27. Juli 2019 | Nationalmannschaft | von Valerie Högerle

Fünf Medaillen am ersten Finaltag

Laura Kampmann, Tabea Kuhnert, Maren Völz und Emma Appel sind Vize-Weltmeisterinnen im Doppelvierer. Fotos: DRV/Seyb
Der Männer-Doppelivierer holt ebenfalls Silber.
Der BLW2- jubelt über Bronze.
Henning Spoßmann und Julius Wagner freuen sich ebenfalls über Silber.
Der leichte Doppelvierer holt Silber.
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Eine bunte Mischung erwartete heute die Ruderfans bei der U23-WM in Sarasota (USA). Zunächst standen noch Halbfinalrennen an: Hier schafften alle vier deutschen Boote den Sprung ins A-Finale. Dann folgten drei B-Finals mit deutscher Beteiligung sowie – endlich – die ersten A-Finals. Sechs Mal versuchten die deutschen Athletinnen und Athleten den Sprung auf das Treppchen – fast immer mit Erfolg.  

Medaillenjagd eröffnet: viermal Silber, einmal Bronze

Den Auftakt in die A-Finals machten aus deutscher Sicht die Leichtgewichte. Die WM ist für viele junge Athletinnen und Athleten ihr internationales Debüt, da es bei den Junioren-Weltmeisterschaften nur die offene Gewichtsklasse gibt.

BLW2- holt Bronze

So auch für Antonia Michaelis (RG Hansa Hamburg) und Katharina Niel, die zusätzlich die erste WM-Teilnehmerin ihres Vereins, der RG Lahnstein, ist. Im Leichtgewichts-Zweier ohne legte sich Italien bald nach vorne und Australien folgte auf Platz zwei. Deutschland liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem amerikanischen Titelverteidiger um Bronze, bei Streckenhälfte fielen sie jedoch um eine halbe Bootslänge zurück. Doch als die USA die Silber-Position in Angriff nahm, blieb der deutsche Zweier dicht auf den Fersen und gleich beide Boote zogen an den Australierinnen vorbei. Bronze für das deutsche Team!



Silber für BLM2-

Beim Leichtgewichts-Zweier ohne der Männer bestach die hohe Schlagzahl der Sportler. Henning Sproßmann und Julius Wagner (RR ETUF Essen/RC Hansa Dortmund) lagen nach 250 m leicht vorne. Italien ging mit und gewann das Duell. Ab 750 m brachten sie zunehmend Wasser zwischen sich und den deutschen Zweier. Nun kam Australien gefährlich nahe und schien bei 1500 m sicher in Silber-Position. Es entbrannte ein Zweikampf zunächst um Bronze zwischen Deutschland und Ungarn, der sie die Australier wieder einholen ließ. Im Ziel liegt Deutschland mit 0,09 Sekunden sowohl vor Ungarn als auch Australien – Silber hinter Italien! „Wir sind wie immer recht schnell gestartet, haben versucht vorne zu bleiben. 500 m vor dem Ziel waren wir nur noch Vierter, dann haben wir uns nochmal zusammengerissen und sind einen Endspurt gefahren. Nachdem wir letztes Jahr in der derselben Besetzung Vierter bei der WM in Poznań geworden sind, war das dieses Mal eine Medaille das Ziel. Das es direkt die silberne geworden ist, freut uns natürlich umso mehr“, so Julius Wagner.

BLW4x freut sich ebenfalls über Silber

Nach der Abmeldung von Mexiko verblieben vier Boote im U23-Leichtgewichts-Doppelvierer der Frauen. Titelverteidiger Italien sicherte sich bereits früh den Goldrang und konnte souverän die Führung ausbauen. Elisabeth Mainz, Pauline Sauter, Antonia Wuerich und Katrin Volk (RU Arkona Berlin/RC Nürtingen/RV Neptun Konstanz/Ulmer RC `Donau‘) wiederum sicherten ihren zweiten Platz klar gegen die Verfolger ab und empfingen verdient und freudestrahlend die Silbermedaillen.

BLM4x wird Fünfter

Im Leichtgewichts-Männerdoppelvierer der U23 gab es mit sechs Booten deutlich weniger Meldungen als im Vorjahr, spannend und eng war es trotzdem: Wieder schob sich Italien von Beginn an erfolgreich nach vorne. Im zweiten Viertel lag das deutsche Team um Jonas Ningelgen, Malte Rietdorf, Lukas Oldach und Melvin Müller-Ruchholtz (RC Allemannia/Der Hamburger und Germania RC/RG Wiking Berlin/Erster Kieler RC) noch knapp hinter Irland und Frankreich, die Österreicher auf dem vierten Platz waren in Schlagweite. Von letzteren konnten sich die Deutschen zwar lösen, stattdessen liefen aber die US-Amerikaner in der zweiten Streckenhälfte zu Hochtouren auf und verwiesen die Deutschen mit undankbaren 0,13 Sekunden auf Platz fünf.

Den heutigen Abschluss machten die beiden (schweren) Doppelvierer der U23-Frauen und -Männer.

Frauen-Doppelvierer jubelt über Silber

Bei den Frauen gingen die Mittelbahnen mit den direkt qualifizierten Booten aus Deutschland und insbesondere den Niederlanden wie zu erwarten in Führung. Großbritannien zog aber nach, sodass Deutschland bei der ersten 500m-Marke auf Platz drei nur knapp vor Rumänien lag. Während Rumänien und Deutschland mehrfach die Reihenfolge wechselten, versuchte Großbritannien alles, um an den Niederländerinnen vorbeizukommen. Auf den letzten 500 m wurde die Reihenfolge jedoch komplett verändert: Drei Boote schafften es an den Niederlanden vorbei, Deutschland hatte im entscheidenden Moment den Bugball vor Rumänien, sodass es hieß: Gold für die Britinnen, Silber für Emma Appel, Maren Völz, Tabea Kuhnert und Laura Kampmann (SC Magdeburg/RC Potsdam/SC Magdeburg/TV Essen Kupferdreh).

Männer-Doppelvierer ist Vize-Weltmeister

Auch die U23-Männer lieferten ein eindrucksvolles Rennen, in dem beim ersten Streckenviertel noch fünf Boote sehr dicht beieinander lagen. 0,49 Sekunden Vorsprung allerdings für das deutsche Boot bei der 500m-Marke, die ärgsten Konkurrenten aus Großbritannien und Rumänien lagen in Schlagweite. Bei der Streckenhälfte hatte dann allerdings Italien Rumänien eingeholt, aber auch die Briten ihren Bugball vor den der Deutschen gesetzt. Das Tempo wurde bei allen Medaillenkandidaten am Ende angezogen: 200 m vorm Ziel lag Deutschland einerseits ausreichend vor Italien, andererseits sogar gleichauf mit Großbritannien. Diese konterten erneut und holten mit einer halben Bootslänge Vorsprung Gold. Franz Werner, David Junge, Moritz Wolff und Johannes Lotz (Pirnaer RV/RC Potsdam/Berliner RC/Hanauer RG) freuten sich über Silber. „Wir freuen uns sehr über Silber. Wir haben wirklich versucht, von Anfang an vorne wegzufahren und mit den Briten mitzuhalten. Das haben wir auch hinbekommen. Am Ende mussten wir dann neidlos anerkennen, dass die Briten über die dritten 500 m dann leider weggefahren sind. Aber wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren“, freut sich Johannes Lotz.

Bielig zeigt sich zufrieden

Bundestrainer Brigitte Bielig freut sich über den heutigen Medaillenregen. „Mit vier Mal Silber und einer Bronzemedaille sowie insgesamt 17 Finalteilnahmen bei dieser WM bin ich zufrieden. Vor allem der BLM2- und BW4x hat kämpferisch gute Rennen abgeliefert. Die Vorbereitungen gingen auf jeden Fall alle in die richtige Richtung. Jetzt heißt es noch einmal Konzentration auf den morgigen Tag.“

Halbfinalrennen führen alle sicher ins A-Finale

Im Doppelzweier bildeten Anton Finger und Henrik Runge (Berliner RC/RG Hansa Hamburg) von Beginn an das Führungsduo zusammen mit Neuseeland. Diese verschafften sich zwischenzeitlich etwas Abstand, die Deutschen kamen mit ihrem Endspurt allerdings im Ziel auf 1,5 Sekunden heran. Entscheidend vor allem: Platz 2 war jederzeit ungefährdet, das A-Finale morgen der verdiente Lohn.

Spannender war es bei Malte Koch (RG Hansa Hamburg) im Leichtgewichtseiner. Während der ersten Hälfte lag er hinter Österreich und Kanada konsequent auf Platz drei, der noch für die Finalteilnahme reichen würde. Druck kam zunehmen aber vom Chinesen, der trotz Gegenwehr von Koch knapp vorbeiziehen konnte. Beide holten dabei allerdings den Kanadier ein, sodass es am Ende mit Platz drei hinter Österreich und China klar für das A-Finale reichte.

Auch bei den Leichtgewichten, aber im Doppelzweier, gestaltete sich das Rennen übersichtlicher. Jonathan Schreiber und Eric Magnus Paul (RV Erlangen/Der Hamburger und Germania RC) waren zusammen mit Italien und Griechenland in ihrem Halbfinale die deutlichen Kandidaten für das A-Finale. Zudem konnte das deutsche Duo den anfangs knappen Vorsprung vor den Italienern auf knapp vier Sekunden ausbauen und geht damit unbesiegt in den morgigen Medaillenkampf.

Marc Weber vom Gießener RC 'Hassia' 1906 e.V. zog im U23-Einer zwar klar ins A-Finale ein, musste sich in der ersten Streckenhälfte aber kräftig der Konkurrenz aus Russland und

Griechenland erwehren. Weber konnte sich lösen und baute ab der 1000-m-Marke den Vorsprung so weit aus, dass er am Ende sogar noch Tempo rausnehmen konnte. Nach Vorlauf, Viertel- und Halbfinale geht er morgen ungeschlagen ins große Finale.

B-Finals durchwachsen

Im B-Finale des Vierers mit Steuermann gab es nur zwei Boote und die Entscheidung fiel bereits im zweiten Streckenviertel: Irland konnte sich immer mehr vor Deutschland absetzen und den Vorsprung bis ins Ziel auf knapp vier Sekunden ausbauen. Es ist also Platz acht in der Gesamtwertung für Alexander Vollmer, Sebastian Ritter, Ole Kruse, Nils Vorberg und Steuermann Florian Koch (Alster RV Hanseat/Regensburger RK/RV Münster/RC Favorite Hammonia/Donau RC Ingolstadt).

Leonie Bergé und Sonja Schlosser (RG Hansa Hamburg/Crefelder RC) hatten sich den Sprung in die Top 12 des Frauen-Zweiers hart erkämpft, darüber hinaus sollte es dieses Jahr jedoch nicht reichen. Während sich vorne Großbritannien um die Führung bemühte und es dahinter immer wieder zu Positionswechseln kam, konnte sich das deutsche Duo nur auf Platz 6 im B-Finale und damit Platz 12 in der Gesamtwertung einordnen.

BM2- gewinnt kleines Finale

Bei den Männern sah es genau umgekehrt aus: Leon Schandl und Lucas Föbinger (Bessel RC/RC Witten) konnten sich früh eine Bootslänge Vorsprung erarbeiten und gegenüber den Niederländern lange halten. Im Endspurt wurde es richtig spannend, mit 0,45 Sekunden reichte es aber trotzdem zum Sieg und entsprechend zu Platz 7 in der Gesamtwertung.

Events

Boote

Vorlauf 1 7:42.69 2 . Platz
Hoffnungslauf 1 7:40.90 3 . Platz
Finale B 7:54.32 1 . Platz
Finale B 7:54.32 1 . Platz

Vorlauf 5 6:53.69 1 . Platz
Viertelfinale 3 6:50.53 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:56.01 1 . Platz
Finale A 6:54.59 1 . Platz
Finale A 6:54.59 1 . Platz

Vorlauf 2 7:46.25 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:37.08 2 . Platz
Finale A 7:59.98 2 . Platz
Finale A 7:59.98 2 . Platz

Vorlauf 3 7:05.05 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:06.23 3 . Platz
Finale A 7:20.20 6 . Platz

Vorlauf 2 7:10.22 1 . Platz
Finale A 7:16.13 4 . Platz
Finale A 7:16.13 4 . Platz

Vorlauf 1 6:29.24 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:23.31 2 . Platz
Finale A 6:21.10 4 . Platz
Finale A 6:21.10 4 . Platz

Vorlauf 1 7:02.65 2 . Platz
Finale A 7:09.56 3 . Platz
Finale A 7:09.56 3 . Platz

Vorlauf 1 6:24.36 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:23.22 1 . Platz
Finale A 6:22.98 1 . Platz
Finale A 6:22.98 1 . Platz

Vorlauf 2 7:38.40 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 7:28.06 3 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:32.01 6 . Platz
Finale B 7:45.29 6 . Platz
Finale B 7:45.29 6 . Platz

Vorlauf 1 6:52.28 4 . Platz
Hoffnungslauf 2 6:36.53 3 . Platz
Finale B 6:44.39 1 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 7:34.82 2 . Platz
Finale A 7:37.32 3 . Platz
Finale A 7:37.32 3 . Platz

Vorlauf 2 6:46.82 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:49.92 1 . Platz
Finale A 6:45.02 2 . Platz

Vorlauf 1 6:26.42 1 . Platz
Finale A 6:32.73 2 . Platz

Vorlauf 1 5:55.51 3 . Platz
Halbfinale A/B 2 5:45.11 2 . Platz
Finale A 5:53.09 2 . Platz

Vorlauf 2 6:59.77 5 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:57.60 5 . Platz
Finale B 7:02.40 5 . Platz

Vorlauf 2 5:57.49 2 . Platz
Hoffnungslauf 2 5:59.04 1 . Platz
Finale A 6:00.77 4 . Platz

Vorlauf 2 6:16.52 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:17.98 6 . Platz
Finale B 6:22.17 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:37.19 2 . Platz
Finale A 6:33.38 2 . Platz
Finale A 6:33.38 2 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:08.86 4 . Platz
Finale A 6:08.03 5 . Platz
Finale A 6:08.03 5 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:12.79 5 . Platz
Finale A 6:38.45 5 . Platz
Finale A 6:38.45 5 . Platz

Vorlauf 1 5:40.79 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 5:31.13 1 . Platz
Finale A 5:46.57 5 . Platz
Finale A 5:46.57 5 . Platz

Galerien