemeinde Vaires-sur-Marne, etwa 20 Kilometer östlich vom Pariser Stadtzentrum ausgetragen. „Die Anlage ist top, sehr schön. Wir waren bereits letztes Jahr bei einer internationalen Regatta dort“, sagt Marc Stallberg, Cheftrainer des deutschen Para Teams. Das einzige, kleine Manko der Strecke: „Sie ist ein bisschen windanfällig.“ Aber das wären viele andere Anlagen auch, wie Stallberg sagt. 

Die deutschen Ruderinnen und Ruderer, insgesamt acht, leben im paralympischen Dorf, fahren täglich mit dem Shuttle raus nach Vaires-sur-Marne. 50 Minuten dauert der Weg zur Regattastrecke – kein Problem für die deutsche Rudermannschaft, die diese Anfahrtszeiten gewohnt ist. „Wir sind sehr froh, dass wir uns für das Dorf entschieden haben. Für den Wettkampf ist es positiv, wenn wir hier in Paris auch den Kontakt zu anderen Sportarten haben.“

Das deutsche Ruder-Team, das bei den vergangenen Spielen in Tokio keine Medaille erreichte, geht ehrgeizig in seine Rennen in Vaires-sur-Marne: Es gibt klare Medaillenziele. Der Vierer mit und auch der neu gebildete Doppelzweier schielen auf Edelmetall. Hermine Krumbein (RC Normannia Braunschweig) und Jan Helmich (RC Hansa Dortmund) sitzen im Mixed-Doppelzweier, der in diesem Jahr regelmäßig aufs Podium kam. “Von unserem Team waren bis auf drei Personen bereits alle bei olympischen oder paralympischen Spielen dabei. Und genau das sind wir drei. Wir sind definitiv die Rookies im Para Ruder Team“, erzählt der Cheftrainer.

Im Mixed-Vierer mit Steuerfrau rudern Susanne Lackner, Kathrin Marchand, Marc Lembeck und Valentin Luz (Mannheimer RV Amicitia, Frankfurter RG Germania, beide RTHC Leverkusen). Steuerfrau des Mixed-Vierers ist Inga Thöne (Ulmer RC Donau). „Die internationale Konkurrenz zeigt, dass es fünf Boote gibt, die um die Medaillen kämpfen: England und die USA sehe ich als die Favoriten an, während Frankreich, wir und Australien meiner Einschätzung nach um Bronze, vielleicht sogar um Silber, ringen werden“, sagt Ralf Müller, der Teil des Trainerteams im deutschen Para Rudern ist.

Marcus Klemp (ORC Rostock), der morgen im Einer den Anfang für das deutsche Team macht, geht bereits in seine dritten Paralympischen Spiele im Rudern. Trotz der Herausforderungen in der vergangenen Saison fühlt er sich bestens vorbereitet und hochmotiviert. „Ich bin wieder bei 100 % und bereit, mein Bestes zu geben“, sagt Klemp selbstbewusst. Nach einem intensiven Training hofft er, seinen achten Platz aus Tokio nicht nur zu bestätigen, sondern vielleicht sogar zu übertreffen. Sein Fokus liegt klar darauf, im Wettkampf alles aus sich herauszuholen und in den Endläufen ein Wörtchen um die Medaillen mitzureden. 

„Die anderen Mannschaften sehen ebenfalls stark aus, haben gut trainiert“, sagt auch Stallberg, der „spannende Wettkämpfe“ prognostiziert. Letztlich komme es für seine Athletinnen und Athleten darauf an, dass diese ihre Bestleistungen in ihren jeweiligen Boten erreichen. Doch bereits jetzt sind die Paralympics für den Bundestrainer ein Erfolg: „Als ich meine ersten Monate als Bundestrainer hatte, hätte ich nicht gedacht, dass wir jetzt hier acht Athletinnen und Athleten sowie mit drei Booten hier am Start sein können. Das ist ein riesiger Schritt nach vorne für das deutsche Para Rudern.“ Als Cheftrainer, Bootstrainer, Teammanager und auch Bootsfahrer hat Stallberg viel zu dieser positiven Entwicklung im Para Rudern beigetragen.

Am Freitag um 10:30 Uhr startet das deutsche Team seine Rennen in Vaires-sur-Marne: Marcus Klemp macht im Einer den Anfang. Um 11:50 Uhr geht dann der Doppelzweier an den Start, 12:10 Uhr der Vierer. Die möglichen Endläufe finden am Sonntag statt, Samstag sind die Hoffnungsläufe. Von gelungenen Tagen in Frankreich will der Bundestrainer sprechen, „wenn alle Sportlerinnen und Sportler anlegen, dem Trainerteam in die Augen schauen und wir alle sagen können, dass wir unser Bestes gegeben haben: Dann sind die Spiele für mich perfekt.“

Events

Boote

Vorlauf 2 7:12.07 1 . Platz
Finale A 7:28.31 3 . Platz

Vorlauf 2 9:26.88 4 . Platz
Hoffnungslauf 2 9:36.29 3 . Platz
Finale B 9:47.43 1 . Platz

Vorlauf 1 6:56.84 2 . Platz
Finale A 7:03.17 4 . Platz

Galerien