Das Weltcup-Finale in Luzern vor knapp einer Woche war für die DRV-Athletinnen und Athleten die letzte Chance, sich für die Weltmeisterschaft Mitte September (09.-16-09.2018) in Plovdiv, Bulgarien zu qualifizieren.
In den Tagen danach rauchten bei den jeweiligen Disziplintrainern, Sportdirektor Mario Woldt und dem leitenden Bundestrainer Ralf Holtmeyer die Köpfe, hat man in dieser Saison doch ein großes Luxusproblem und damit die Qual der Wahl.
Zeidler überrascht alle
Vor allem die Entscheidung für Oliver Zeidler im Männer-Einer hatte vor der Saison noch keiner absehen können. Doch der 22-jährige Newcomer hat mit drei Medaillen bei drei Weltcupstarts überzeugt und gewann auch das letzte entscheidende Duell gegen Tim-Ole Naske in Luzern. Den Doppelzweier besetzen wie zu erwarten Timo Piontek und Lars Hartig, die in dieser Saison sogar den Gesamtweltcup nach Deutschland holten. Im Männer-Doppelvierer wollen Ruben Steinhardt, Philipp-Andre Syring, Hans Gruhne und Stephan Krüger um eine Medaille mitrudern.
Marcin Witkowski, Disziplintrainer Frauen-Skull, ließ in Luzern zwei Doppelvierer gegeneinander fahren - das schnellere Quartett mit Marie-Catherine Arnold, Carlotta Nwajide, Franziska Kampmann und Schlagfrau Frieda Hämmerling buchte das WM-Ticket. Michaela Staelberg und Rückkehrerin Carina Bär werden im Doppelzweier an den Start gehen. Annekatrin Thiele wird wie im vergangenen Jahr den Einer besetzen.
Deutschland-Achter will den Titel verteidigen
Im Männer-Riemen-Bereich hingegen gab es keine großen Überraschungen. Der Deutschland-Achter fährt als Titelverteidiger in gleicher Besetzung wie in Sarasota nach Plovdiv, das Team von Trainer Uwe Bender ist in dieser Saison noch ungeschlagen. Tim Schönberg, Bundestrainer Männer-Vierer ohne, setzt auf das Quartett aus Linz und Luzern – Felix Brummel, Nico Merget, Peter Kluge und Felix Drahotta wollen in Bulgarien aufs Podium.
Trotz des Startverzichts in Luzern ist Jason Osborne mit zwei Goldmedaillen im leichten Einer in diesem Jahr der Gejagte in der nichtolympischen Bootsklasse. Im leichten Männer-Doppelzweier sitzen Konstantin Steinhübel und Jonathan Rommelmann, die mit einem starken Sieg im B-Finale in Luzern erneut auf sich aufmerksam gemacht haben.
Zehnte WM-Teilnahme für Dräger
Bei den Frauen freut sich Marie-Louise Dräger im leichten Einer nach zwei Jahren Pause auf ihren zehnten WM-Start. Leonie Pless und Katrin Thoma starten im leichten Doppelzweier.
Derzeit bereiten sich die Teams in Trainingslagern in Weißensee und Dortmund auf das Saisonhighlight vor.
Der Männer- und Frauen-Riemen-Bereich sowie einige Leichtgewichte legen vor der WM noch einen Zwischenstopp bei der Europameisterschaft in Glasgow ein. Danach entscheidet sich für den Frauen-Vierer ohne, wer zur WM fährt.
Bei den Pararuderern starten Sylvia Pille-Steppat (PR1x W), die in dieser Saison ihren ersten Weltcupsieg feierte, Marcus Klemp (PR2 1x M) sowie Jan Hellmich und Anja Förster (PR3 2x mix).
„Manche Ergebnisse hätten wir vor der Saison so nicht erwartet. Wir haben in diesem Jahr wirklich viele starke Athletinnen und Athleten, sodass manche Entscheidungen nicht so einfach waren“, erklärt Mario Woldt und ergänzt „Richtung Tokio2020 ist aber noch alles offen, sodass die Sportler, die in diesem Jahr noch den Kürzeren gezogen haben, in der kommenden Saison wieder voll angreifen und die bestehenden Teams ergänzen bzw verstärken können.“
Die komplette Nominierungsliste finden Sie als PDF im Anhang.
