20. Aug. 2019 | Nationalmannschaft | von Judith Garbe

Trainer ziehen positives Fazit - die WM kann kommen

Am Sonntag fanden auf der Olympia-Regattastrecke die Relationsrennen statt.
Die Para-Mannschaft hat sich in Ratzeburg vorbereitet.
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Am kommenden Sonntag beginnt die Ruder-Weltmeisterschaft in Linz-Ottensheim (Österreich). Bis zum 1. September kämpfen insgesamt 77 DRV-Athletinnen und Athleten inklusive Ersatzleuten um den internationalen Titel sowie die Qualifikation für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Tokio 2020.

1200 Aktive aus 80 Nationen haben für die WM gemeldet – das ist ein neuer Rekord. Die USA ist in allen 29 Bootsklassen vertreten und stellt damit das größte Team. Deutschland schickt 22 Flotten ins Rennen und ist damit zusammen mit China die drittgrößte Nation hinter Italien auf Rang zwei.

In den vergangenen Wochen haben die jeweiligen Disziplinbereiche in individuellen Trainingslagern die Ausdauer-Grundlagen für das Saisonhighlight gelegt. Zuletzt kam die komplette Nationalmannschaft in München-Oberschleißheim zusammen und hat auf der Olympia-Regattastrecke den letzten wettkampfspezifischen Feinschliff vorgenommen. „Das Trainingslager ist gut gelaufen. Für uns war das ja auch Neuland – mit der kompletten Mannschaft hier in München. Aber das Wetter hat mitgespielt, es gab kaum andere Boote auf der Strecke und Hotel und Umgebung waren super “, so der leitende Bundestrainer Ralf Holtmeyer. „Jetzt hoffe ich, dass alle ausgeruht und gesund in die WM starten.“

Positives Fazit der Trainer

Auch die jeweiligen Trainer sind mit der Vorbereitung, dem Streckenfahren und den abschließenden Relationsrennen zufrieden. „Nach dem Trainingslager in Weißensee waren alle etwas müde, aber die letzten Tage und das Relationsrennen liefen nach Plan. Jetzt heißt es ausruhen und den Akku aufladen“, so Disziplintrainer Frauen-Skull, Marcin Witkowski.

Tom Morris, Disziplintrainer Frauen-Riemen, zieht ebenfalls ein positives Fazit. „Alle haben weitere Schritte nach vorne gemacht. Der Zweier ohne ist ein sehr gutes Relationsrennen gefahren, hat gut Geschwindigkeit draufbekommen. Der Vierer ohne hat einige Ups and Downs hinter sich, aber mit dem aktuellen Stand bin ich zufrieden.“ Werner Nowak, Trainer des Frauen-Achters, freut sich ebenfalls über die Fortschritte seiner Athletinnen. „Sie haben alles umgesetzt, was wir besprochen haben und sind jeden Tag ein Stück weitergekommen. Jetzt müssen wir mal schauen, was es wert ist.“

Leichter Frauen-Doppelzweier macht großen Sprung nach vorn

Einen großen Sprung nach vorne haben Katrin Thoma und Sophie Krause im leichten Frauen-Doppelzweier gemacht. „Das Trainingslager hier hat gezeigt, dass unsere Nominierungsentscheidung richtig war. Bereits bei der UWV in Berlin hat sich eine deutliche Leistungssteigerung angedeutet. Wir haben viel Umfang trainiert, auch stilistisch sind die beiden gut gefahren. Aber 7 Slots bei 30 Booten ist schon brutal, das ist eine schwierige Aufgabe. Aber die beiden sind heiß“, so Trainer Ralf Hollmann.

Eine gute Entwicklung hat auch der Männer-Doppelvierer hinter sich. „Wir sind gut ins Trainingslager eingestiegen und haben uns gut weiterentwickelt. Jetzt wird regeneriert“, so Disziplintrainer Männer-Skull, Marcus Schwarzrock. „Der Männer-Doppelzweier ist sehr gut und geschlossen unterwegs, vor allem in Weißensee haben wir große Fortschritte gemacht. Die beiden fühlen sich gut“, so Trainer Karsten Timm.  Für Einer-Fahrer Oliver Zeidler war das Trainingslager in München ein echtes Heimspiel. Nach Platz sechs im vergangenen Jahr will es auch in Linz ganz vorne mitfahren.

„Sehr zufrieden, was sich die Jungs hier erarbeitet haben“

Disziplintrainer Männer-Riemen, Uwe Bender, zieht ebenfalls eine positive Bilanz. „Der Schwerpunkt hier lag ja auf dem gemeinsamen Streckenfahren – das haben wir gut nutzen können. Ich bin sehr zufrieden, was sich die Jungs hier erarbeitet haben. Jetzt hoffe ich, dass sich alle gut erholen und die Spritzigkeit kommt.“ Der Männer-Vierer ohne zeigt sich auch in guter Form, musste das Relationsrennen allerdings mit Ersatzmann fahren. Nico Merget musste wegen Rückenproblemen passen, dafür rückte Felix Wimberger auf die Schlagposition und Ersatzmann Marc Leske ins Boot. „Ich bin fast etwas überrascht gewesen über die Zeit, trotz Ersatzmann. Die Mannschaft ist jetzt heiß auf die WM“, so Trainer Tim Schönberg, der in Linz auch wieder auf Merget zurückgreifen kann.

Auch bei Paul Gebauer und Wolf-Niclas Schröder im Zweier ohne zeigt die Formkurve nach oben. „Die beiden haben sich in Völkermarkt gut entwickelt. Die kurzen Strecken hier in München sind sie sehr gut gefahren. Nur beim Relationsrennen waren sie etwas übermotiviert“, so Trainer Peter Thiede.

Der leichte Männer-Doppelzweier fährt ungeschlagen zur WM. „Die beiden sind gut in Form, die WM kann kommen. Aber die Gegner haben die letzten Wochen auch nicht geschlafen, wir werden sehen“, erklärt Trainer Robert Sens und ergänzt. „Lucas war zu Beginn des Trainingslagers hier recht müde, ist dann aber gut in Fahrt gekommen. Das Relationsrennen war ein richtiger Fingerzeig von ihm.“

Mehr Finalchancen als vor vier Jahren

Am morgigen Mittwoch reist die Mannschaft nach Linz. Ralf Holtmeyer zeigt sich zuversichtlich hinsichtlich der Olympia-Qualifikation. „Ich hoffe, dass wir uns in acht oder neun Bootsklassen für Tokio nächstes Jahr qualifizieren können. Wir haben auf jeden Fall mehr Finalchancen als noch vor vier Jahren, vor allem auch in den Kleinbooten. Wie weit nach vorne es geht, kann man im Vorfeld nie sagen, es kann immer alles passieren.“

Para-Mannschaft tritt erstmals in allen Bootsklassen an

Die Para-Ruderer haben sich am anderen Ende von Deutschland, in Ratzeburg, vorbereitet. Erstmals überhaupt tritt die Mannschaft bei einer WM in allen paralympischen Bootsklassen an. Für Para-Bundestrainer Jochen Weber ist „Sylvia Pille-Steppat im PR1W1x sicherlich das heißeste Eisen im Feuer.“ Johannes Schmidt im PR1M1x hat mit insgesamt 27 gemeldeten Booten das größte Teilnehmerfeld abbekommen. „Zum ersten Mal in der Geschichte ist in einer Para-Bootsklasse ein Viertelfinale nötig, um den Sieger zu ermitteln“, weiß Weber.

Im PR2Mix2x geht mit Marcus Klemp der erfahrenste Para-Ruderer zusammen mit Amalia Sedlmayr, der erfahrungsjüngsten Sportlerin, an den Start. Die Gegner einzuschätzen, fällt dem Bundestrainer aber schwer. „Es gehen fünf Boote an den Start, die in dieser Saison noch kein Rennen gefahren sind. Da müssen wir erstmal den Vorlauf abwarten. Dafür haben wir im PR2Mix4+ mit Susanne Lackner eine Sportlerin zurückgewinnen können, die hoffentlich die entscheidenden Impulse setzen kann, um den begehrten achten Platz zu erreichen.“

Marc Lembeck und Dominik Siemenroth treffen im PR3 M2- auf insgesamt sieben Konkurrenten. Im PR2M1x geht mit Leopold Reimann ein Rookie in dieser Bootsklasse an den Start.

Im Folgenden noch einmal ein Überblick mit den Olympia-Qualifikationsplätzen:

  • W1x: Platz 1-9
  • M1x: Platz 1-9
  • W2x: Platz 1-11
  • M2x: Platz 1-11
  • LW2x: Platz 1-7
  • LM2x: Platz 1-7
  • W2-: Platz 1-11
  • M2-: Platz 1-11
  • W4x: Platz 1-8
  • M4x: Platz 1-8
  • W4-: Platz 1-8
  • M4-: Platz 1-8
  • W8+: Platz 1-5
  • M8+: Platz 1-5

Für die Paralympischen Spiele sind folgende Platzierungen erforderlich:

  • PR1W1x: Platz 1-7
  • PR1M1x: Platz 1-7
  • PR2Mix2x: Platz 1-8
  • PR3 Mix4+: Platz 1-8

Events

Boote

Vorlauf 7 8:03.47 2 . Platz
Viertelfinale 3 7:46.80 4 . Platz
Halbfinale C/D 2 7:32.09 1 . Platz
Finale C 7:44.54 1 . Platz

Vorlauf 5 7:02.66 1 . Platz
Viertelfinale 3 6:49.07 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:51.84 1 . Platz
Finale A 6:44.55 1 . Platz

Vorlauf 2 7:57.79 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:32.77 1 . Platz
Finale A 7:43.98 1 . Platz
Finale A 7:43.98 1 . Platz

Vorlauf 6 7:23.47 2 . Platz
Viertelfinale 3 7:03.64 5 . Platz
Halbfinale C/D 1 6:56.73 2 . Platz
Finale C 7:06.98 2 . Platz
Finale C 7:06.98 2 . Platz

Vorlauf 1 11:36.45 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 11:19.23 3 . Platz
Finale A 11:07.08 5 . Platz

Vorlauf 4 11:16.07 3 . Platz
Hoffnungslauf 3 10:38.12 3 . Platz
Halbfinale C/D 1 10:41.51 1 . Platz
Finale C 10:34.70 1 . Platz
Finale C 10:34.70 1 . Platz

Vorlauf 1 7:06.04 4 . Platz
Hoffnungslauf 3 7:02.02 3 . Platz
Halbfinale C/D 1 6:52.91 1 . Platz
Finale C 7:02.10 3 . Platz

Vorlauf 3 6:35.55 2 . Platz
Viertelfinale 1 6:21.04 3 . Platz
Halbfinale A/B 1 6:17.87 5 . Platz
Finale B 6:21.75 4 . Platz

Vorlauf 5 7:27.68 3 . Platz
Viertelfinale 4 7:17.78 5 . Platz
Halbfinale C/D 1 7:01.50 2 . Platz
Finale C 7:09.84 4 . Platz

Vorlauf 5 6:24.25 1 . Platz
Viertelfinale 2 6:19.54 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 6:13.59 2 . Platz
Finale A 6:41.07 3 . Platz
Finale A 6:41.07 3 . Platz

Vorlauf 2 7:21.91 3 . Platz
Viertelfinale 3 7:16.18 4 . Platz
Halbfinale C/D 2 7:20.78 1 . Platz
Finale C 7:15.90 3 . Platz
Finale C 7:15.90 3 . Platz

Vorlauf 3 6:36.74 4 . Platz
Viertelfinale 3 6:46.61 6 . Platz
Halbfinale C/D 1 6:36.68 1 . Platz
Finale C 6:35.37 5 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 7:49.52 3 . Platz
Finale A 7:37.72 3 . Platz

Vorlauf 3 9:11.34 4 . Platz
Hoffnungslauf 1 8:53.20 1 . Platz
Halbfinale A/B 1 9:52.09 6 . Platz
Finale B 8:59.65 3 . Platz
Finale B 8:59.65 3 . Platz

Vorlauf 1 8:12.49 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 0:00.00

Vorlauf 1 6:20.46 3 . Platz
Hoffnungslauf 2 0:00.00
Finale A 6:45.11 4 . Platz

Vorlauf 1 5:53.45 2 . Platz
Halbfinale A/B 2 5:36.61 2 . Platz
Finale A 6:04.31 5 . Platz
Finale A 6:04.31 5 . Platz

Vorrennen/Bahnverteilungsrennen 6:37.69 4 . Platz
Finale A 6:37.72 3 . Platz

Vorlauf 1 6:59.07 6 . Platz
Hoffnungslauf 1 6:51.75 5 . Platz
Finale C 6:56.07 4 . Platz

Vorlauf 1 6:05.06 2 . Platz
Hoffnungslauf 1 5:59.17 1 . Platz
Halbfinale A/B 2 0:00.00
Finale B 6:14.03 4 . Platz
Finale B 6:14.03 4 . Platz

Vorlauf 1 7:28.34 3 . Platz
Hoffnungslauf 1 7:26.97 2 . Platz
Halbfinale A/B 1 7:29.45 6 . Platz
Finale B 7:49.21 4 . Platz
Finale B 7:49.21 4 . Platz

Vorlauf 2 6:26.52 5 . Platz
Hoffnungslauf 2 6:16.11 4 . Platz
Finale B 6:28.71 4 . Platz

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