Interview mit Mannschaftsleiter Uwe Graf bei der U23-WM

Uwe, Du hast gestern als Mannschaftsleiter die Mannschaft auf das Finalwochenende eingeschworen, wie ist die Stimmung?

Die Anspannung auf die Rennen ist zu spüren. Sicherlich spürt man auch, dass wir mit einer sehr jungen Mannschaft an den Start gehen. Es ist die jüngste U23-Mannschaft seit vielen Jahren, viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind gerade erst 19/20 Jahre alt und für viele ist es der erste Start auf einer WM.

Wie schätzt Du unsere Mitbewerber um die Finalplätze ein?

Mit 54 Nationen am Start ist die Konkurrenz groß quantitativ aber auch qualitativ hoch. Die traditionell starken Rudernationen haben ihre Qualität auch schon auf den diesjährigen Weltcups unter Beweis gestellt, so waren z.B. die Achter der Niederlande und Rumäniens auch schon im Finale auf dem Luzerner Rotsee. Das Niveau ist sehr hoch, ein „Luftholen“ im nacholympischen Jahr ist nicht zu beobachten. Hier in Plovdiv werden insbesondere in den Mittel und Großbooten die U23-Weltbestzeiten oftmals durch die führenden Mannschaften regelrecht pulverisiert.

Und wie steht unsere DRV-Flotte dar?

Bevor ich auf die Ergebnisse der U23 eingehe, erlaube mir ein paar eingehende Worte. Wir präferieren im DRV einen langfristigen Aufbau der A- und U23-Nationalmannschaft, was dadurch zum Ausdruck kommt, dass bereits eine Vielzahl U23-Sportler dieses Jahr im A-Bereich starten, z.B. der 4- und 1x, der halbe 4x, um nur einige Bootsklassen zu nennen.

Zu unserer U23: Als Mannschaftsleiter bin ich stolz auf das hohe Engagement unserer Athletinnen und Athleten, ihrer Trainer und Betreuer. Ich konnte förmlich spüren, wie hier jeder seine persönliche Leistungsgrenze noch einmal herausgeschoben hat. Leider haben wir einen hohen Krankenstand hier in Plovdiv zu verzeichnen, sodass wir uns auch bereits gezwungen sehen mussten, den Frauen-Zweier abzumelden. Auch der Männer-Doppelvierer und -Vierer mit Steuermann war und ist betroffen.

Besonders positiv ist der Aufbau des Frauen-Riemenbereiches unter den erfahrenen Trainern Sven Ueck und Werner Nowak zu sehen. Hier ist eine erste positive Entwicklung sichtbar.