01. Juni 2019 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Neun deutsche Boote im Finale

Der Männer-Doppelvierer zieht ins Finale ein. Fotos: DRV/Seyb
Auch Leonie Menzel und Carlotta Nwajide stehen im Endlauf.
Oliver Zeidler siegt zum dritten Mal in Folge.
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Auch heute zeigte sich der Rotsee wieder von seiner besten Seite. Bei fast windstillen Bedingungen zogen sieben weitere deutsche Boote ins Finale ein, sechs Boote starten im B-Finale. Bereits gestern hatten sich der Frauen-Doppelvierer und der Deutschland-Achter direkt für den Endlauf qualifiziert.

Menzel und Nwajide auf dem Durchmarsch

Leonie Menzel und Carlotta Nwajide (RC Germania Düsseldorf/Deutscher RC von 1884) haben im Halbfinale des Doppelzweiers heute da weitergemacht, wo sie gestern aufgehört haben. Das Duo setzte sich vom Start weg an die Spitze und gab das Tempo vor. Nach der Hälfte des Rennens hatten die beiden bereits über eine Bootslänge Vorsprung rausgerudert. Auf der letzten Teilstrecke kamen die Gegnerinnen noch einmal näher, mit einer halben Bootslänge Vorsprung haben sie den Sieg dennoch ungefährdet ins Ziel gerudert. „Das war ein sehr gutes Rennen heute. Am Ende sind die anderen noch etwas aufgefahren, aber wir konnten gut dagegenhalten“, freut sich Carlotta Nwajide.  

Für Julia Leiding (Rostocker RC) stand heute bereits das C-Finale auf dem Programm. Die Rostockerin setzte sich vom Start weg an die Spitze und konnte ihre Führung im weiteren Streckenverlauf ausbauen. Auf der letzten Teilstrecke erhöhte dann die Russin das Tempo und zog noch an Leiding vorbei. Damit beendet die 25-Jährige die EM als 14.  „Das Ergebnis ist jetzt erst einmal nicht zufriedenstellend. Aber ich habe viele Erfahrungen sammeln können. Jetzt schauen wir mal, wie es weitergeht", so Leiding.

Zeidler untermauert Favoritenrolle

Nach seinem Sieg im Viertelfinale am Morgen, machte Oliver Zeidler auch im Halbfinale (Donau-Ruder-Club Ingolstadt e.V.) deutlich, dass mit ihm dieses Jahr wieder zu rechnen ist. Der 22-Jährige ließ zunächst Sverri Nielsen aus Dänemark auf der Außenbahn das Tempo machen. Erst auf den letzten 500 m zog Zeidler das Tempo an und schob sich Schlag für Schlag am Dänen vorbei. Mit einem Bugkasten Vorsprung gewinnt der Münchener auch das dritte Rennen bei dieser EM. „250 m vor dem Ziel habe ich das Tempo erhöht und mir gedacht, jetzt kann ich den Sieg auch noch  mitnehmen“, so Zeidler. „Mein Ziel war es, ins Finale zu kommen, das habe ich erreicht.“

Männer-Doppelzweier überraschend im B-Finale

Ein spannendes Halbfinale sahen die Zuschauer beim Männer-Doppelzweier. Nach der Streckenhälfte lagen die Boote aus der Schweiz, Deutschland, Rumänien und Polen gleichauf, das Rennen sollte sich erst auf den letzten 500 m entscheiden. Lange auf Rang drei liegend mussten Stephan Krüger und Tim Ole Naske (Frankfurter RG Germania 1869 e.V./RG Hansa) auf den letzten Metern dann die überraschend starken Rumänen vorbeiziehen lassen und damit das erwartete Finalticket noch abgeben. „Uns hat heute ein Quäntchen die Lockerheit gefehlt, wir können da sicherlich noch viel verbessern. Aber ich sehe es gar nicht so schlimm, es ist natürlich schade, dass wir jetzt nicht mehr um die Medaillen mitkämpfen können. Es ist aber erst das zweite Rennen von uns jetzt gewesen. Wir haben jetzt einen Schritt zurückgemacht, werden aber auch wieder zwei nach vorne machen können“, erklärt Stephan Krüger.

Besser lief es da beim Männer-Doppelvierer. Lars Hartig, Timo Piontek, Max Appel und Karl Schulze (Friedrichstädter RG/Koblenzer RC Rhenania 1877/1921 e.V./SC Magdeburg/Berliner RC) ruderten wie schon gestern im Vorlauf auf einen starken zweiten Platz und sichern sich damit souverän das Finalticket. Der Sieg heute ging mit knapp einer Sekunde Vorsprung an Großbritannien. „Unser Ziel war es, ins Finale zu kommen. Wir konnten heute sogar an zwei statt nur an einer Schraube drehen. Jetzt erholen wir uns, um morgen Vollgas zu geben“, so Karl Schulze.

Frauen-Zweier ohne verpasst Finale

Alyssa Meyer und Isabelle Hübener (RC Tegel/RC Potsdam) haben das Finale des Zweiers ohne als Fünfte verpasst. Das Duo lag nach 500 m noch auf dem dritten Rang, musste dann aber die Konkurrenz ziehen lassen. Damit starten die Beiden morgen im B-Finale.

Der Frauen-Vierer ohne Steuerfrau mit Annabel Oertel, Christin Stöhner, Alexandra Höffgen und Sophie Oksche (Rgm ORC Rostock/RC Potsdam/Neusser RV/ Rgm Donau-RC Ingolstadt) hat das Finale nach Rang vier im Hoffnungslauf verpasst. Die Athletinnen von Disziplintrainer Tom Morris mussten nach einem guten Start die Konkurrenz ziehen lassen. Im Hoffnungslauf morgen haben sie aber die Chance auf eine Top-10-Platzierung.

Männer-Vierer ohne mit zweitem Sieg in Folge

Der Männer-Vierer ohne Steuermann bleibt in der Erfolgsspur. Felix Brummel, Felix Wimberger, Maximilian Planer und Nico Merget (RV Münster/Passauer RG/Bernburger RC/Frankfurter RG Germania) haben bei ihrem heutigen Halbfinalsieg die Vize-Weltmeister aus Italien geschlagen und damit ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt. Das deutsche Quartett konnte sich auf der ersten Streckenhälfte zusammen mit den Italienern absetzen und bis zur 1.000 m Marke schon eine Bootslänge rausrudern. Mit einem starken Schlussspurt konnten sich die Athleten von Trainer Tim Schönberg dann auch noch an den Italienern vorbeischieben und so den zweiten Sieg bei der EM einfahren.

Anton Braun und Marc Leske (Berliner RC/Crefelder RC) haben nach Platz sechs im Halbfinale den Endlauf leider verpasst. Das Duo konnte das hohe Tempo an der Spitze nicht mitgehen. Als Fünfter gingen sie auf die letzten 500 m, mussten dann aber noch das Boot aus Griechenland vorbeiziehen lassen.

Leichter Doppelzweier mit zweitem Sieg in Folge.

Jason Osborne und Jonathan Rommelmann (Mainzer RV/Crefelder RC) haben mit dem heutigen Halbfinalsieg ihre Medaillenambitionen unterstrichen. Die Athleten von Trainer Robert Sens dominierten das Rennen vom Start weg und lagen nach 1250 m bereits über eine Bootslänge vor den WM-Finalisten aus Irland und Spanien. Mit rund 1,5 Sekunden Vorsprung überquerten sie als Erste die Ziellinie und sichern sich souverän das Finalticket. „Das war ein besserer Einstieg als wir gedacht hätten, so kann es weitergehen“, erklärt der Weltmeister im Einer, Jason Osborne und Rommelmann ergänzt: „Wir wollen morgen auf jeden Fall um die Medaillen mitfahren.“

Ebenfalls im Finale steht Leonie Pieper (RG Germania Düsseldorf) nach ihrem deutlichen Start-Ziel-Sieg im Hoffnungslauf. „Leonie konnte alles umsetzen, was wir uns vorgenommen haben, das war ein gutes Rennen“, so Trainer Mark Stallberg.

Nach einem schnellen Start setzte sich der leichte Doppelvierer mit Julian Schneider, Mahni Fatahi, Joachim Agne und Lucas Schäfer (Frankfurter RG Germania/ Ulmer RC 'Donau' e.V./Akademischer RC Würzburg e.V./ Reit- und Sportverein Steinmühle e.V.) auf den ersten 500 m an die Spitze des Feldes, musste dann aber die Boote aus der Türkei und den Niederlanden passieren lassen. Den dritten Platz verteidigten sie aber souverän bis ins Ziel und stehen damit morgen im Finale.

Nicht gereicht hat es für Max Röger (RG Wiking Berlin) im leichten Einer. Der Berliner lag bis zur 1.500 m Marke auf dem dritten Platz und damit Finalkurs. Auf der letzten Teilstrecke schob sich dann aber noch der Brite Jamie Copus mit einem starken Schlussspurt am deutschen Boot vorbei. Als Vierter startet Röger morgen im B-Finale.  

Dräger und Pless verpassen früh den Anschluss

Auch Marie Louise Dräger und Leonie Pless (Schweriner RG/Frankfurter RG Germania) kämpfen morgen im B-Finale um eine Top-10-Platzierung im leichten Doppelzweier. Bereits nach 500 m lagen die beiden schon zwei Sekunden hinter den führenden Booten und verloren im weiteren Streckenverlauf weitere Meter. Auf der letzten Teilstrecke konnten sich die Athletinnen von Ralf Hollmann aber noch an den Österreicherinnen vorbei auf Platz vier schieben. „Wir sind natürlich nicht ganz zufrieden. Im Halbfinale haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Aber auf den ersten 300 m haben die Mädels heute schon den Anschluss verloren, konnten sich am Ende aber noch auf den vierten Rang verbessern“, so Trainer Hollmann. „Nach nur einer Woche gemeinsamen Trainings müssen wir jetzt mehr Konstanz reinbringen. Morgen im B-Finale geht es darum, den Abstand zu Holland zu verringern.“

Der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer zeigte sich mit dem bisherigen Verlauf zufrieden. „Wir haben sicher einige Medaillenchancen morgen. Vor allem der Frauen-Doppelvierer, der Achter sowie der leichte Männer-Doppelzweier haben gute Chancen. Beim jungen Frauen-Doppelzweier müssen wir mal schauen, ob sie die guten Leistungen wiederholen können.“

Das erste Finale startet morgen um 10.03 Uhr (LM4x). Die Rennen können im Live-Stream der FISA verfolgt werden

Events

Boote

Vorlauf 2 8:01.97 5 . Platz
Hoffnungslauf 2 7:55.84 5 . Platz
Finale C 7:52.37 2 . Platz

Vorlauf 4 6:48.71 1 . Platz
Viertelfinale 4 7:01.29 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:50.76 1 . Platz
Finale A 6:47.32 1 . Platz

Vorlauf 2 7:45.32 2 . Platz
Hoffnungslauf 2 7:48.87 1 . Platz
Finale A 7:34.17 2 . Platz

Vorlauf 3 7:08.04 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:03.98 4 . Platz
Finale B 7:06.91 2 . Platz

Vorlauf 1 7:07.75 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:54.52 1 . Platz
Finale A 6:49.23 1 . Platz

Vorlauf 4 6:26.57 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:13.85 4 . Platz
Finale B 6:19.30 1 . Platz

Vorlauf 1 7:07.27 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 7:03.36 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:04.63 4 . Platz
Finale B 7:12.54 3 . Platz

Vorlauf 1 6:16.70 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:16.29 1 . Platz
Finale A 6:12.58 1 . Platz
Finale A 6:12.58 1 . Platz

Vorlauf 2 7:26.32 3 . Platz
Halbfinale A/B 2 7:26.63 5 . Platz
Finale B 7:25.14 5 . Platz

Vorlauf 1 7:26.29 5 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:33.55 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:44.62 6 . Platz
Finale B 6:40.25 4 . Platz

Vorlauf 1 6:14.08 1 . Platz
Finale A 6:16.69 1 . Platz

Vorlauf 2 5:48.34 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 5:48.11 2 . Platz
Finale A 5:43.11 4 . Platz

Vorlauf 2 6:04.10 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 5:58.23 3 . Platz
Finale A 6:03.43 6 . Platz

Vorlauf 1 6:38.14 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:38.95 4 . Platz
Finale B 6:40.02 1 . Platz

Vorlauf 1 5:54.66 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 5:55.51 1 . Platz
Finale A 5:56.08 3 . Platz

Galerien