Bereits um 08 Uhr Ortszeit – und damit eine Stunde früher als gestern – wurde der zweite Wettkampftag der U23-WM in Sarasota (USA) eröffnet. Doch nach nur einer Stunde war es auch vorerst wieder vorbei. Ein Unwetter mit Starkregen hatte sich über dem Nathan Benderson Park festgesetzt und für eine stundenlange Rennunterbrechung gesorgt. Erst am Nachmittag, um 14.30 Uhr Ortszeit (20.30 Uhr deutscher Zeit), ging es weiter.
Insgesamt 14 deutsche Boote haben heute im Renngeschehen mitgemischt und zum Teil starke Leistungen abgerufen. Nach dem eher durchwachsenen Auftakt gestern, konnten sich heute neun Boote für die nächste Runde qualifizieren, für drei Boote ist der Traum vom Finale allerdings schon ausgeträumt.
Peuser und Gutfleisch ziehen direkt ins Finale ein
Einen Einstand nach Maß feierten Nora Peuser und Lisa Gutfleisch (RU Arkona Berlin/Heidelberger RK) im Doppelzweier. Das Duo sicherte sich mit einem Start-Ziel-Sieg souverän das einzige Finalticket. Mit genau drei Sekunden überquerten die Athletinnen von Trainer Elia Krell vor den USA und Kanada als Erste die Ziellinie.
BM2x steht im Halbfinale
Auch Anton Finger und Henrik Runge (Berliner RC/RG Hansa Hamburg) sind gut in die WM gestartet. Nach dem Start ordnete sich das Duo auf dem zweiten Rang hinter Italien ein und gab diesen bis ins Ziel auch nicht mehr her. Damit stehen die Jungs von Trainer Dirk Brockmann ungefährdet im Halbfinale.
BLW2x sichert sich Finalticket
Luise Asmussen und Cosima Clotten (Vegesacker RV/Neusser RV) stehen nach einem beherzten Schlussspurt ebenfalls im Finale. Das Duo hat sich auf der zweiten Streckenhälfte einen spannenden Zweikampf mit den Niederländerinnen um das zweite und letzte Finalticket geliefert. Am Ende lag das deutsche Boot zwei Zehntel vorne, der Sieg ging an die Schweiz. Damit konnten die Athletinnen von Trainer Rüdiger Hauffe den Hoffnungslauf umgehen und Körner für den Endlauf sparen.
Start-Ziel-Sieg des BLM2x
Jonathan Schreiber und Eric Magnus Paul (RV Erlangen/Der Hamburger und Germania RC) haben in ihrem Vorlauf ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Mit einem schnellen Start konnten sie sich auf den ersten 500 m schon zwei Sekunden von den Verfolgern lösen. Im weiteren Rennverlauf bauten sie ihren Vorsprung kontinuierlich aus und überquerten sechs Sekunden vor den Australiern als Erste die Ziellinie. Damit steht das Duo souverän im Halbfinale.
Männer-Achter muss in den Hoffnungslauf
Der Männer-Achter hat den direkten Finaleinzug um vier Sekunden verpasst. Robin Goeritz, Floyd Benedikter, Paul Kirsch, Henry Hopmann, Mattes Schönherr, Lukas Geller, Max John, Julius Christ und Steuermann Till Martini (Kölner RV/RV Münster/Frankfurter RG Germania/RC Hansa Dortmund/RC Potsdam/Crefelder RC/Olympischer RC Rostock/RTHC Bayer Leverkusen/LRV Mecklenburg-Vorpommern) kamen nicht optimal ins Rennen, konnten sich auf der zweiten Streckenhälfte aber vom vierten auf den dritten Rang verbessern. Doch da sich nur die ersten beiden Boote – in diesem Fall Großbritannien und Rumänien – direkt für den Endlauf qualifizierten, muss das deutsche Boot den Umweg Hoffnungslauf nehmen.
BW2- zieht ins Halbfinale ein
Nach Platz vier im Vorlauf mussten Leonie Bergé und Sonja Schlosser (RG Hansa Hamburg/Crefelder RC) heute noch einmal im Hoffnungslauf antreten. Platz 1-3 sollte für den Halbfinaleinzug reichen. Und die Deutschen meisterten diese Aufgabe souverän. Vom Start weg ordneten sie sich hinter den USA und Italien ein, hatten nach 1.000 m bereits vier Sekunden Vorsprung auf Rang vier. Das Ticket in die Runde der letzten 12 war ihnen nicht mehr zu nehmen.
BM2- verpasst Finale knapp
Leon Schandl und Lucas Föbinger (Bessel RC/RC Witten) mussten auf die ersten zwei Plätze rudern, um sich für das Finale im Zweier ohne zu qualifizieren. Drei Boote sollten die beiden Finaltickets unter sich ausmachen – Südafrika, Großbritannien und Deutschland lieferten sich an der Spitze einen spannenden Dreikampf. Die Südafrikaner gingen mit einer halben Bootslänge Vorsprung auf die letzten 500 m, Bug an Bug passierten die Deutschen und Großbritannien die letzte Messmarke. Am Ende fehlten Schandl und Föbinger vier Zehntel zum Finaleinzug. Für die beiden geht es nun im B-Finale um eine gute Platzierung.
BM4+ steht im B-Finale
Auch Alexander Vollmer, Sebastian Ritter, Ole Kruse, Nils Vorberg und Steuermann Florian Koch (Alster RV Hanseat/Regensburger RK/RV Münster/RC Favorite Hammonia/Donau RC Ingolstadt) mussten im Hoffnungslauf antreten. Ein Platz unter den ersten vier würde reichen, um ins Finale einzuziehen. Doch das Quintett fand heute nicht gut ins Rennen, lag nach der Streckenhälfte bereits mehr als fünf Sekunden hinter den führenden Südafrikanern. Auf den letzten 500 m konnten sie sich noch einmal etwas rankämpfen, kamen aber nicht über den sechsten Platz hinaus. Damit stehen die Jungs von Trainer Thorsten Kortmann im B-Finale.
BLM2- unterstreicht Medaillenambitionen
Henning Sproßmann und Julis Wagner (RR ETUF Essen/RC Hansa Dortmund) haben im Hoffnungslauf ihre Medaillenambitionen unterstrichen. Nach einem schnellen Start konnte sich das Duo an die Spitze setzen und auf den ersten 1.000 m schon über eine Bootslänge Vorsprung rausrudern. Auf der zweiten Streckenhälften konnten sich Sproßmann und Wagner immer weiter absetzen und ungefährdet mit knapp zwei Längen Vorsprung ins Finale einziehen.
BW4- verpasst Finale
Nachdem es im gestrigen Vorlauf des Vierer ohne nicht ganz so gut lief, wollten Marieluise Witting, Charlotte Körner, Charlotte von Bockelmann und Mira Moch (Ratzeburger RC/Siegburger RV/Münchener RC/Regensburger RK) heute weiter vorne mitfahren, denn nur die ersten beiden sollten sich für das Finale qualifizieren. Keine leichte Aufgabe für die Mädels von Trainer Sven Ueck. Doch auch heute verlor das Quartett schon früh den Anschluss an die Spitze. Nach 1.000 m betrug der Rückstand bereits mehr als sechs Sekunden auf die führenden Britinnen. Auf der zweiten Streckenhälfte wurde der Abstand noch größer, mehr als Platz fünf war für die Deutschen heute leider nicht drin. Damit ruft das B-Finale.
BM4- rudert um die Medaillen mit
Um ins Finale einzuziehen, musste der Vierer ohne heute mindestens Zweiter werden. Friedrich Dunkel, Paul Seiters, Olaf Roggensack und Marc Kamann (Alster RV Hanseat/Osnabrücker RV/RC Tegel/Der Hamburger und Germania RC) gingen das Rennen engagiert an und setzten sich direkt an die Spitze. Mit fast einer Bootslänge Vorsprung ging das Quartett auf die zweite Streckenhälfte. Dahinter lieferten sich Rumänien und die USA einen spannenden Zweikampf um das zweite Finalticket. Die Deutschen ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen und kamen mit einer halben Bootslänge vor den Rumänen ins Ziel.
Bahnverteilungsrennen für Leichtgewichte
Für die verbliebenen Leichtgewichts-Boote - den beiden leichten Doppelvierer sowie dem leichten Zweier ohne - standen heute nur Bahnverteilungsrennen an. Katharina Niel und Antonia Michaelis (RG Lahnstein/RG Hansa Hamburg) mussten heute gleich zweimal an den Start. Ihr erstes Rennen am Vormittag wurde kurz vor dem Ziel wegen des Unwetters abgebrochen. Davon ließen sich die beiden aber nicht aus der Ruhe bringen. Mit Rang zwei im Wiederholungsrennen am Nachmittag unterstrichen sie ihre Medaillenambitionen.
Elisabeth Mainz, Pauline Sauter, Antonia Wuerich und Katrin Volk (RU Arkona Berlin/RC Nürtingen/RV Neptun Konstanz/Ulmer RC `Donau‘) haben ein gutes Rennen gezeigt. Das Quartett kam hinter Italien auf Rang zwei ins Ziel und hat damit gute Chancen, auch im Finale ganz vorne mitzurudern.
Für Jonas Ningelgen, Malte Rietdorf, Lukas Oldach und Melvin Müller-Ruchholtz (RC Allemannia/Der Hamburger und Germania RC/RG Wiking Berlin/Erster Kieler RC) endete das Bahnverteilungsrennen beim deutlichen Sieg der Iren auf dem vierten Rang.
Damit stehen bereits zehn Boote im A- und drei im B-Finale. Alle anderen deutschen Teilnehmer haben noch die Chance, sich für die Endläufe zu qualifizieren.
"Hoher Kampfgeist"
"Es war ein Tag voller Widrigkeiten und langen Rennunterbrechungen. Aufgrund der Gewitter hatten wir sehr hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Aber die Sportlerinnen und Sportler haben zum Teil sehr gute Leistungen abgeliefert und sind mit hohem Kampfgeist ins Finale eingezogen, so zum Beispiel der BW2x, BM4- und BLM2x. Neben den bereits zehn Finalbooten hoffen wir natürlich, dass es noch weitere Finalteilnehmer geben wird", so Bundestrainerin Brigitte Bielig.
Morgen geht es um 9.00 Uhr Ortszeit (15 Uhr deutscher Zeit) mit den Vorläufen des weiblichen Doppelzweiers weiter. Kurzfristige Änderungen sind aufgrund des unbeständigen Wetters nicht auszuschließen.
Die Rennen können wieder im Livestream auf worldrowing.com verfolgt werden. Live-Ergebnisse werden wieder hier bereitgestellt.
